Free ride
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Free ride (kostenlose Mitnahme) bezeichnet bei der maschinellen Übersetzung ein grammatisches Phänomen, das in zwei natürlichen Sprachen identisch oder zumindest ähnlich realisiert wird. Somit genügt es, nur die Wörter zu übersetzen, damit in der Zielsprache ein grammatisch korrekter Satz entsteht.
So sind beispielsweise Artikel zwischen zwei germanischen oder zwischen zwei romanischen Sprachen meistens Free rides: Die deutschen bestimmten Artikel der, die, das werden fast immer mit dem englischen the übersetzt, deutlich seltener mit a. Also scheint es für ein Übersetzungsprogramm überflüssig, zu analysieren, ob es sich im vorliegenden Fall um den männlichen, weiblichen oder sächlichen bestimmten Artikel handelt.
Selbst zwischen eng verwandten Sprachen gibt es jedoch kaum wirklich verlässliche Free rides. So muss der deutsche Artikel, wenn er sich z. B. auf Körperteile, oder Gegenstände des persönlichen Eigentums bezieht, im Englischen oft mit einem Possessivpronomen übersetzt werden: "Jemand hat mir die Geldbörse gestohlen.", aber "Somebody stole my wallet." "Er steckte die Hände in die Taschen.", aber "He put his hands into his pockets."
Weil es kaum echte Free rides gibt, handelt es sich sozusagen um die falschen Freunde der Grammatik.
Trotz ihrer Unzuverlässigkeit verwenden alle maschinellen Übersetzungssysteme zu einem gewissen Grad Free rides, oft schlicht aufgrund der zu hohen Kosten z.B. für Forschung und Implementierung eines eigenen Grammatik-Moduls.