Joe Cocker
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Joe Cocker (* 20. Mai 1944 in Sheffield, England; eigentlich: John Robert Cocker) ist ein britischer Rhythm and Blues-Sänger.
Mit einer der rauhesten und markantesten Stimmen im Showgeschäft gilt er als der Großmeister des Coverns.
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[Bearbeiten] Biografie
Joe Cocker begann als Musiker im Alter von 15 in seiner Heimatstadt Sheffield in mehreren kleineren Bands. Sein Beruf war Gasinstallateur. Seine erste Band war Vance Arnold and the Avengers (sein Künstlername war Vance Arnold), die immerhin einen Auftritt der Rolling Stones eröffnen durften. Die nächste Band hieß Big Blues (1963). Damals unterzeichnete Cocker einen Vertrag bei Decca Records, beendete seine Installateurtätigkeit und gründete schließlich The Grease Band (1966).
Sein erster großer Hit war 1969 eine Cover-Version des Beatles-Liedes With a Little Help from My Friends. Um Finanzen oder Verträge kümmerte sich Joe Cocker zunächst nur sehr nachlässig, so dass er im selben Jahr eine 56-tägige US-Tournee absolvieren musste, obwohl er sich gerade von seiner Band getrennt hatte und aufgrund der Vertragsbedingungen kaum finanziellen Nutzen davontragen konnte. Seine Manager ließen ihn auf zahlreichen Festivals auftreten, um ihn zu bewerben. Beim Woodstock Festival war er eine der Hauptentdeckungen und war danach zumindest bekannt. Vor allem sein zappelndes und zuckendes Bühnen-Gebaren, welches er vor dem Mikrofon pflegte, wurde von da an sein Markenzeichen. Weiteren Erfolg hatte er mit Cover-Versionen wie She Came In Through the Bathroom Window von den Beatles, oder The Letter von The Box Tops, außerdem machte er Randy Newmans You Can Leave Your Hat On weltberühmt. Dieser Song wurde im Film 9 1/2 Wochen gespielt und wird seitdem gelegentlich von Stripperinnen benutzt. Weitere frühe Hits waren Cry Me a River und Feelin’ Alright. 1969 trat er in den USA in Ed Sullivans Fernsehshow auf.
Während einer 56-tägigen Tournee quer durch die USA, von Detroit nach San Bernardino (Kalifornien), spielte Cocker 1970 zusammen mit einer Big Band von 40 Musikern das Live-Album "Mad Dogs & Englishmen" ein. So klapperte die Combo 48 Städte mit ihrer energetischen Blues-Show ab.
Ein wichtiger Songwriter für Cocker war Leon Russell, der für ihn unter anderem das Stück Delta Lady komponierte und auch die "Mad Dogs & Englishmen"-Tournee organisierte.
Anfang der 1970er Jahre bekam Cocker Probleme mit Suchtmitteln jeglicher Art, was sich negativ auf die Qualität und den Verkauf seiner Musik auswirkte. Jahrelang nahm er nichts Neues auf, sondern tourte permanent, um seine Rechnungen zahlen zu können. Psychische Probleme machten seine Konzerte oftmals zu einem Risiko und führten 1984 sogar zu einem Haftaufenthalt, da er ein Konzert in Wien nicht halten konnte.
In den 1980er Jahren ging es dank einer Kooperation mit den Crusaders bergauf. Das Album Sheffield Steel (1982) katapultierte ihn wieder nach ganz oben. Cocker landete in den folgenden Jahren mehrere große Charts-Hits wie Up Where We Belong, der Oscar-prämierte Titelsong aus dem Film Ein Offizier und Gentleman, You Are So Beautiful, When The Night Comes, N’oubliez jamais und Unchain My Heart.
1987 heiratete Joe Cocker die amerikanische Erzieherin Pam Baker und lebt mittlerweile zurückgezogen in Crawford (Colorado), wo er eine Ranch betreibt.
1988 kommt es zur Zusammenarbeit mit dem deutschen Rocksänger und Komponisten Klaus Lage. Unter anderem entsteht der Titelsong "Now, that you're gone" für die WDR-Kinoproduktion "Zabou".
1996 trat Joe Cocker in der TV-Produktion "Crossroads" zusammen mit der Kelly Family auf. Unter anderem präsentierte er dort "Up where we belong" zusammen mit Kathy Kelly.
[Bearbeiten] Diskographie
[Bearbeiten] Alben
- 1969: With A Little Help From My Friends
- 1969: Joe Cocker!
- 1970: Mad Dogs & Englishmen
- 1972: Joe Cocker
- 1972: Live In LA
- 1974: I Can Stand A Little Rain
- 1975: Jamaica Say You Will
- 1976: Stingray
- 1978: Luxury You Can Afford
- 1982: Sheffield Steel
- 1984: Civilized Man
- 1986: Cocker
- 1987: Unchain My Heart
- 1989: One Night Of Sin
- 1990: Joe Cocker Live
- 1991: Night Calls
- 1994: Have A Little Faith
- 1996: Organic
- 1997: Across From Midnight
- 1999: No Ordinary World
- 2002: Respect Yourself
- 2004: Heart & Soul
[Bearbeiten] Compilations
- 1970: Cocker Happy
- 1972: Pop Giants Vol.29 Brunswick Silber Serie 2911 539
- 1972: Something To Say
- 1977: Greatest Hits
- 1993: The Very Best Of Joe Cocker
- 1995: The Long Voyage Home
- 1998: Greatest Hits
- 2003: The Ultimate Collection 1968–2003
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Cocker, Joe |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Rhythm and Blues-Sänger |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1944 |
GEBURTSORT | Sheffield, Großbritannien |
Kategorien: Mann | R&B-Sänger | Brite | Geboren 1944