Jan Ladislav Dusík
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Ludwig Dussek; * 12. Februar 1760 in Tschaslau/Čáslav in Böhmen; † 20. März 1812 in Saint-Germain-en-Laye bei Paris) war Klavierspieler und Komponist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Dussek war der erstgeborene Sohn des Kantors Jan Josef Dusík. Er erhielt seine musikalische Erziehung als Chorknabe der Minoritenkirche in Iglau in Mähren, besuchte das Jesuiten-Seminar in Kuttenberg, studierte Theologie in Prag und wurde dann Organist zu Kuttenberg in Böhmen. Von hier ging er in Begleitung eines kunstliebenden Edelmanns nach Amsterdam und Den Haag, wo er als Klavierspieler reichen Beifall erntete und auch seine ersten Klavierkompositionen veröffentlichte.
Um noch den Unterricht Carl Philipp Emanuel Bachs zu genießen, begab er sich 1783 nach Hamburg, erregte das Jahr darauf in Berlin durch sein Spiel außergewöhnliches Aufsehen und wandte sich dann 1785 nach Russland, wo er beim Fürsten Karl von Radziwill in Sankt Petersburg bis 1786 blieb.
Nach Aufenthalten in Paris war er zehn Jahre in London, wo er auch Joseph Haydn kennen lernte, und in Hamburg heiratete er 1792 die italienische Harfenistin und Pianistin Sophie Corni. Nach der Geburt der gemeinsamen Tochter 1797 eröffnete er mit seinem Schwager einen Verlag, der kurz darauf jedoch Bankrott ging. Die Familie zog daraufhin nach Deutschland.
1802 lernte er in Magdeburg den Prinzen Louis Ferdinand von Preußen kennen. Dieser nahm ihn mit nach Berlin und wurde sein Schüler. Nach dem Tode des Prinzen (1806) trat Dussek in die Dienste des Fürsten von Isenburg, begab sich aber 1808 wieder nach Paris, wo er in ein ähnliches Verhältnis zum Fürsten Talleyrand trat.
Eine Sammlung seiner Kompositionen, bestehend aus zwölf Konzerten, einer konzertierenden Symphonie für zwei Klaviere, einem Quintett und Quartett, zahlreichen Trios, Sonaten, Phantasien etc., erschien in neun Bänden in Leipzig bei Breitkopf u. Härtel. Als Komponist wie als Virtuose verfolgte Dussek eine so gediegene Richtung, dass er mit Recht neben Muzio Clementi und Johann Baptist Cramer zu den klassischen Vertretern seines Instruments gerechnet werden darf, wenn auch seine Werke, mit Ausnahme des Andante La consolation, op. 62, und der von ihm gemeinschaftlich mit Ignaz Pleyel veröffentlichten Méthode nouvelle pour le piano et notamment pour le doigter, bald nach seinem Tod in Vergessenheit gerieten.
[Bearbeiten] Werke
Im Zentrum seines Schaffens stehen seine Sonatinen für Klavier. Ferner schrieb er u.a. 13 Klavierkonzerte, 15 Klaviertrios, rund 80 Sonaten für Klavier und Violine und 62 Klaviersonaten.
[Bearbeiten] Biographie
- Jan Josef Dusík: Čáslavský kantor varhaník, Čáslav 1934
[Bearbeiten] Weblinks
- Dussek. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 5, S. 252 f.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dussek, Johann Ladislaus |
KURZBESCHREIBUNG | Tschechischer Pianist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 9. Februar 1761 |
GEBURTSORT | Tschaslau |
STERBEDATUM | 20. März 1812 |
STERBEORT | Saint-Germain-en-Laye |