Harold Jeffreys
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Sir Harold Jeffreys (* 22. April 1891 in Fatfield, County Durham, England; † 18. März 1989 in Cambridge, England) war ein englischer Mathematiker, Statistiker, Geophysiker und Astronom.
Jeffreys absolvierte nach seiner Schulzeit ein sehr breitgefächertes Studium in Newcastle upon Tyne. Zunächst studierte er Mathematik und Chemie sowie Physik und Geologie und schließlich Astronomie. 1910 wurde er am St John's College der Universität Cambridge aufgenommen. Hier konzentrierte er sich zunächst auf die Mathematik.
1931 bis 1946 war Jeffreys Dozent für Geophysik. Zu dieser Zeit war der Neuseeländer Keith Edward Bullen einer seiner Schüler, der für eine Promotion nach Cambridge gekommen war. Gemeinsam arbeiteten sie an einer Korrektur für P-Wellen-Laufzeiten von Erdbebenwellen. Aus dieser gemeinsamen Arbeit gingen schließlich die 1940 veröffentlichten Jeffreys-Bullen-Tables hervor, die über mehrere Jahrzehnte die Basis für Interpretationen des Erdaufbaus und deren innerer Struktur darstellten. Jeffreys war zudem auch einer der ersten, der die Existenz eines flüssigen Kern aufzeigte. Er zählt dadurch zu den Begründern der modernen Geophysik, galt allerdings gleichzeitig als entschiedener Gegner der von Alfred Wegener postulierten Kontinentalverschiebung.
Jeffreys entwickelte ferner auch die Bayessche Statistik. 1958 wurde er Professor für Astronomie und Experimentelle Philosophie. Für seine Leistungen und Verdienste erhielt Jeffreys zahlreiche Ehrungen und Medaillen, darunter 1937 die Gold Medal der Royal Astronomical Society, dessen Präsident er von 1955 bis 1957 war, 1948 die Royal Medal der Royal Society of London, sowie 1952 die William Bowie Medal der American Geophysical Union. 1953 wurde er zum Ritter geschlagen.
Harold Jeffreys war mit Bertha Swirles (1903-1999) verheiratet. Zusammen schrieben sie Methods of Mathematical Physics.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
Harold Jeffreys schrieb eine Reihe von Fachbücher, die zum Teil bis in den 1990er Jahre wiederaufgelegt wurden.
- The Earth, its origin, history and physical constitution. Cambridge University Press 1924
- Operational methods in mathematical physics. Cambridge University Press 1927
- Scientific interference. Cambridge University Press 1931
- Cartesian tensors. Cambridge University Press 1931
- Earthquakes and Mountains. Methuen 1935
- Theory of probability. The Clarendon Press, Oxford 1939
- (mit Bertha Swirles) Methods of Mathematical Physics. Cambridge University Press 1946
- Asymptotic approximations. The Clarendon Press, Oxford 1962
Darüber hinaus veröffentlichte er von 1910 bis zu seinem Tod 1989 über 430 Aufsätze in Fachzeitschriften.
- Collected papers. Band 1–2 (Hg. Harold Jeffreys) 1971, 1973; Band 3–6 (Hg. Harold und Bertha Jeffreys), 1974, 1975, 1976, 1977. Gordon and Breach, London, New York und Paris.
[Bearbeiten] Literatur
- Alan Cook: Sir Harold Jeffreys. 2 April 1891–18 March 1989. In: Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society, Band 36, 1990, S. 302–333, ISSN 0080-4606 ([1]).
- Bertha Swirles (Lady Jeffreys): Harold Jeffreys from 1891 to 1940. In: Notes and Records of the Royal Society of London, Band 46, Nr. 2, 1992, S. 301–308, ISSN 0035-9149 ([2]).
[Bearbeiten] Weblinks
- (kurze) Biografie der TU Braunschweig
- Papers and correspondence of Sir Harold Jeffreys - St John's Library (englisch)
- Biographie (englisch)
PND: Datensatz zu Harold Jeffreys bei der DNB |
Keine Treffer im DDB-OPAC, 3. Juni 2006 |
Personendaten | |
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NAME | Jeffreys, Sir Harold |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Mathematiker, Statistiker, Geophysiker und Astronom |
GEBURTSDATUM | 22. April 1891 |
GEBURTSORT | Fatfield, County Durham, England |
STERBEDATUM | 18. März 1989 |
STERBEORT | Cambridge, England |