Grafen von Platen
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Die Grafen von Platen war ein altes pommersches Grafengeschlecht, das schon 1308 in Urkunden erwähnt wurde und 1630 in den deutschen Reichsfreiherrenstand erhoben wurde.
Die ältere Linie ist in Schweden reichssässig. Es gibt auch einen dänischen Zweig.
Die jüngere Linie nennt sich Platen zu Hallermund und führt seit 1829 das Prädikat Erlaucht. Zu ihnen zählen:
[Bearbeiten] auf Rügen
Granza von Platen erbaute um 1170 das heutige Gutshaus Granskevitz (in Schaprode) auf Rügen als Stammburg der Familie von Platen. Im 19. Jh. ging es in den Besitz der Familie von Berg über. [1]
Der heute am Ortseingang von Schaprode befindliche Denkstein von 1368, "Mordwange" genannt, soll vermutlich zum Gedenken an den hier erschlagenen Knappen Reimar oder Reinwart von Platen und seine Söhne erinnern, die aus unbekannten Gründen erschlagen wurden.
Georg von Platen erbaute das 1486 erwähnte Herrenhaus Venz (in Trent (Rügen)). [2]
Nach 1608 erbaute die Familie das Herrenhaus Zubzow (in Trent (Rügen)). [3]
Um 1800 erbauen sie das Gutshaus Silenz (in Kluis). [4]
In der 2. Hälfte des 19. Jh. erbaut die Familie den Poggenhof in Schaprode auf Rügen. [5]
Das Gutshaus Reischvitz (in Parchtitz) besaß die Familie von Platen in der Zeit 1783-1945 und wieder seit ab 1992. Nach der Wende sind Bogislav und Margarethe von Platen aus dem Westen zurückgekehrt und haben ihr Familiengut zurückgekauft. [6]
[Bearbeiten] anderswo
- Freiherr Franz-Ernst von Platen (* 1631; † 1709) war später Reichsgraf von Platen-Hallermund. Mit ihm kam das auf Granskevitz ansässige rügensche Geschlecht ins Land und die Dienste des Hauses Braunschweig-Lüneburg.
- Reichsgraf Ernst Franz von Platen-Hallermund (* 7. November 1739 bei Hannover; 17. Februar 1818) war kurpfälzischer Geheimrat und braunschweigisch-lüneburgischer General-Erbpostmeister zu Linden und betrieb daneben astronomische Studien.
- General Hans Friederich von Platen († 17. Mai 1743) stammte von Rügen und war Kavallerist
- Dubislaw Friedrich von Platen (23. August 1714) war Sohn des Hans Friederich und ebenfalls preußischer General der Kavallerie
- Leopold Johann von Platen war sein jüngerer Bruder und Chef des Dragonerregiments Jung-Platen
- Erasmus von Platen, Feldoberst unter Gustav Adolf, von Ferdinand III. in den Freiherrenstand erhoben oo Margaretha Katharina von Alvensleben (älteste Tochter des Gebhard von Alvensleben († 1631), Herr auf Erxleben)
- August Graf von Platen * 1796 zu Ansbach als Sohn des preußischen Oberforstmeisters.
- Graf Adolf Ludwig Karl von Platen zu Hallermund (* 10. Dezember 1814;) er lebte in Holstein und war seit Juli 1855 auswärtiger Minister Georgs V. von Hannover. Noch im Mai 1866 sprach er sich für die Notwendigkeit einer hannöverschen Neutralität aus, wandte sich dann aber Österreich zu und lehnte am 15. Juni das preußische Ultimatum ab. Er begleitete Georg V. nach Hietzing und stand seitdem im Mittelpunkt der von dort aus betriebenen antipreußischen Agitation. Hauptsächlich in der Angelegenheit der Welfenlegion hatte sich Platen so kompromittiert, dass ihm seitens der preußischen Regierung der Prozess wegen Hochverrats gemacht wurde und seine Verurteilung in contumaciam erfolgte.
- Graf Julius von Platen (* 26. Dezember 1816) war sein jüngerer Bruder. Oberstleutnant a. D. und zu königlich hannöverschen Zeiten königlicher Oberschenk sowie Generalintendant des Hoftheaters und Hoforchesters, wurde am 1. März 1867 Intendant des Hoftheaters und der königlichen Kapelle in Dresden.
Gottlieb Wilhelm Christian von Platen; der tolle Platen (* 15. April 1765 auf dem Gut Krimwitz auf Rügen); 1807 als Rittmeister im Dragonerregiment von Auer erwarb er bei einem Angriff auf französische Kürassiere in der Schlacht von Heilsberg den Orden pour le merite. 1810 wurde er wegen einem Duell zu den Lithauischen Dragonern versetzt, wo er noch als Major den
- Admiral Graf Baltzar Bogislaus von Platen (* 29. Mai 1766 auf dem Gut Dornhof bei Schaprode) betrieb nach seinem Militärdienst am Vänersee in der Nähe der schwedischen Westküste einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb. Er veranlaßte den Bau des Göta-Kanals von diesem See bis nach Söderköping an der Ostsee. Dieser Kanal quer durch Schweden sollte den Weg der Schiffe durch den Öresund vermeiden und damit den Sundzoll an Dänemark ersparen. Als der Kanal am 26. September 1832 eröffnet wurde, wurde jedoch schon bald die Eisenbahn eingeführt.
1418 fiel das Gut Rheinsberg in den Besitz der Familie von Platen. Medeyo von Platen verpfändete urkundlich 1418 zwei Anteile an dem Hause, der Stadt und dem Lande Rheinsberg an Claus Lüderitz, Achim von Arnim und 1444 den Rest an Hans von Restorf. 1424 ist Achim Platen der Inhaber der Herrschaft Rheinsberg. Nach dem Tod von Joachim von Platen im Jahr 1464 heiratete seine Tochter Anna von Platen den Berend von Bredow, der im folgenden Jahr von den Grafen Johann und Jacob von Lindow mit dem Hause, der Stadt und dem Lande Rheinsberg belehnt wurde.