Jean Jaurès
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Jean Jaurès (* 3. September 1859 in Castres, Tarn, Frankreich; † 31. Juli 1914 (ermordet) in Paris) war ein sozialistischer Politiker und als solcher einer der bekanntesten Vertreter des Reformsozialismus am Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts in Frankreich.
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[Bearbeiten] Leben
Beruflich hatte der aus bürgerlicher Herkunft entstammende Jaurès eine akademische Laufbahn eingeschlagen. 1883 wurde er Professor für Philosophie in Toulouse. Zusätzlich galt er als bedeutender Historiker.
Mit Unterbrechungen war Jaurès zwischen 1885 und 1914 linksrepublikanischer Abgeordneter im französischen Parlament. Er galt als glänzender Redner mit rhetorischem Geschick. Unter anderem forderte er die Revision des Dreyfus-Prozesses (vgl. Dreyfus-Affäre).
Als 1902 die Französische Sozialistische Partei gegründet wurde, gehörte Jaurès zu deren Mitgründern. Zusammen mit Aristide Briand gründete er 1904 deren Parteizeitung, die heute noch renommierte sozialistische Zeitung "l'Humanité".
1905 wurde Jaurès Präsident der von ihm wesentlich geprägten Vereinigung sozialistischer Gruppen in der "Section française de l'Internationale ouvrière" (SFIO). Seine Reformorientierung brachte ihn in Konflikt mit dem revolutionären marxistischen Flügel der SFIO.
Als einer der profiliertesten Verfechter des Reformsozialismus auf humanistisch-pazifistischer Grundlage setzte sich Jaurès am Vorabend des Ersten Weltkrieges leidenschaftlich für die Sache des Pazifismus und gegen den drohenden Krieg ein. Bei Friedensdemonstrationen und im Parlament trat er für eine politische Verständigung mit Deutschland ein. Dafür war er bei der politischen Rechten verhasst.
Unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, am 31. Juli 1914, wurde Jean Jaurès in einem Pariser Café bei einem Attentat von dem französischen Nationalisten Raoul Villain ermordet.
[Bearbeiten] Nachwirkung
1924 wurde der Leichnam Jean Jaurès ins Panthéon umgebettet. Im Gedenken an ihn, an seinen entschlossenen Einsatz für den Frieden und an die Verheerungen des Ersten Weltkrieges haben sehr viele Kommunen in Frankreich Straßen und Plätze nach ihm benannt. In Paris sowie in Lille und Toulouse tragen zudem U-Bahn-Stationen seinen Namen.
Jacques Brel widmete ihm ein Chanson mit dem Titel "Jaurès" (1977). Die Sozialistische Partei Frankreichs ehrt ihn, indem sie ihrer politischen Stiftung den Namen "Fondation Jean-Jaurès" gab.
Sein Mörder, der Attentäter Raoul Villain, wurde nach 4 1/2 Jahren Untersuchungshaft am 29. März 1919 freigesprochen.
[Bearbeiten] Zitate
„Etre fidèle à la tradition, c'est être fidèle à la flamme et non à la cendre.“ („Einer Tradition treu zu sein, bedeutet, der Flamme Treu zu sein und nicht der Asche.“)
[Bearbeiten] Literatur
- Guillemin Henri: L'arrière-penseée de Jaurès, Gallimard, 1966
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Jean Jaurès im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Le discours de Jaurès - von Charles Rappoport
Personendaten | |
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NAME | Jaurès, Jean |
KURZBESCHREIBUNG | sozialistischer französischer Politiker und als solcher einer der bekanntesten Vertreter des Reformsozialismus am Ende des 19 Jahrhunderts |
GEBURTSDATUM | 3. September 1859 |
GEBURTSORT | Castres / Tarn / Frankreich |
STERBEDATUM | 31. Juli 1914 (ermordet) |
STERBEORT | Paris |