Frankfurt-Seckbach
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Wappen | Karte | ||
Basisdaten | |||
Fläche: | 8,041 km² | ||
Einwohner: | 9.896 | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.231 Einwohner/km² | ||
Postleitzahlen: | 60386, 60388, 60389 | ||
Vorwahlen: | 069 | ||
Gliederung | |||
Ortsbezirk: | 11 – Ost | ||
Stadtbezirke: |
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Website |
Seckbach ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main, eingemeindet am 1. Januar 1900.
Seckbach liegt am Fuß des Lohrbergs auch „Frankfurter Weinberg“ genannt.
Der Lohrberg ist der östlichste Ausläufer des Weinanbaugebiets Rheingau und der Hausberg von Seckbach. Am östlichen Rand Seckbachs an der Berger Warte auf dem Berger Rücken liegt mit 212 m ü.NN. der höchste natürliche Punkt Frankfurts. Am Lohrberg entspringt der Mühlbach, der in das Seckbacher Ried fließt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage und Umgebung
Der westlichste Punkt Seckbachs, liegt an der Kreuzung der Friedberger Landstraße über der A661. Dort - an der Ab- und Zufahrt zur Autobahn A661 - befinden sich, neben einigen Wohnhäusern, sowohl die Blumengroßmarkthalle, als auch die Bau-Berufsgenossenschaftsverwaltung und die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, dort sind auch der Hubschrauber "Christoph 2" und ein Notarztwagen stationiert.
Zwischen diesem bebauten Gebiet und dem eigentlichen Ort liegen in west-östlicher Richtung der Huthpark und an seinem südlichen Rand einige Gärten. Die Nordgrenze der Parkes bildet der Auerweg. Der Quellenwanderweg im Frankfurter GrünGürtel beginnt am Atzelberg und führt mit insgesamt 20 Quellen von dort 6 km über den Lohrberg nach Bergen-Enkheim.
Der Stadtteil liegt im Osten von Frankfurt am Main. Er liegt zwischen dem sehr städtisch geprägten Bornheim im Westen und dem ländlichen Bergen-Enkheim im Osten, welches gleichzeitig der östlichste der Frankfurter Stadtteile ist. Im Nordwesten grenzt Seckbach an Preungesheim und Berkersheim, im Norden an die Stadt Bad Vilbel und im Süden an den Riederwald. Im Westen verläuft die Stadtteilgrenze in etwa entlang der Bundesautobahn 661, im Süden entlang der Straße Am Erlenbruch und der Borsigallee. Die restlichen Grenzverläufe sind nicht eindeutig zu beschreiben, da sie durch unbebautes Land führen.
[Bearbeiten] Infrastruktur
Der Stadtteil besteht aus einem kleinen Mischgebiet im Westen und einem zusammenhängenden Wohngebiet der etwa in der Mitte des Stadtteiles liegt und einem Industriegebiet im Südosten, das an Bergen-Enkheim und Fechenheim grenzt. Die wichtigste Straße im Wohngebiet ist die Wilhelmshöher Straße, die im Westen den Namen Heinz-Herbert-Karry-Straße trägt (benannt nach Heinz-Herbert Karry, FDP-Politiker und ehemaliger hessischer Wirtschaftsminister, der bis zu seiner Ermordung 1981 in Seckbach wohnte) und im angrenzenden Bornheim als Seckbacher Landstraße fortgesetzt wird und in Bergen-Enkheim auf die Vilbeler Landstraße einmündet. Eine weitere wichtige Straße ist die Borsigallee, die aus der Straße Am Erlenbruch abzweigt und auf der 100m hinter der Seckbacher Ostgrenze die Bundesautobahn 66 beginnt. Die Nordwestgrenze wird durch die Friedberger Landstraße gebildet.
Der Stadtteil hat Anschluss an das Netz der U-Bahn Frankfurt. Im Süden liegt die als Stadtbahn ausgebaute Trasse der U7. Seckbach und Riederwald teilen sich hier die Stationen Johanna-Tesch-Platz und Schäfflestraße. Dazu kommen die nachfolgenden Stationen Gwinnerstraße und Kruppstraße, welche allein auf Seckbacher Gebiet liegen. Etwa 500m von der Westgrenze Seckbachs entfernt, in Bornheim, liegt der U-Bahnhof Seckbacher Landstraße, welcher seit 1980 die Endstation von Frankfurts einziger komplett unterirdischen U-Bahnlinie U4 ist. Nach den aktuellen Ausbauplänen des Frankfurter U-Bahn-Netz, soll die U4 in absehbarer Zeit nach Seckbach Atzelberg verlängert werden.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Mittelalter
880 wird Seckbach urkundlich als Seckibah erstmals erwähnt. Es gibt jedoch prähistorische Bodendenkmäler und die Reste einer Jupitergigantensäule aus römischer Zeit, jetzt im Historischen Museum in Frankfurt. 1178 wird die Bergkirche am Lohrberg, die für Seckbach, Bergen und Enkheim zuständig war, erstmals erwähnt.
