Glashütte (Produktionsstätte)
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Eine Glashütte ist eine Produktionsstätte für Glas.
Sie besteht aus Lagern für die Rohstoffe Quarzsand, Soda (Natriumcarbonat, Na2CO3), Pottasche (Kaliumcarbonat, K2CO3), Manganoxid und Metalloxid, einem sogenannten Gemengebunker zum Mischen dieser Rohstoffe nach genauen individuellen Rezepten, Ofenanlagen zum Schmelzen des Gemenges, Verarbeitungsstätten, Kühlöfen zum langsamen kontrollierten Abkühlen der Werkstücke zur Vermeidung von Spannungsrissen, und sonstigen Hilfseinrichtungen für die Produktion.
Bei den Ofenanlagen wird unterschieden zwischen Schmelzwannen, die überwiegend bei der maschinellen Produktion von Massenware zum Einsatz kommen, und Hafenöfen für die manuelle Produktion von hochwertigen Glasgegenständen, wobei letztere allerdings zunehmend durch Klein- und Kleinstwannen abgelöst werden.
[Bearbeiten] Geschichte
Die älteste bekannte Glashütte, sie stammt aus dem 13. vorchristlichen Jahrhundert, wurde in Qantir-Piramesses (Ägypten) gefunden[1].
In Europa fanden die Glasherstellung und die Glasverarbeitung bis ins 11. Jahrhundert in separaten Werkstätten statt. Im Mittelalter entstanden nördlich der Alpen in stark bewaldeten Gebieten (z.B. Böhmerwald) sogenannte Waldglashütten, die zur Gewinnung der für die Glasherstellung benötigten Pottasche und zur Befeuerung der Schmelzöfen große Mengen an Brennholz verbrauchten und ihren Standort entsprechend dem Holzangebot wechselten.
Ab dem 17. Jahrhundert wurden die Glashütten sesshaft. In England fand damals die Umstellung auf Koksbefeuerung statt.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Rehren, T., Pusch, EB.: Late Bronze Age Glass Production at Qantir-Piramesses, Egypt. Science 17 June 2005: 1756-1758