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Fotoroman - Wikipedia

Fotoroman

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bild aus dem Fotoroman "Stufenfestdrama"
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Bild aus dem Fotoroman "Stufenfestdrama"

Ein Fotoroman ist eine Folge einzelner Fotos, ähnlich den Standfotos eines Filmes, die zusammen eine Geschichte ergeben. Oft sind in die Fotos Dialoge eingefügt. In der Regel handelt es sich um melodramatische Liebesgeschichten. Es gibt zwar kurze Zwischenbemerkungen, die gelegentlich die Bilder verbinden, längere Textpassagen aber kommen nicht vor.

Im Handel sind Fotoromane in Deutschland eher nicht mehr erhältlich und auch in anderen Ländern handelt es sich um eine sterbende Gattung. Fotoromane entstanden zuerst Mitte der 1940er Jahr in Italien und entwickelten sich dort zu einem langjährigen Massenphänomen mit unzähligen Ausformungen. So gab es z.B. literarische Fotoromane, denen Klassiker der Weltliteratur zugrunde lagen wie "Die Brautleute" von Alessandro Manzoni oder "Die Elenden" von Victor Hugo. In Zeitschriften wie "Bravo" finden sich noch heute Fotoromane, gewöhnlicherweise handelt es sich dabei um Herz-Schmerz-Geschichten aus der Teenie-Szene. Auch das Satiremagazin Titanic veröffentlicht solche Fotoromane, in der Regel mit Fotos politischer Prominenz.

Im Zeitalter des Internets lebt der Fotoroman allerdings wieder auf. Oft auch in Form von Schülerarbeiten für eine Website. Gelegentlich werden auch auf privaten Websites allerlei Fotos zu einer mitunter sehr dürftigen Fotoromanstory zusammengefügt.

Die Geschichte des Fotoromans (ex: Ulrike Schimming: Fotoromane. Analyse eines Massenmediums, 2001)

Die Geschichte des Fotoromans ist durch ein erhebliches Maß an Un-übersichtlichkeit geprägt. Dadurch ist es unmöglich, eine lückenlose Chronologie dieses Mediums zu erstellen. Hier sollen die verschiedenen Fotoroman-Arten gezeigt werden, die von unterschiedlichsten Verlagen in der zweiten Hälfte des 20. Jh.s vor allem in Italien publiziert wurden.

Die Vorläufer des Fotoromans

Für die Entstehung des Fotoromans ist neben der Erfindung der Fotografie und ihrer beständigen Weiterentwicklung die technische Verbindung von Text und Bild bedeutsam. Über den Zeitpunkt der technischen Entwicklung des kombinierten Druckes von Text und Fotografie gibt es verschiedene Angaben. So wird zum einen das Jahr 1877 genannt, in dem erstmals eine gerasterte Fotografie in einer Wiener Zeitung erscheint. Dem gegenüber steht das Jahr 1880, in welchem im New Yorker Daily Graphic eine Fotografie veröffentlicht wird. Sicher ist, dass gegen Ende des 19. Jh. die Fotografie ihren Einzug in die Tageszeitungen hält, wobei technisch nun das Originalnegativ verwendet und nicht wie sonst üblich, ein Holzstich von der vorliegenden Fotografie angefertigt wird. Bis zur technischen Ausgereiftheit vergehen allerdings noch gut drei Jahrzehnte. Doch nicht nur in Zeitungen wurden Fotografien drucktechnisch veröffentlicht, sondern auch auf Postkarten, Sammelbildchen und in Büchern finden sich immer öfter fotografische Bilder. Einige Kritiker deuten diese Varianten bereits als Vorläufer des Fotoromans. Diesen Ansätzen fehlt jedoch die Intention, eine Geschichte zu erzählen, was für den Fotoroman von grundlegender Bedeutung ist.