[Bearbeiten] Seckbach in der Grafschaft Hanau
Seckbach gehörte zum Amt Bornheimerberg, das seit 1320 zur Grafschaft Hanau, nach einer Landesteilung 1456 zur Grafschaft Hanau-Münzenberg gehörte.
Die Seckbacher erhalten gleichwohl 1438 das Recht, in Kriegszeiten hinter den Stadtmauern von Frankfurt Zuflucht zu nehmen (Frankfurter Burgrechtsrolle). Im Bauernkrieg beschweren sich die Seckbacher am 3. Mai 1525 bei Graf Philipp II. von Hanau-Münzenberg. Der als Rädelsführer ausgemachte Zentgraf und sein Büttel werden daraufhin ihrer Ämter enthoben. In der Reformation wurde Seckbach letztendlich – wie der Graf von Hanau und daraufhin seine ganze Grafschaft (nach dem Grundsatz „cuius regio, eius religio“) – reformiert.
Im Dreißigjährigen Krieg zerstören kaiserliche Truppen 1635 Seckbach zu zwei Dritteln. Die Einwohner waren geflohen und kehrten erst anderthalb Jahre später zurück. Es gab in dieser Zeit 129 Tote, was etwa einem Drittel der Bevölkerung entsprach.
1642 starb Graf Johann Ernst von Hanau-Münzenberg. Damit war die reformierte Linie Hanau-Münzenberg erloschen. Gemäß einem Erbvertrag aus dem Jahr 1610 erbte Graf Friedrich Casimir aus der lutherischen Linie Hanau-Lichtenberg nun auch die Grafschaft Hanau-Münzenberg. Dies führte in den nächsten Jahrzehnten dazu, dass neben der reformierten Landeskirche in der ehemaligen Grafschaft Hanau-Münzenberg auch eine lutherische Landeskirche entstand. In fast allen Orten der Grafschaft entstanden so nach einigen Jahrzehnten neben den reformierten auch lutherische Kirchen. 1710 wird die lutherische Marienkirche in Seckbach eingeweiht. Schon 1709 entsteht die erste Schule.
Mit Graf Johann Reinhard III. stirbt 1736 der letzte Hanauer Graf und der Hanau-Münzenberger Landesteil gelangt aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 an die Landgrafschaft Hessen-Kassel.
In der Folgezeit kommt es zu relativem Wohlstand durch den Verkauf von Obst, Gemüse, Milch und Eiern an das nahe Frankfurt, und nicht zuletzt durch den Wein vom Lohrberg.
[Bearbeiten] Seckbach in der Landgrafschaft Hessen-Kassel
1757 wird die katholische Bergkirche abgerissen, sie war baufällig. Der genaue Standort der Bergkirche ist heute unbekannt, vermutlich lag sie bei der heutigen Buchhändlerschule. 1764 wird die reformierte Peterskirche aus den Steinen der Bergkirche neu errichtet.
Im Siebenjährigen Krieg wird am 13. April 1759 die Schlacht bei Bergen in unmittelbarer Nähe von Seckbach ausgetragen.
Zur Krönung von Kaiser Leopold II. 1790 treffen sich der Kaiser und Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel an der Berger Warte. Dazu wird dort ein Feldlager errichtet und zur Erinnerung an das Treffen später ein Denkmal.
1818 vereinigen sich die beiden evangelischen Kirchen der Grafschaft Hanau („Hanauer Union“). Damit wird eine der beiden evangelischen Kirchen überflüssig und die Peterskirche zu einer Schule umgebaut.
1848 gründen die Seckbacher eine Krankenkasse. Der Beitrag betrug 3 Kreuzer pro Woche. 1879 wird die Zentgrafenschule erbaut.
[Bearbeiten] Seckbach in Preußen
Nach dem verlorenen Preußisch-Österreichischen Krieg, bei dem es auf Seiten der Verlierer teilnahm, wird 1866 das Kurfürstentum Hessen – und damit auch Seckbach – von Preußen annektiert.
[Bearbeiten] Seckbach als Frankfurter Stadtteil
- 1. Januar 1900 Seckbach wir in Frankfurt eingemeindet, gleichzeitig mit Oberrad und Niederrad.
- 1905 Seckbach erhält wie versprochen eine Straßenbahnverbindung, Linie 2.
