Frankfurt-Hanauer Eisenbahn
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Die Frankfurt-Hanauer Eisenbahn-Gesellschaft (FHE) betrieb die 16,4 km lange Frankfurt-Hanauer Eisenbahn (FHE) vom alten Frankfurter Ostbahnhof (Hanauer Bahnhof) bis zum heutigen Bahnhof Hanau West.
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[Bearbeiten] Stammstrecke
Stationen und Hochbauten[1] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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- ↑ Angaben nach heutiger Kilometrierung (diese zählt vom Südbahnhof)
[Bearbeiten] Bemerkenswertes
- Der Hanauer Bahnhof in Frankfurt wurde 1912 durch den heutigen Ostbahnhof (Streckenkilometer 2,4), gegenüber dem ursprünglichen Bahnhof, etwas südöstlich, ersetzt.
- Mainkur: Bis 1866 kurhessischer Grenzbahnhof an der Staatsgrenze zwischen Kurhessen und Frankfurt mit Zollabfertigung. Heute: Frankfurt-Mainkur.
- Der frühere Bahnhof und spätere Haltepunkt Rumpenheim wurde erst nachträglich eingerichtet und gehörte nicht zum ursprünglichen Bestand aus der Eröffnungszeit der Strecke. Er wurde später in Bischofsheim-Rumpenheim umbenannt. Bemerkenswert ist, dass der namensgebende Ort Rumpenheim – im Gegensatz zu seinem Bahnhof – südlich des Mains liegt und der Bahnhof nur über eine Fähre und eine längere Wegstrecke erreichbar ist. Rumpenheim ist heute nach Offenbach am Main eingemeindet. Grund dafür, den Bahnhof gleichwohl nach Rumpenheim zu benennen, war, dass Rumpenheim zum kurhessischen Staatsgebiet gehörte und sich dort ein Schloss befand, in dem eine Seitenlinie des regierenden Hauses von Kurhessen residierte. Heute: Maintal West.
- Hochstadt-Dörnigheim: Der Bahnhof wurde erst nachträglich eingerichtet und gehörte nicht zum ursprünglichen Bestand aus der Eröffnungszeit der Strecke. Er hieß schon 1897 „Hochstadt-Dörnigheim“. Heute: Maintal Ost.
- Wilhelmsbad: Das Empfangsgebäude des Haltepunkts Hanau Wilhelmsbad ist eines der ältesten erhalten gebliebenen in Hessen. Es stammt aus dem Jahr 1848. Architekt war Julius Eugen Ruhl. Es wird heute gastronomisch genutzt. (Heute: Hanau-Wilhelmsbad)
- Hanau, heute: Hanau West. Bahnanlagen und Empfangsgebäude lagen im westlichen Bereich des heutigen Haltepunktes, westlich der Philippsruher Allee. Mit Bau der Straßenunterführung in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der heutige, die Straße überbrückende Haltepunkt geschaffen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch das ursprüngliche – wohl noch aus der Erbauungszeit stammende – Empfangsgebäude abgerissen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Frankfurt-Hanauer Eisenbahn-Gesellschaft wurde auf Initiative des Konsuls Moritz von Bethmann und unter dem maßgeblichem finanziellen Engagement der Bankhäuser Gebrüder Bethmann (Frankfurt) und Bernus du Fay (Hanau) 1844 gegründet. Sie betrieb ab dem 10. September 1848 auf dem rechten Mainufer die 16 km lange Strecke, die durch den Ingenieur Johann Peter Wilhelm Zobel konzipiert worden war. (Der alte Hanauer Bahnhof in Frankfurt lag an der heute nach ihm benannten Zobelstraße).
Am 22. Juli 1854 wurde die Strecke um 8,9 km bis zur bayerischen Grenze verlängert und der anschließende Abschnitt bis Aschaffenburg von den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen gepachtet.
Außerdem führte die FHE ab dem 31. Januar 1859 den Betrieb der Städtischen Verbindungsbahn in Frankfurt am Main, der Verbindung zwischen dem Hanauer Bahnhof und den Frankfurter Westbahnhöfen.
Die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft (HLB) mit Sitz im Großherzogtum Hessen erkannte die Bedeutung der HLB für den Ausbau der Eisenbahnverbindungen im Rhein-Main-Gebiet, insbesondere in Richtung der Provinz Oberhessen, eine Exklave des Großherzogtums, vom Rhein-Main-Gebiet in Richtung Bayern und durch das Kinzigtal in Richtung Bebra (Frankfurt-Bebraer Eisenbahn). Sie bemühte sich daher ab 1862 um den Erwerb der FHE. Eine Fusion scheiterte jedoch am Einspruch des kurhessischen Staates. So übernahm die HLB nur die Betriebsführung der FHE für die Zeit vom 1. Januar 1863 bis zum 31. Dezember 1872. Nach dem Untergang von Kurhessen im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 konnte die FHE schließlich 1872 in der HLB aufgehen.
Am 1. Februar 1897 wurde sie zusammen mit der HLB durch die Preußische Staatseisenbahn übernommen.
Am 1. April 1913 wurde die Strecke vom neuen Ostbahnhof mit der Deutschherrnbrücke über den Main nach Frankfurt Süd verlängert (2,38 km).
[Bearbeiten] Heutiger Stand
- Streckennummer: 3660
- Kursbuchstrecken: 349, 351, 640
Die Strecke ist heute zweigleisig ausgebaut, elektrifiziert und Bestandteil der Fernverbindung Frankfurt–München. Es verkehrt dort heute Güter- und Personenverkehr, sowohl Fern- als auch Nahverkehr. Im Bereich des Bahnhofs Frankfurt Ost befindet sich – nach Abbruch des zentralen Frankfurter Güterbahnhofs – der größte Güterbahnhof Frankfurts, der auch einen Containerbahnhof einschließt.
[Bearbeiten] Planungen
Die Stammstrecke der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn entspricht der für die nordmainische S-Bahn vorgesehenen Trasse. Geplante Erneuerungen der Hochbauten sind deshalb bereits für vier Gleise ausgelegt.
[Bearbeiten] Literatur
Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag Stuttgart, 2005, 3 Bände im Schuber, 1.448 S., ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 119ff (Strecke 007).
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