Gavdopoula
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Gavdopoula (gr.: Γαυδοπούλα, „Gavdos' Töchterchen“) ist eine kleine, heute unbewohnte griechische Insel südlich von Kreta.
[Bearbeiten] Lage
Nach der größeren bewohnten Nachbarinsel Gavdos ist Gavdopoula die zweitsüdlichste zu Europa gehörende Insel (die kanarischen Inseln gehören nur politisch, nicht aber geografisch zu Europa). Sie liegt etwa 30 Kilometer südlich des kretischen Hafenortes Chora Sfakion im Libyschen Meer und etwa 7,5 Kilometer nordwestlich von Gavdos. Gavdopoula ist 3,5 Kilometer lang, bis zu einem Kilometer breit und hat eine Fläche von gut 2,6 km². Die eher flache Insel erreicht eine Höhe von 113 Metern.
[Bearbeiten] Bedeutung
Gavdopoula ist weder geschichtlich noch touristisch von Bedeutung. Aufgrund der Lage der Insel zwischen Afrika und Europa beherbergt die eher vegetationsarme Insel aber einige seltene Pflanzen- und Tierarten, die teilweise nur hier und auf Gavdos vorkommen. Auch die umgebenden Gewässer bieten einigen vom Aussterben bedrohten Tierarten wie z.B. der Mönchsrobbe (Monachus monachus) einen Lebensraum.
Im Jahr 1998 rückte die kleine Insel trotzdem ins Blickfeld der Öffentlichkeit, als ein Plan publik wurde, die Insel zu einem gigantischen Containerumschlagplatz (dem nach der Planung mit Abstand größten in Europa) auszubauen. Hierzu sollte die gesamte Insel bis zu einer Höhe von etwa 5 Metern abgetragen und eingeebnet werden. Die abgetragenen Stein- und Erdmassen sollten zum Bau von Schutzdämmen vor dem Hafen verwendet werden. Diese Baumaßnahmen hätten nicht nur die Insel sondern auch die umliegenden Flachwasserbereiche völlig zerstört. Auch die Insel Gavdos sollte mit Arbeitersiedlungen bebaut werden und hätte ihr heutiges Erscheinungsbild verloren. Die Ausführung des Planes wurde u.a. durch die Proteste zahlreicher Naturschützer verhindert. Inzwischen existieren Pläne, den Containerhafen statt dessen an der Küste der Messara-Ebene bei Timbaki zu bauen.
Koordinaten: 34° 56' 01" N, 24° 00' 00" O