Französische Verteidigung (Klassisches System)
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Das Klassische System ist eine Variante der Französischen Verteidigung des Schachspiels.
Diese Variante war Ende des 19. sowie Anfang des 20. Jahrhunderts die gängiste Variante der Französischen Verteidigung, besonders der ehemalige Vize-Weltmeister Siegbert Tarrasch wandte sie oft an. Der erste Schach-Weltmeister Wilhelm Steinitz befasste sich ausgiebig mit 4. e5.
Es entsteht nach den Zügen:
1. e4 e6, 2. d4 d5, 3. Sc3 Sf6.
Mögliche Fortsetzungen:
4. e5 Sfd7 5. f4 c5 6. dxc5 (von Steinitz meist gezogen) 6. Sf3 Sc6 7. Le3 a6 8. ... b5 7. ... cxd4 7. ... Db6
4. f3 (Versuch in das Blackmar-Diemer-Gambit überzugehen) 4. ... dxe4 5. Lg5 exf3 6. Sxf3 (Blackmar-Diemer-Gambit, Euwe-Verteidigung) 4. Lg5 dxe4 (Rubinstein-System) 4. ... Lb4 (MacCutcheon-Variante; scharfes, riskantes Spiel; beliebte Variante) 5. e5 h6 4. ... Le7 (führt zu geschlossenen Stellungstypen; nicht mehr allzu beliebt)
Das klassische 4. Le7 führt häufig zu ausgesprochen geschlossenen Stellungstypen mit blockierten Bauern im Zentrum, in denen Weiß üblicherweise die Initiative auf dem Königsflügel sucht, während Schwarz durch Druck auf die weißen Zentralbauern, typischerweise mit den Zügen ... c5 sowie ... f6, um Gegenspiel bemüht ist. Ein ernstes Problem für den Spieler mit den schwarzen Figuren ist häufig der so genannte 'schlechte Läufer' auf c8, der manchmal bis zum Endspiel nicht zur Entfaltung gelangt, was auf gehobenem Spielniveau oft zum Partieverlust führt.