Als die ersten wirklichen Vorgänger des Fotoromans können die so genannten cineromanzi betrachtet werden. Von 1936 bis 1946 veröffentlicht als erster Verlag Edital in Mailand die Reihe Cinevita, in der erfolgreiche Filme in Form von Standfotos abgedruckt werden. Das Layout wird so gestaltet, dass unter den Filmaufnahmen erklärende Texte und Dialoge gesetzt werden, die den Inhalt wiedergeben. Kurze Aussagen oder Kommentare werden zudem in die Bilder einmontiert. Über die Zeit während des Zweiten Weltkrieges und die Auswirkung auf die Produktion dieser cineromanzi gibt es auf Grund der Unzugänglichkeit der Ausgaben und der mangelnden Dokumentierung keine genaueren Angaben. Die Nachkriegsproduktion der cineromanzi zeichnet sich vor allem durch eine unüberschaubare Vielfältigkeit aus. Heute unbekannte Verlage wie Victory, Cine Periodici oder Rovelli geben diverse Reihen heraus wie Cineromanzo Gigante, Super-Cinema, Cinefotoromanzo un film per voi, Cineromanzo del Cosmo, Romanzo Film Color, Fotoromanzi bimensile oder Fotoromanzo gigante. Da der Fotoroman zu dieser Zeit bereits auf dem Markt ist, existieren cineromanzi und fotoromanzi zunächst parallel nebeneinander, wobei ein Einfluss der Fotoromane auf das Layout der cineromanzi festgestellt werden kann. Die Dialoge werden in die Standfotos integriert und die erläuternden Texte als Regieanweisungen über die jeweiligen Bilder gesetzt. Mit dieser Angleichung des Layouts geht eine allmähliche Umbenennung der cineromanzi in fotoromanzi einher. Die Grenzen zwischen dem Vor-gänger und seinem Nachfolger verschwimmen in zunehmendem Maße, was sich auch in den Titeln der o.g. cineromanzi-Reihen niederschlägt. Dass die cineromanzi nicht nur für den italienischen Markt hergestellt wurden, zeigt Der illustrierte Filmroman, in dem sowohl deutsche als auch italienische Filmproduktionen auf Papier gebannt wurden. Da die Herstellung der cineromanzi an die Filmproduktion gebunden ist, fehlt es ihnen an der produktiven und inhaltlichen Eigenständigkeit. Sie bleiben Anhängsel der bedeutenderen Filmindustrie und abhängig von dem (noch) relativ geringen Produktionsumfang, der das steigende Be-dürfnis nach Unterhaltung in Heftchen-Form nicht mehr decken konnte:

"Die Öffentlichkeit gierte nach diesen Heften. Vor allem diejenigen, die nicht ins Kino gehen konnten, beispielsweise die Mütter von Kleinkindern, die Landbevölkerung, die kein Kino in der Nähe hatten, die Kranken, die Einsamen oder die Soldaten. Der Erfolg war so durchschlagen, dass es schließlich nicht genügend Fil-me gab, die für diese Publikationen verarbeitet werden konnten." (Sullerot: I Fotoromanzi, 1977, S. 102.)

Dies ist sicher ein Grund für die Entstehung des Fotoromans. Allerdings taucht vor Beginn der Fotoromanproduktion noch ein weiteres Printprodukt in der italienischen Presselandschaft auf, welchem entscheidender Einfluss auf die Entstehung der Fotoromane zugesprochen werden muss. Am 26. Juli 1946 bringt der Verlag Universo in Mailand die erste Ausgabe der Wochenzeitschrift Grand Hôtel auf den Markt. Das Innovative von Grand Hôtel liegt in den aquarellierten, comicähnlichen Bildergeschichten, die in Anlehnung an die Filme aus der Traumfabrik Hollywood produziert werden. Die Protagonisten der Ge-schichten sehen dabei den damals agierenden Schauspielern (z.B. Tyrone Power, Rita Hayworth oder Burt Lancaster) frappierend ähnlich. Jedes der großformatigen Hefte umfasst zwölf Seiten, auf denen jeweils zwei Geschichten (à drei Seiten) als Fortsetzungen abgedruckt werden. Die übrigen Seiten sind mit verschiedenen Unterhaltungsrubriken angefüllt. Die gezeichneten Fortsetzungsgeschichten, die auf den ersten Blick für Comics gehalten werden könnten, begründen den Erfolg von Grand Hôtel. Dennoch werden seine Zeichnungen für Grand Hôtel niemals als Comics bewertet, sondern bereits mit der Fotografie in Verbindung gebracht. Neben den angeblich fotoähnlichen Aquarellen tragen die Sprechblasen zu der Einschätzung bei, dass es sich bei den Episoden in Grand Hôtel weniger um Comics denn um eine zwittrige Übergangsform zum Fotoroman handelt. Diese Sprechblasen sind keine dynamisch eingearbeiteten Blasen, sowie sie für Comics typisch sind. Die maschinengeletterten Aussagen der Figuren werden unterstrichen und durch einen Zacken dem Sprechenden zugeordnet. Dieses grafische Element wird im folgenden Jahr bei der Produktion der eigentlichen Fotoromane übernommen. Rückblickend verleitet die Kenntnis der Fotoroman-Symbolik dazu, die Grand Hôtel-Zeichnungen mehr den Fotoromanen, denn den Comics zuzuord-nen, obwohl technisch gesehen keine Fotografien verwendet werden und nicht von einem Fotoroman gesprochen werden kann. Der Erfolg von Grand Hôtel spiegelt sich in den Verkaufs- und Leserzahlen wider. Auflagen in Millionenhöhe sind keine Seltenheit und die er-folgreichsten Romane werden z. T. als vollständige Ausgaben ein zweites Mal veröffentlicht. In den 1950er Jahren, nachdem sich der Fotoroman bereits etabliert hat und seinen Erfolg mit steigenden Produktionszahlen und Umsätzen unter Beweis stellt, beginnt auch Universo mit der Produktion von eigenen Fotoromanen, ohne jedoch auf die gezeichneten Geschichten zu verzichten. Wann Universo seine gezeichneten Geschichten schließlich einstellt, lässt sich nicht mehr exakt nachvollziehen (vermutlich Anfang der 70er Jahre).

