Großpolen
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Die Landschaft Großpolen (Polonia maior, Wielkopolska) bildet den historischen Kern Polens.
Polonia Maior, woraus sich der Begriff Großpolen ableitet, war im 9.-10. Jahrhundert die Bezeichnung des Siedlungsgebietes der Polanen, des slawischen Stammes, dessen Fürsten, die Piasten, Ende des 10. Jahrhunderts das erste polnische Königreich gründeten und die ersten Könige Polens stellten. Die erste Hauptstadt dieses Königreichs wurde das großpolnische Gniezno.
Die deutsche Bezeichnung „Großpolen“ ist leider etwas irreführend, da sie ein großes, alle polnischen Siedlungsgebiete umfassendes, Gebiet suggeriert (vgl. z.B. „Großserbien“, „Großdeutschland“). Dabei ist die Region im Vergleich zu anderen polnischen Landesteilen eher mittelgroß. Zum Beispiel im Vergleich zu Kleinpolen, dass zumindest in früherer Zeit ein viel größeres Gebiet umfasste.
Großpolen umfasst die heutigen Woiwodschaften Lebus, Großpolen, Łódź und den südlichen Teil (Kujawien) der Woiwodschaft Kujawien-Pommern. In Großpolen befanden sich mit Gniezno (Gnesen) und Posen (Poznań) die beiden frühesten Hauptstädte des Landes (10. Jahrhundert - 14. Jahrhundert) Heute bildet Großpolen zusammen mit Masowien die zentral gelegenen Landesteile, durch welche die wichtigsten Verkehrsachsen in Ost-West-Richtung verlaufen. Wichtigste Flüsse sind die Oder (Odra), die Warthe (Warta) und die Weichsel (Wisła), wichtige Städte sind neben Poznań (Posen) und Gniezno (Gnesen) auch Łódź (Lodsch), Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe) und Bydgoszcz (Bromberg).