Jack Straw
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John Whitaker „Jack“ Straw (* 3. August 1946 in Buckhurst Hill, Essex) ist ein britischer Politiker der Labour Party. Er ist seit 1979 Abgeordneter im Unterhaus für den Wahlkreis Blackburn und war von 1997 bis 2001 Innenminister der Regierung Blair. Von 2001 bis 2006 war er Außenminister des Vereinigten Königreiches. Seit 5. Mai 2006 ist Straw Fraktionsvorsitzender im Unterhaus; Straw ist gleichzeitig Lordsiegelbewahrer (Lord Privy Seal), eine eher repräsentative Position mit Kabinettsrang.
[Bearbeiten] Biografie
John Whitaker Straw wurde 1946 in Essex geboren, wo er mit seiner alleinerziehenden Mutter in einer Sozialwohnung lebte. Nach seinem Abschluss an einer Privatschule in Brentwood, die er dank eines Stipendiums besuchen konnte, studierte er an der Universität von Leeds Jura. Bereits während seiner Schulzeit hatte er den Spitznamen Jack bekommen, unter dem er später bekannt wurde. Mit der Wahl zum Präsidenten der dortigen Studentenvereinigung begann seine politische Karriere. Bereits im folgenden Jahr wurde er Präsident der nationalen Studentenvereinigung. Er galt in dieser Zeit als linksradikal und fiel der Ministerin für Gesundheit und soziale Sicherheit Barbara Castle auf, die ihn 1974 als Berater engagierte.
1977 sprach er sich gegen eine Koalition der Labour-Party mit den Liberaldemokraten aus und gab daraufhin seine Beratertätigkeit auf. Bereits zwei Jahre später kandidierte er dann jedoch erfolgreich als Nachfolger von Barbara Castle für das Unterhaus. Nachdem Labour die Wahl verloren hatte, wurde er Oppositionssprecher für Wirtschaftsangelegenheiten. In den 1980ern und 90ern war er nacheinander Bildungs-, Umwelt- und Innenminister im Labour Schattenkabinett. In dieser Zeit war er maßgeblich an der Umstrukturierung der Partei beteiligt, die 1997 als New Labour in den Wahlkampf zog.
Nach dem folgenden Wahlsieg der Labour-Party wurde er Innenminister unter Tony Blair. In dieser Zeit verschärfte er die Anti-Terror-Gesetze und stärkte die Rechte der Polizei gegenüber Verdächtigen. Gleichzeitig sorgte er aber auch dafür, dass die Europäische Menschenrechtskonvention in das britische Recht übernommen wurde und der Kampf gegen Rassismus im Polizeidienst verstärkt wurde.
Nach dem erneuten Wahlsieg der Labour-Partei 2001 wurde er überraschend zum Außenminister ernannt, nachdem eigentlich das Amt des Verkehrsminister im Gespräch war. Ersten Befürchtungen, Jack Straw habe zu wenig Erfahrung um dieses Amt effektiv ausüben zu können, trat er immer wieder mit Kompetenz und Fachwissen entgegen. Besondere Beachtung fanden seine erfolgreichen Bemühungen, Libyen gegenüber dem Westen zu öffnen. Zudem initiierte er die Aufnahme von Verhandlungen mit dem Iran über dessen Atomprogramm, die Großbritannien nun gemeinsam mit Deutschland und Frankreich führt. Nach dem dritten Wahlsieg in Folge, bei der Unterhauswahl am 5. Mai 2005, bekleidete Jack Straw auch weiterhin das Amt des Außenministers. Nach einer herben Niederlage bei den britischen Kommunalwahlen am 5. Mai 2006 für die Labour-Partei wurde Straw in Folge einer Kabinettsumbildung von Premierminister Tony Blair als Außenminister entlassen und mit dem eher repräsentativen Kabinettsposten des Lordsiegelbewahrers (Lord Privy Seal) sowie dem Amt des Fraktionsvorsitzenden im Unterhaus (Leader of the House of Commons) bedacht. Die Nachfolge von Straw im Außenamt trat die bisherige Umweltministerin Margaret Beckett an.
[Bearbeiten] Weblinks
Vorgänger Robin Cook |
Britischer Außenminister 2001-2006 |
Nachfolger Margaret Beckett |
Personendaten | |
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NAME | Straw, John Whitaker |
ALTERNATIVNAMEN | Jack Straw |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Politiker der Labour-Party |
GEBURTSDATUM | 3. August 1946 |
GEBURTSORT | Essex |