Universo ist jedoch nicht der einzige Verlag, der nach dem Krieg das Potential der Unterhaltungszeitschrift für die Frau erkennt und nutzt. Am 4. August 1946 erscheint eine weitere Zeitschrift auf dem italienischen Markt, die sich an das weibliche Publikum richtet und die Tradition der romanzi rosa aufgreift: Confidenze di Liala Das mittelformatige Heft wird von Mondadori herausgegeben und bietet auf 24 Seiten verschiedene internationale Erzählungen, die z.T. mit aquarellierten Zeichnungen illustriert werden. Hinzu kommen Fortsetzungsromane, die hauptsächlich von der italienischen Erfolgsautorin Liala, aber auch von Vera Caspary oder Kathleen Winsor geschrieben werden. Neuigkeiten aus der Welt des Films, angefangen bei vierfarbigen Titelfotografien von Schauspielern bis hin zu kurzen Artikeln über neue Filme und Stars, runden das Konzept ab. Ab dem 22. Dezember 1946 (Heft Nr. 21) imitiert Confidenze das Erfolgskonzept von Grand Hôtel und publiziert einen gezeichneten Fortsetzungsroman. Die Charakterisierung des neuen Romans als „realizzato cinematograficamente“ ist bezeichnend. Die Produzenten rücken ihre Geschichte ausdrücklich in die Nähe der Kinematografie, ohne Comic oder Fotografie als Orientierung anzustreben. Die aquarellierten Zeichnungen versuchen den Stil von Grand Hôtel nachzuahmen und ihn durch die Verwendung von Farbe zu übertreffen. Der vorab angekündigte Zusatz „a colori“ stellt sich jedoch als einfacher Zweifarbdruck heraus. Die Zeichnungen sind auf ihre Art interessant, doch haben sie nicht die Realitätsnähe und Ausdrucksstärke der Grand Hôtel-Aquarelle. Confidenze publiziert drei dieser gezeichneten Romane, jeder mit einem Umfang von 16 bis 18 Folgen.

