Hand Gottes
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Die Hand Gottes bezeichnet eine Situation während der Fußballweltmeisterschaft 1986, in der Diego Maradona seine Hand zur Hilfe nahm, um ein irreguläres Tor zu erzielen. Den Ausdruck prägte Maradona selbst, als er nach dem Spiel keine Reue zeigte und vor laufenden Kameras sagte: „Es war ein bisschen die Hand Gottes und ein bisschen Maradonas Kopf.“ Erst im Jahr 2005 gab Maradona zu, den Ball wirklich mit der Hand gespielt zu haben.
Am 22. Juni 1986 trafen England und Argentinien im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Mexiko aufeinander.
Vor 114.580 Zuschauern erzielte der argentinische Mannschaftskapitän Diego Maradona in der 51. Spielminute ein irreguläres Tor. Nach einem misslungenem Doppelpassversuch Maradonas mit seinem Mitspieler Jorge Valdano konnte der englische Verteidiger Steve Hodge die Situation nicht klären und schoss den Ball hoch in die Luft. Der Ball flog in die Richtung seines englischen Torhüters Peter Shilton. Dieser eilte aus dem Tor, um den hohen Ball aufzunehmen. Ebenso sprang Diego Maradona dem Ball hinterher und hoch in die Luft und lenkte dabei den Ball mit seiner linken Hand am verdutzten Torhüter vorbei ins Tor. Die Fernsehbilder belegten eindeutig, dass Maradona den Ball mit der Hand gespielt hatte. Die Proteste der englischen Spieler beim tunesischen Schiedsrichter Ali Bennaceur nutzten nichts. Bennaceur hatte das Handspiel Maradonas als Kopfball wahrgenommen und entschied auf ein reguläres Tor.
Im selben Spiel, in dem Maradona sein irreguläres Tor erzielte, sorgte er mit einem Alleingang über eine Distanz von 60 Metern für das 2:0. Dieses Tor wurde im Jahr 2002 zum WM-Tor des Jahrhunderts gewählt.
England verlor das Spiel mit 2:1 und schied aus dem Turnier aus. Argentinien konnte im Finale Deutschland bezwingen und wurde zum zweiten Mal in der Geschichte Fußballweltmeister.