- 1943 Die Marienkirche wird durch Bomben zerstört. Durch den Bombenkrieg gab es in Seckbach 33 Tote.
- 1950 entsteht die Zentgrafensiedlung, erbaut von Heimatvertriebenen und Ausgebombten.
- 1952-1953 Abriss und Neubau der Zentgrafenschule.
- 1960 Das St. Katharinen-Krankenhauses wird eingeweiht.
- 1953 Die katholische Kirche Maria Rosenkranz wird eingeweiht.
- 1962 Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main nimmt den Betrieb auf, die Deutsche Buchhändlerschule wird eröffnet.
- 1963 Das Umspannwerk "Berger Warte" wird gebaut.
- 1966 wird die Peterskirche abgerissen und an der Stelle von einem Privatmann ein Mietshaus errichtet.
- 1968 Der Atzelberg wird bebaut, u.a. mit zwei 17-stöckigen Wohnblocks.
- 1973 Die Fachschule des Deutschen Buchhandels eröffnet einen Neubau.
- 1980 Die Linie U4 der U-Bahn Frankfurt bis zur Seckbacher Landstraße wird eröffnet.
- 11. Mai 1981 Der hessische Wirtschaftsminister Heinz-Herbert Karry wird in seinem Wohnhaus in Seckbach erschossen.
- 1995 Nach über 5 Jahren Bauzeit wird die "Ostumgehung" der A661 eröffnet.
- 2003 Der VGF-Betriebshof-Ost wird eröffnet und erhält Anschluss an das Schienennetz der Linie U4 und U7
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohnerzahlen |
---|---|
1477 | 245 |
1632 | 435 |
1636 | 300 |
1686 | 460 |
1753 | 630 |
1820 | 1.115 |
1900 | 2.800 |
1950 | 5.268 |
1960 | 8.000 |
1973 | 10.438 |
1997 | 9.806 |
2004 | 9.896 |
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Das Seckbacher Rathaus von 1542, eines der schönsten Fachwerkhäuser in Frankfurt. Das Gebäude zeigt ein Fachwerk im Renaissance-Stil. Das Erdgeschoss wurde nachträglich ausgebaut. Bis zur Eingemeindung (1900) diente es als Rathaus, nun fungiert es als Bürgertreff.
- Die Berger Warte, ein Beobachtungsturm von 1552.
- Der Lohrberg
Ehrensaeule zur Kaiserkroenung 1790 von Leopold II. |
[Bearbeiten] Der Lohrberg
Hauptartikel: Lohrberg (Frankfurt)
Der Lohrberg ist einer der schönsten Aussichtspunkte in Frankfurt. Auf dem ab 1919 zum Volkspark umgewandelten Höhenrücken wird wieder Wein angebaut - wie schon zu Zeiten der Römer.
Nach Schließung des alten Beratungssgartens ist nun das MainÄppelHaus Lohrberg, Streuobstzentrum e.V. ein Informationszentrum mit Hofladen und Erlebnisgarten. Hier bekommen die Bürger Hilfe zu dem Themen: Obstanbau und Streuobst-Garten-praktische Landschaftspflege-Naturschutz. Ein Ausflugslokal, die Lohrberg-Schänke bietet auch das Frankfurter Traditionsgetränk, des Stöffche an.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Heidemarie Wieczorek-Zeul ist hier geboren und aufgewachsen.
- Heinz-Herbert Karry und Hans Matthöfer haben lange hier gewohnt.
- Johannes Eckert, das Seckbächer Schaache.
[Bearbeiten] Sonstiges
- Das Seckbacher Ried ist seit 1937 ein Naturschutzgebiet und heute ein Silberweiden-Naturwald (Salix alba).
- Es gibt einen kleinen Teich, den "Sausee" oder "Säusee". Er ist - wie auch das Ried - Rest eines Altarms des Mains. Er wurde früher als Schweinetränke genutzt. In heißen Sommern trocknet er zeitweise aus.
- Im 19. Jahrhundert gab es am Lohrberg einen Kohleabbau, der jedoch wegen mangelnder Rentabilität wieder eingestellt wurde. In einer Schicht fand man Knochen eines Tieres aus dem Eozän, das dann als neue Art beschrieben wurde, Anthracotherium seckbachense, die Seckbacher Kohlensau. Anthracotherien (engl. terrorpigs) sind eine mit den Schweinen verwandte ausgestorbene Gattung. Die Knochen sind heute im Senckenbergmuseum.
[Bearbeiten] Weblinks
- Wappen
- [1] MainÄppelHaus Lohrberg
- Chronik von Seckbach
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Koordinaten: 50° 8' 41" N, 8° 43' 37" O