Der Fotoroman

Als Geburtsstunde des neuen Mediums gibt es kurioserweise zwei Daten. Im Mai 1947 erscheinen auf dem italienischen Markt gleich zwei neue Magazine, deren Konzepte sich auf die neue Art des fotografischen Geschichtenerzählens stützen. Am 8. des Monats liegt die erste Ausgabe von der Zeitschrift Il mio Sogno des römischen Verlags Novissima, der später von Rizzoli übernommen werden wird, vor. Am 25. Mai folgt bolero film aus dem Hause Mondadori in Mailand. Bis heute ist nicht klar, wem genau die Urheberschaft der Konzeptionierung des Fotoromans zugeschrieben werden kann. Für die Entstehung von bolero film zeichnet der Journalist Luciano Pedrocchi verantwortlich, der durch die Verdienste seines Bruders Federico Pedrocchi, der die ita-lienischen Disney-Ausgaben betreute, eine gewisse Bekanntheit in Italien genoss. Eine andere Quelle spricht Damiano Damiani, dem späteren Filmregisseur, die Urheberschaft der Idee zu. Die Verwirrung wird darüber hinaus durch die Spekulation gesteigert, ob Cesare Zavattini, Schriftsteller und neorealistischer Filmemacher, als Vater des Fotoromans bezeichnet werden kann oder nicht. Eindeutig werden diese Fragen und Diskrepanzen nicht zu lösen sein. Sicher ist, dass am 25. Mai 1947 das erste Heft von bolero film erscheint. Es umfasst 16 Seiten, auf denen zwei Fotoromane als Fortsetzung abgedruckt werden. Die Mitarbeit von Damiano Damiani und Dante Guardamagna prägt das Aussehen der frühen Fotoromane und rückt sie in die Nähe des Neorealismus. Doch ist diese Ähnlichkeit nur eine scheinbare. Die Schauspieler werden bei Theater, Film, Varieté und auf der Straße rekrutiert. Bei den letzteren spielt nicht die schauspielerische Qualifikation die entscheidende Rolle, sondern die Verkörperung eines bestimmten Typus oder eines bestimmten Gesichtes ist maßgeblich. Diese Vorgehensweise, die typisch für die Entstehung neorealistischer Filme ist, reicht allerdings nicht aus, um die frühen Fotoromane als neorealistisch bezeichnen zu können. Im Vergleich zu bolero film ist die Entstehung der Zeitschrift Sogno, des anderen Fotoroman-Heftes, weitaus weniger dokumentiert. Der Journalist Stefano Reda bringt sie bei Novissima unter der Direktion von Giorgio Canus De Fonseca heraus. Bereits am 8. Mai 1947, also gut zwei Wochen vor bolero film, erscheint die erste Ausgabe unter dem Titel Il mio Sogno, der jedoch bald zu Sogno verkürzt wird. Das Konzept ist ähnlich wie bei bolero film, wobei jedoch nicht geklärt werden kann, ob die Macher von bolero um die andere Zeitschrift wussten: Zwölf Seiten für Fortsetzungsfo-toromane, Liebesgeschichten, aktuelle Nachrichten und Leserbriefe. Bolero film jedenfalls benutzte bereits auf der ersten Ausgabe den Begriff fotoromanzo, auch wenn noch nicht klar war, wie dieser genau definiert werden sollte.

Um diese ersten beiden Fotoroman-Reihen ranken sich verschiedene Anekdoten über die Darsteller. So posieren Gina Lollobrigida, Vittorio Gassman oder Sophia Loren für die Bildergeschichten, bevor sie mit ihren Filmen über Italien hinaus bekannt werden. Die Lollobrigida beginnt bei Sogno unter dem Namen Gina Loris (ungefähr im Juli 1947), Sophia Loren ist ab Dezember 1950 als Sofia Lazzaro zu sehen. Kuriosum und absolutes Einzelphänomen bei den Darstellern ist beispielsweise die Mitwirkung von Ottavio Missoni, der später nicht wie seine Kollegen im Film, sondern in der Modebranche erfolgreich wird. Doch auch Claudia Cardinale, Helmut Berger, Patty Pravo, Mike Bongiorno, Raffaella Carra oder Ornella Muti wirken in den folgenden Jahrzehn-ten in den verschiedensten Fotoroman-Reihen mit. Die Fotoromane sind nicht nur Sprungbrett für eine eventuelle Filmkarriere, sie gelten umgekehrt auch als Gradmesser der Beliebtheit von Prominenten in Italien. Die Nachfrage nach neuen Geschichten und neuen, unverbrauchten Gesichtern steigt stetig an. Die Expansion dieses florierenden Marktes ist eine nur allzu logische Konsequenz daraus. Allein Novissima bereichert sein Angebot um Duemila, Luna Park und Cine illustrato. Sogno wird erweitert um Sogno Oscar, Sogno Mensile und I racconti di Sogno. Neben vielen kleinen und unbekannten Verlagen, die sich der Fotoroman-Strömung anschließen, gibt es einen, der seit über 40 Jahren die Branche beherrscht: Lancio in Rom.

