Geschäftsprozess
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Ein Geschäftsprozess ist eine Folge von Schritten um ein Geschäftsresultat zu erzielen. Ein Geschäftsprozess kann Teil eines anderen Geschäftsprozesses sein oder andere Geschäftsprozesse enthalten bzw. diese anstoßen. Geschäftsprozesse gehen oft über Abteilungen und Betriebsgrenzen hinweg und gehören zur Ablauforganisation eines Betriebs.
Diese Definition leitet sich aus den Definitionen von Geschäft im engeren Sinn (wirtschaftliche Tätigkeit) und Prozess her.
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[Bearbeiten] Entwicklung
Lange beschäftigte sich die Betriebswirtschaftslehre ausschließlich mit der Gestaltung der Aufbauorganisation. Dies führte zu einer Entfremdung vom Kunden sowie zu mangelnder Flexibilität und Schlagkraft am Markt und damit verbundenen Wettbewerbsnachteilen. Deshalb kam es zu einer Fokussierung auf die Qualität im Unternehmen und somit gewann die Prozessorientierung an Bedeutung. Erste Arbeiten zu diesem Thema wurden 1932 von Fritz Nordsieck, 1960 von Erich Kosiol und in den 80ern von Michael Gaitanides und Wilhelm-August Scheer veröffentlicht. Grundlage für die hier entworfenen Modelle hat Adam Smith bereits 1776 mit An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations gelegt.
Geschäftsergebnisse oder betriebswirtschaftliche Ergebnisse gibt es in allen Unternehmensteilen, sei es im Verkauf, bei der Produktion oder im Controlling. Beispiele sind die Auftragsabwicklung, der Kreditvergabeprozess einer Bank oder die Ausbildung von Studenten in einer Universität. August-Wilhelm Scheer, ein Pionier in der Prozessmodellierung, beschreibt einen Prozess als eine Abfolge von Ereignissen und Funktionen. Dabei ist ein Ereignis der Auslöser für eine Funktion oder auch Tätigkeit.
Fritz Nordsieck weist in folgendem Zitat auf die Notwendigkeit einer an Prozessen ausgerichteten Unternehmensgestaltung hin:
„Der Betrieb ist in Wirklichkeit ein fortwährender Prozess, eine ununterbrochene Leistungskette. [...] anzustreben ist in jedem Fall eine klare Prozessgliederung.“ (Nordsieck: 1932). Nordsieck begründet damit zwar noch kein prozessorientiertes Konzept, bildet aber immerhin die gedankliche Grundlage, denn er erkennt den abstrakten Betriebsprozess als Grundlage für die Strukturierung der Aufbauorganisation.
[Bearbeiten] Weitere Informationen
Die Methoden zum Management von Geschäftsprozessen werden als Prozessmanagement beschrieben. Mit dem Hilfsmittel der Geschäftsprozessmodellierung werden zur besseren Planung und Steuerung wirkliche Prozesse abstrahiert und verkürzt und als Abbild eines relevanten Abschnittes dargestellt.
Geschäftsergebnisse oder betriebswirtschaftliche Ergebnisse gibt es in allen Unternehmensteilen, sei es im Verkauf, bei der Produktion oder im Controlling. Beispiele sind die Auftragsabwicklung, der Kreditvergabeprozess einer Bank oder der Ausbildung von Studenten in einer Universität.
Daher beschäftigen sich alle Disziplinen der Betriebs- und Verwaltungswirtschaft mit Prozessen, die hauptsächlichen Schlagworte dabei sind:
- Arbeitsvorgang, Arbeitsablauf, Arbeitsprozess
- Ablauforganisation, Prozessorganisation
- Geschäftsprozessmanagement: Methoden zum Management von Geschäftsprozessen.
- Geschäftsprozessoptimierung, Business Process Reengineering
- Geschäftsprozessmodellierung: wirkliche Prozesse oder Ausschnitte daraus werden abstrahiert (meist grafisch) dargestellt.
- Prozesskostenrechnung
- Workflow-Management, Vorgangsbearbeitung
- Betriebsprozess, Beschaffungsprozess, Supply Chain Management, Wertschöpfungskette
- Geschäftsobjekt
[Bearbeiten] Literatur
- Erich Kosiol: Organisation der Unternehmung. Gabler, Wiesbaden 1962, ISBN 3-409-88451-3
- Fritz Nordsieck: Die schaubildliche Erfassung und Untersuchung der Betriebsorganisation. C. E. Poeschel, Stuttgart 1932
- Michael Gaitanides: Prozessorganisation. Entwicklung, Ansätze und Programme prozessorientierter Organisationsgestaltung. Vahlen, München 1983, ISBN 3-8006-0991-6
[Bearbeiten] Weblinks
- http://ccs.mit.edu/ph/ MIT Process Handbook, umfangreiche Sammlung von Geschäftsprozessen (engl.)