Geotop
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Geotope sind erdgeschichtliche Gebilde der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und der Entstehung des Lebens vermitteln. Geotope sind von Natur aus außerordentlich vielgestaltig. Zu den Geotopen zählt man beispielsweise markante, auffällige Felsformationen, Aufschlüsse von Gesteinen und Bodenformationen, wichtige Fundstellen von Mineralien und Fossilien sowie natürliche Landschaftselemente (Höhlen, Dolinen). Die Dimensionen von Geotopen schwanken zwischen kleinen an Böschungen freigelegten Gesteinsoberflächen und großflächigen Steinbrüchen, die auf den ersten Blick als schwerer Landschaftseingriff gewertet werden können.
Schutzwürdig sind diejenigen Geotope, die sich durch ihre besondere erdgeschichtliche Bedeutung, Seltenheit, Eigenart oder Schönheit auszeichnen. Für Wissenschaft, Forschung und Lehre sowie für Natur- und Heimatkunde sind sie Dokumente von besonderem Wert - sogenannte Fenster der Erdgeschichte . Der Geotopschutz ist ein Fachbereich des Naturschutzes, der sich mit der Erhaltung und Pflege schutzwürdiger Geotope befasst. Häufig werden Geotope als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen. Sie stehen damit unter gesetzlichem Schutz und unterliegen Bestimmungen, die auch für den Schutz von Naturschutzgebieten gelten.
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[Bearbeiten] Aktuelles
Am Sonntag, den 17. September 2006, fand bundesweit der Tag des Geotops statt. Die Veranstaltung wird alljährlich von der Fachsektion GEOTOP der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften (DGG), gemeinsam mit der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover (AGH) und der Paläontologischen Gesellschaft (PG) organisiert. Eingeladen wurden Familien, Schüler und Jugendliche, Pädagogen, Journalisten und Naturschützer zum Besuch von geologisch und erdgeschichtlich herausragenden und sehenswerten Aufschlüssen, Landschaftsformen und Einzelbildungen. Je nach Attraktivität und guter Erreichbarkeit der vorgestellten Geotope fand diese Veranstaltung stellenweise regen Zuspruch. In den letzten Jahren sind in den einzelnen Bundesländern zahlreiche Publikationen erschienen, die die Erhebung der Geotope auf Landesebene zum Ziel hatten. Aufgrund der vielfältigen Erhebungen und Publikationen ist es an der Zeit eine einheitliche Vorgehensweise hinsichtlich der Kartierung und der Domentation der Ergebnisse zu vereinbaren, um bundesweit übergeordnet ein bundesweites Netzwerk der wichtigsten Geotope zu schaffen.
Ansprechpartner für die Geotope in Baden-Württemberg ist das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg in Freiburg [1], in Bayern das Bayerische Geologische Landesamt [2].
[Bearbeiten] Siehe auch
- Alter Schwede: Findling am Elbstrand von Övelgönne/Hamburg
- Gamengrund
- Hesselberg: Entstehungsgeschichte und geologischer Aufbau
- Zauberwald bei Ramsau
- Pleystein: Kreuzberg in Mitten der Stadt
- Rauksteine auf Gotland und Öland
- Teufelstisch (Pfalz)
- Burgberg Falkenberg
- Ziegeleigrube Vorhalle in Hagen
- Pfahl_(Bayerischer_Wald)
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Lagally, U. et al. (1997): Bericht über die Ergebnisse der "Ad hoc Arbeitsgruppe Geotopschutz“des Bund/ Länder-Ausschusses Bodenforschung: "Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland“. - Schriftenreihe Deutsch. Geol. Ges, 5, 43-48, Stuttgart
- Schöttle, M. (1984): Geologische Naturdenkmale im Regierungsbezirk Karlsruhe ‑ Eine Zusammenstellung geschützter und schutzwürdiger geologischer Objekte.‑ Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.‑Württ., 38: 1‑171.