Der römische Verlag Lancio drängt Anfang der 1960er Jahre auf den Fotoroman-Markt. Im Vergleich zu den anderen Verlagen setzt Lancio auf die Verkaufsstrategie, monatlich komplette Fotoromane und nicht nur Fortsetzungen zu veröffentlichen. War der wirtschaftliche Gedanke hinter den Fortsetzungsgeschichten, den Leser durch das immer wieder hinausgezögerte Ende zu animieren, jede Woche neu das entsprechende Heft zu kaufen, so gleicht Lancio den scheinbaren Verlust durch die erhöhte Anzahl monatlich erscheinender Reihen aus. In den 1950er Jahren publiziert der Verlag diverse cineromanzi. Beginnend mit Con te (Februar 1950) folgen in der zweiten Hälfte der 50er weitere Titel: Cine Selezione mondiale (November 1957), Lancio Cineromanzi (1958), Cine Successo (Oktober 1959) und Tu ed io (März 1960). Im April 1961 erscheinen die ersten zwei Fotoroman-Reihen Charme und Letizia, die bis heute produziert werden. Ihr Erfolg veranlasst den Verlag, die Produktpalette zu erweitern und neue Titel auf den Markt zu werfen: Marina (ab November 1961), Mina (ab März 1962, eingestellt Dezember 1990), Idillio (ab Dezember 1962, eingestellt Januar 1987), Darling (ab März 1967), Sabrina (ab April 1964, eingestellt Dezember 1990), Notturno d´amore (ab November 1964, wird nach zwei Ausgaben in einen Sammelband umgewandelt), Le avventure di Jacques Douglas (ab September 1965, eingestellt August 1980), Le avventure di Lucky Martin (ab Oktober 1968, ab Juni 1980 in Lucky umbenannt), Kolossal (ab November 1974, sofort im Vier-Farb-Druck), Kiss (ab November 1977), noi due (seit April 1976), feeling (seit 1989) und schließlich Protagonisti (ab Januar 1995 bis Ende 1998). An Stelle von Protagonisti tritt im Februar 1999 die Reihe e-leven. Das wichtigste Heft des Verlages ist jedoch Sogno, das Lancio im Januar 1975 von Rizzoli übernimmt. Die damaligen verschiedenen Ausgaben der Reihe werden auf eine einzige, eben Sogno, reduziert. Sogno beinhaltet die längeren Fotoromane (80 Seiten Umfang, im Vergleich zu 64 Seiten in den übrigen Reihen) und ein umfangreicheres Repertoire an frauenspezifischen Artikeln. Als Pionier der Fotoromane ist dieses Blatt zum Prestige- und Vorzeigeobjekt des Verlages avanciert, was sich in der Einbeziehung konkreter Problematiken des Lebens widerspiegelt. Seit den 1960er-Jahren hat Lancio schätzungsweise über 4.500 Ausgaben publiziert. Der Verlag hat sich durch seine Expansion, durch die hohe Professionalität bei der Produktion und bei der sorgfältigen Auswahl sowohl der Geschichten als auch der Darsteller zum Marktführer in Sachen Fotoroman entwickelt. Momentan (Juni 2005) erscheinen noch sechs Fotoroman-Reihen bei Lancio ([1]).

Neben dem Marktführer versuchen die unterschiedlichsten Verlage sich seit den 1960er Jahren in diesem Metier. Die meisten sind mittlerweile nicht mehr existent. Nur mit Hilfe der Ankündigungen von nachfolgenden Nummern kann man nachvollziehen, was in einer Reihe oder einem Verlag des Weiteren produziert wurde. So z.B. findet sich in der Reihe Gli albi del firmamento eines nicht genannten Verlages im Juli 1961 die Geschichte von Tosca als abgeschlossener Fotoroman. Mehr Informationen, die über die pure Existenz dieses Heftes hinausgeht, sind weder über die Reihe noch über den Verlag zu ermitteln. Ähnlich ist es mit den Serien Fotoromanzi de l´arcobaleno des Verlages C.I.R. oder I fotoromanzi di Fiesta des Verlages Edoardo Rovelli, beide ehemals in Rom, die in den Jahren 1962-63 erscheinen und zum Teil alte Fotoromane unter veränderten Titeln neu auflegen. Detaillierte Mediadaten zu diesen Produktionen sind nirgendwo verzeichnet. Einige dieser Hefte fallen lediglich durch ihre extrem minderwertige Aufmachung ins Auge, bei denen selbst die elementarsten Angaben zu Regie, Fotografie oder Darsteller fehlen. Beim Durchblättern dieser Hefte, die ohne jegliche Bedeutung für die Entwicklung des Fotoromans an sich sind, lässt sich anhand der Eigenwerbung erkennen, welche Serien darüber hinaus in den 1960ern im Umlauf waren: z.B. Cinefoto, Arabella, Un film per voi, Roman Film Color. Doch nicht nur im Bereich der trivialen Liebesgeschichten boomt das Geschäft mit den Fotoromanen. Auch andere Zweige der Gesellschaft entdecken den Einfluss des Mediums auf die Massen. So nutzt beispielsweise die Kommunistische Partei Italiens (PCI) zwischen 1953 und 1968 die populäre Presse für ihre politischen Botschaften und ihre Wahlwerbung. Auf der anderen Seite der Exoten steht die katholische Zeitschrift Famiglia Cristiana, die ab 1958 Heiligen-Biografien als Fortsetzungsgeschichten produziert. Religiöse Fotoromane werden vereinzelt auch von anderen Verlagen herausgegeben. So erscheinen ab 1959 insgesamt 64 Hefte der Casa Editrice Tiberis Film unter dem Titel Die Bibel, Obiettivi Cristiani in Rom versucht sich 1967 mit Die Heilige Barbara und noch 1985 bringt Ricciardi Tipovision in Rom zwei Biografien religiöser Frauen heraus.

