Gröden (Südtirol)
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Koordinaten: 46° 33' 36" N, 11° 42' 17" O
Gröden, auch Grödnertal genannt, (ladinisch: Gherdëina, italienisch: Val Gardena) ist ein Dolomitental in Südtirol. Zusammen mit dem Gader- und dem Fassatal, sowie Buchenstein (Fodom) und Cortina d'Ampezzo (Anpezo) gehört es zum Rückzugsgebiet der ladinischen Sprache.
Das Seitental des Eisacktals beginnt bei Waidbruck und führt nach Osten hinauf bis zum Sellastock bzw. zu den Pässen Sella- und Grödnerjoch, welche am Sellastock an der südlichen bzw. östlichen Seite anschließen. Durchflossen wird das Grödnertal vom Grödnerbach (oder Derjon bzw. Dirschingbach), der mit einer Länge von etwa 26 km und einem Einzugsgebiet von 199 km² nach der Rienz den wichtigsten Zufluss des Eisacks bildet.
Gröden hat ca. 10.000 Einwohner, aufgeteilt auf die drei Gemeinden St. Ulrich (Urtijëi/Ortisei) mit 5635, St. Christina mit 1805 und Wolkenstein (Sëlva/Selva) mit 2570 Einwohnern, die zur Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern gehören. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus (besonders der Wintersport). Bekannt sind aber auch die weltweit berühmten Grödner Holzschnitzereien.
Im äußeren („unteren“) Grödnertal von Waidbruck im Eisacktal bis zum Boden von Pontives auf einer Höhe von 1200 Meter spricht man ausschließlich Deutsch, hinter der Talenge der Porta Ladina dominiert in den Hauptgemeinden St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein bis über das Grödnerjoch hinaus das Ladinische. Die Ladiner sprechen jedoch neben ihrer Muttersprache auch fließend Deutsch.
Siehe auch: Südtiroler Sagen.
[Bearbeiten] Sport
Der Skisport ist im Grödnertal weit verbreitet. So findet neben dem Breitensportbetrieb in Gröden auf der Saslong, einer Skipiste vom Ciampinoi nach St. Christina hin, ein Herrenabfahrts- und Super-G-Rennen statt. Auch wurde in Gröden die alpine Skiweltmeisterschaft 1970 ausgetragen. Gröden liegt auch an der Sella Ronda, einer Ski-Tour rund um das Sella Massiv.
Aber auch das Eishockey gehört in Gröden zu einer der wichtigsten Sportarten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich diese Sportart zu dem Volkssport schlechthin. Die Grödner Mannschaft (H.C. Gherdëina), die im Eisstadion von St. Ulrich ihre Heimspiele austrug, zählte jahrelang zu den besten Mannschaften Italiens. Der H. C. Gardena wurde vier mal italienischer Eishockeymeister. Nach dem durch eine Steinlawine verursachten Einsturz des Stadions im Jahre 1998 wurde die Mannschaft mit dem Verein H. C. Selva vereint und nach Wolkenstein verlegt, wo sie heute noch spielt, wohl aber nicht mehr auf dem gleichen Niveau alter Zeiten. Dieser Verein heißt nach der Zusammenlegung der beiden Vereine nun H. C. Gherdeina, und spielt in der 2. Liga (wenige Ausländer und ehrliche Mannschaften).
Im Sommer wird in Gröden das Wandern und Mountainbiking betrieben.
[Bearbeiten] Berühmte Persönlichkeiten des Grödnertals
- Luis Trenker, Bergsteiger, Schauspieler und Schriftsteller
- Giorgio Moroder, Komponist und Oscar-Preisträger
- Oswald von Wolkenstein, spätmittelalterlicher Dichter und Komponist
- Isolde Kostner, Skifahrerin
- Peter Runggaldier, Skifahrer
- Carolina Kostner, Eiskunstläuferin
- Johann Dominik Mahlknecht, Bildhauer
- Die Ladiner (Joakin Stuffer), Volksmusik-Duo
- Belsy Khan, Volksmusik-Sängerin
- Coro Sasslong, Männerchor
- Michela Ponza, Biathletin
- Hans Perathoner, Bildhauer
[Bearbeiten] Weblinks
- Noeles.net (Nachrichten in ladinischer Sprache)
- Union di Ladins de Gherdëina (Vereinigung zum Schutz der ladinischen Kultur)