Jesus

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Jesus ist ein männlicher Vorname in verschiedenen Sprachen. Der Name ist die latinisierte Form von Ιησους in der altgriechischen Koiné. Ιησους wiederum übersetzt den hebräisch-aramäischen Vornamen Jehoschua (יהושע) mit seinen Kurzformen Jeschua, Jeschu oder Joshua.

Inhaltsverzeichnis

1 Bekannte Namensträger im biblischen und darauf bezogenen Kontext
2 Sonstige Namensträger
3 Namenskombinationen
4 Verbreitung und Verwendung
5 Weblinks
6 Quellen

[Bearbeiten] Bekannte Namensträger im biblischen und darauf bezogenen Kontext

Jesus von Nazaret: den Christen als Sohn Gottes ansehen und Jesus Christus nennen und der teilweise von Rabbinern als jüdischer Prophet betrachtet wird.
- Isa ben Maryam (Jesus, Sohn der Maria): So heißt Jesus von Nazaret im Koran, bei Muslimen und arabischen Christen.
- Yuz Asaf: Dies ist der Name auf einem Heiligengrab in Srinagar, das die islamische Ahmadiyya für das des Jesus von Nazaret hält.
Josua: direkter Nachfolger von Mose, Anführer der Israeliten, heißt in der griechischen Bibelübersetzung, der Septuaginta, Jesus. Die Unterscheidung in Josua (Altes Testament) und Jesus (Neues Testament) hat erst die lateinische Bibelübersetzung des Hieronymus eingeführt.
Jesus Sirach: ein deuterokanonisches Buch, das nach seinem Autor Jesus ben Eleazar ben Sira genannt ist.
Jesus bar Abbas: So lautete nach Mt 27,17 der vollständige Name des Barabbas, eines Zeloten, der laut Evangelien auf Drängen des Volkes von Pontius Pilatus anstelle von Jesus Christus freigelassen wurde.
Jesus ben Ananias: ein israelitischer Prophet, der laut Josephus Flavius im Jahr 62 n. Chr. in Jerusalem auftrat und immer wieder die baldige Zerstörung von Tempel und Stadt ankündigte.

[Bearbeiten] Sonstige Namensträger

Jesus V. (Äthiopien) (1895-1937): äthiopischer Herrscher von 1913 bis 1916
Jesús Gil y Gil (1933-2004): Präsident des spanischen Fußballclubs Atlético Madrid
Jesús Moncada (1941–2005): spanischer Schriftsteller katalanischer Sprache
Jesús Rafael Soto (1923–2005): venezolanischer Künstler
Jesús López Cobos (*1940): spanischer Dirigent
Jesús Salvador Treviño (*1946): US-amerikanischer Drehbuchautor und Filmregisseur

[Bearbeiten] Namenskombinationen

Zahlreiche Filme und Musicals tragen den Namen im Titel mit Bezug auf Jesus von Nazaret: siehe Jesus-Film
Christliche Gemeinschaften:
Ortsnamen:
- Jesus de Tavarangue
- Jesús (Distrikt in Paraguay)
- Jesús María, Stadt in Zentral-Argentinien.
Name verschiedener Colleges:
- siehe Jesus College
Musikbands:
Jesu (Band): eine Doom-Metal-Band
- Jesus-Skins: eine dt. christliche Skinhead-Band

[Bearbeiten] Verbreitung und Verwendung

Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung war Jesus im Judentum ein verbreiteter Vorname. Dies ist u.a. durch Schriften des jüdischen Historikers Josephus Flavius bekannt, der diesen Namen in seinen Antiquitates Judaicae oft nennt.

Erst in Reaktion auf das Christentum, das diesen Namen für Jesus Christus reservierte, nannten Juden ihre Söhne nur noch selten so. Auch in vielen christlich geprägten Ländern ist Jesus als Jungen- und Männername aus Ehrfurcht vor dem Erlöser ungebräuchlich. Die Formen Josua und Joshua blieben jedoch als Vornamen für Juden und Christen zu allen Zeiten üblich.

In Spanien ist Jesús heute noch ein gebräuchlicher Vorname. Hintergrund ist die Reconquista, in deren Verlauf dem islamischen Vornamen Mohammed das christliche Pendant entgegengesetzt wurde. Auch im Arabischen und Türkischen ist die entsprechende Form Isa gängig.

In vielen Sprachen ist der Anruf „Jesus!" ein alltäglicher Erstaunens- oder Schreckensruf geworden: z.B. in der Abkürzung herrje! („Herr Jesus“) und o jemine (lateinisch o Iesu Domine, „o Herr Jesus“). Bayrisch-österreichisch ist Jessas!, auch Jesses gebräuchlich, englisch Jee(zus) (meist nicht ganz ausgesprochen). In slawischen Sprachen wird gern Jeschusch-Maria gesagt, so im Polnischen. Im Spanischen sagt man Jesús! wie auf Deutsch „Gesundheit!“ nach dem Niesen.

In Deutschland war „Jesus“ als Vorname lange nicht zugelassen. 1998 entschied das Oberlandesgericht Frankfurt auch im Hinblick auf internationale Gebräuche dahingehend, dass der Wunsch der Eltern, einem Kind diesen Namen zu geben, von den Standesämtern nicht abgelehnt werden darf.^[1]