Im Laufe der 1960er-Jahre tauchen weitere Variationen des Fotoromans auf, die keiner der bisher angesprochenen Richtung zugeordnet werden können. Kleinformatige Hefte mit Namen Killing, Kimba (Ponzoni Editore, Mailand) und Genius (Furio Viano Editore, Mailand) wenden sich mit ihrer Mischung aus Erotik, Gewalt und Horror an ein explizit männliches Publikum. Über die genauen Mediadaten sowie die Wirkung und Re-sonanz der Leser gibt es keine Informationen. Wann die Produktionen eingestellt wurden, bleibt ebenso unbekannt und spekulativ.

Fotoromane nach literarischen Vorlagen

Auf Grund des anhaltenden Erfolges von bolero film beschließt Mondadori Anfang der 1950er Jahren, auf bekannte Stoffe der Weltliteratur zurückzugreifen. Die drei Romane, die der Verlag verarbeitet hat, zeichnen sich vor allem durch ihre hohe Popularität aus. Das Unternehmen, Werke der Weltliteratur umzuarbeiten, beginnt im März 1952 mit Victor Hugos Die Elenden als wöchentlicher Fortsetzungs-Fotoroman. In ungefähr 40 bis 45 Folgen mit je vier bis fünf Seiten muss sich die Publikation des Romans über annähernd ein Jahr gezogen haben. Gegen Ende 1952 wird mit Alessandro Manzonis Die Brautleute begonnen. 1953 kommt Alexandre Dumas´ Der Graf von Montechristo hinzu.

Der Erfolg der Serien ist so groß, dass mit kaum ein Jahr später die drei genannten Romane in einer zweiten Auflage als vollständige Fotoromane nochmals angeboten werden. Doch nicht nur Mondadori, sondern auch Novissima versucht sich an den literarischen Vorlagen und bringt verschiedene Umarbeitungen heraus. Aus Anzeigen in alten Sogno-Ausgaben lässt sich erkennen, dass im April 1951 zwei Romane der Schwestern Brontë als Fortsetzungen publiziert werden: in Cine illustrato eine Version von Charlotte Brontës Jane Eyre und in Luna Park Emily Brontës Sturmhöhe. In I Romanzi di Sogno erscheint am 1. April 1966 Hugos Il re si diverte, die Vorlage zu Verdis Oper Rigoletto, in einer vollstän-digen Fassung. In der Sekundärliteratur finden sich noch weitere Hinweise auf literarisch orientierte Fotoromane, so z.B. Alexandre Dumas´ Die Ka-meliendame, Dostojewskis Die Brüder Karamasow, Stevensons Doktor Jekyll und Mister Hyde sowie eine weitere Version von Hugos Die Elenden. Neben den Erwachsenen werden auch Kinder als Adressaten dieser Fotoromanrichtung entdeckt. So publiziert das seit 1935 existierende Heft Intrepido (Verlag Universo), das eigentlich auf Abenteuercomics spezialisiert ist, Ende der 1950er/Anfang der 1960er-Jahre die Romane Tom Sawyer von Mark Twain, Heimatlos von Malot und Der schwarze Pfeil von Stevenson als Fotoromane. Der Schwerpunkt exotischer Abenteuergeschichten für kleine Jungen wird in diesen Fotoromanen aufgegriffen. Ein ähnliches Heft mit Namen Mignon wird für Mädchen herausgebracht. Fotoromane und gezeichnete Geschichten wie in Grand Hôtel werden gleichzeitig veröffentlicht. Ob literarische Vorlagen verarbeitet werden, ist nicht bekannt. All diese Beispiele zeigen, dass die Produzenten der Fotoromane sich nicht darauf beschränken, nur triviale Liebesgeschichten zu veröffentlichen. Sie sind überzeugt, dass das Medium des Fotoromans in der Lage ist, einem breiten Publikum auch literarische Stoffe zu vermitteln.

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