Hermann Hoth
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Hermann Hoth (* 12. April 1885 in Neuruppin; † 26. Januar 1971 in Goslar) war ein deutscher Offizier, der in der Königlich Preußischen Armee, in der Reichswehr und in der Wehrmacht diente.
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[Bearbeiten] Leben
Nach dem Gymnasium trat Hoth in das Preußische Kadettenkorps ein und diente danach im Infanterieregiment 72. Er kam bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 im Range eines Hauptmanns zum Großen Generalstab. In den Jahren 1915 bis 1918 fand er Verwendungen als Kompaniechef, Bataillonskommandeur und Chef einer Fliegerabteilung. Bei Kriegsende 1918 war er Offizier im Generalstab einer Infanteriedivision.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde er in die Reichswehr übernommen und bekleidete dort bis 1934 verschiedene Kommandeurs- und Stabsstellungen. Am 1. Oktober 1934 wurde er schließlich zum Generalmajor befördert und übernahm am 1. Oktober 1935 das Kommando über die 18. Division. Am 1. Oktober 1936 erfolgte die Beförderung zum Generalleutnant und am 1. November 1938 zum General der Infanterie. Am 10. November 1938 wurde er schließlich Kommandierender General des XV. Armeekorps
Als mit dem Angriff auf Polen am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begann, war er als Kommandeur des XV. Panzerkorps beteiligt, welches der 10. Armee unterstand. Mit der 10. Armee nahm er im Jahr 1940 auch am Frankreich-Feldzug teil und avancierte im November 1940 zum Oberbefehlshaber der Panzergruppe 3. Für seine Verdienste während der Schlacht um Frankreich wurde er am 19. Juli 1940 zum Generaloberst befördert. Am 22. Juni 1941 eroberte Hoth mit seiner Panzergruppe beim Unternehmen Barbarossa die Städte Minsk und Witebsk.
Am 5. Oktober 1941 erfolgte die Ernennung zum Oberbefehlshaber der 17. Armee. Mit dieser nahm er 1942 bei den Angriffen am Donez und auf Charkow teil und wurde am 1. Juni 1942 Oberbefehlshaber der 4. Panzerarmee, die er von Generaloberst Erich Hoepner (später wegen der Beteiligung an der Verschwörung vom 20. Juli 1944 hingerichtet) übernahm. Vom 12.–23. Dezember 1942 versuchte er mit der an Truppenstärke erheblich reduzierten 4. Panzerarmee vergeblich, die 6. Armee in Stalingrad unter Generaloberst Friedrich Paulus zu entsetzen (Unternehmen Wintergewitter). Im Herbst 1943 wurde Hoths Frontlinie in der Ukraine von der Roten Armee durchbrochen, so dass die Stadt Kiew verloren ging.
Am 10. Dezember 1943 wurde Hoth von Adolf Hitler unter gleichwohl zaghaftem Protest der Heeresgruppenleitung seines Kommandos enthoben, da er aus angeblichem Defätismus Kiew nicht zurückerobern konnte. Ab April 1944 bis zum Ende des Krieges war er Befehlshaber Erzgebirge. In den Nürnberger Prozessen wurde Hoth der Verstrickung in Kriegsverbrechen für schuldig befunden und zu 15 Jahren Haft verurteilt. 1954 wurde er aus der Haft, die er zumeist in Landsberg am Lech verbrachte, entlassen.
Siehe auch: Prozess Oberkommando der Wehrmacht
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Bulgarischer Militärverdienstorden 4. Klasse
- Türkisches Militärverdienstkreuz
- Ritterkreuz des königlich-preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
- Bayrisches Militärverdienstkreuz 2. Klasse
- Österreichisches Militärverdienstkreuz 3. Klasse
- Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Panzerkampfabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen in Schwarz
- Mehrmalige Nennung im Wehrmachtsbericht
- Eisernes Kreuz (1914) 2. und 1. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern
- Ritterkreuz (27. Oktober 1939)
- Eichenlaub (17. Juli 1941)
- Schwerter (15. September 1943)
[Bearbeiten] Werke
- Panzer-Operationen: Die Panzergruppe 3 und der operative Gedanke der deutschen Führung, Sommer 1941 (Heidelberg: Kurt Vowinckel Verlag, 1956)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hermann Hoth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Hoth, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | Offizier, der in der kaiserlichen-preußischen Armee, der Reichswehr und der Wehrmacht |
GEBURTSDATUM | 12. April 1885 |
GEBURTSORT | Neuruppin |
STERBEDATUM | 26. Januar 1971 |
STERBEORT | Goslar |