Johannes Meyer
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Johannes Meyer (* 13. August 1888 in Brieg, heute Brzeg, Schlesien; † 25. Januar 1976 in Marburg) war ein deutscher Drehbuchautor und Filmregisseur.
Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen dänischen Bühnen- und Filmschauspieler.
[Bearbeiten] Leben und Filme
Johannes Meyer begann seine Filmlaufbahn 1921 als Drehbuchautor bei der Berliner Ufa. Seine erste eigene Regiearbeit war ein im Jägermilieu angesiedelter Spielfilm mit Rudolf Forster und Lia Eibenschütz („Horrido“), den er 1924 für die Europäische Lichtbild AG (Eulag) inszenierte. Ein weiteres Jägerdrama – „Der Wilderer“ – drehte Meyer anschließend für die Ufa, die ihn von da an häufiger mit Spielfilmen beauftragte. Sein erster Tonfilm war der im April 1930 uraufgeführte Schlagerfilm „Der Tiger“ mit Charlotte Susa und Harry Frank in den Hauptrollen. Da die Nachfrage nach Tonfilmen alle Erwartungen überstieg, drehte Meyer in den folgenden vier Jahren einen Spielfilm nach dem anderen ab, wobei freilich eher Masse als Qualität entstand.
1934 inszenierte Johannes Meyer seinen ersten NS-Propagandafilm, den von der Berliner Terra Film produzierten Abenteuerfilm „Schwarzer Jäger Johanna“. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau (Marianne Hoppe), die sich in der Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon als Mann verkleidet einem Freikorps anschließt, um ihrem Geliebten (Paul Hartmann) nahe sein zu können. In Meyers nächstem Propagandafilm – „Henker, Frauen und Soldaten“ (1935) – verkörperte Hans Albers in einer Doppelrolle zwei verfeindete Vettern, die im Ersten Weltkrieg auf verschiedenen Seiten kämpfen: der eine als Kommandeur sowjetischer Truppen, der andere als tollkühner deutscher Freikorpskämpfer. Mit der Filmbiografie „Fridericus“ (1937) wandte Meyer sich einem Genre zu, mit dem die politische Rechte bereits seit Anfang der 1920er Jahre für eine autoritäre „Erneuerung“ der Machtstrukturen warb. Wie in den meisten anderen Fridericus-Rex-Filmen erschien auch hier wieder Otto Gebühr in der Hauptrolle. „Fridericus“ erhielt als einziger von Johannes Meyers Filmen von der Filmprüfstelle das Prädikat „Staatspolitisch wertvoll“. Meyers vierter und letzter NS-Propagandafilm – der Kriegsfilm „Dreizehn Mann und eine Kanone“ (1938) – erzählt die Geschichte einer Spezialbatterie im Ersten Weltkrieg, deren Kameradschaftsgeist auf die Probe gestellt wird, als die Männer in den eigenen Reihen einen Verräter vermuten müssen. Die Hauptrollen in diesem Film spielten Alexander Golling und Otto Wernicke.
Johannes Meyer drehte häufig Abenteuerfilme, nicht nur propagandistische, sondern auch ideologisch unauffällige wie „Der Flüchtling aus Chicago“, „Das Erbe in Pretoria“ (beide 1934), „Die unmögliche Frau“ (1936) und „Das große Abenteuer“ (1937). Nach Kriegsbeginn inszenierte er nach zwei Kriminalfilmen fast ausschließlich Komödien und Liebesfilme. Nach 1950 trat er als Regisseur nicht mehr in Erscheinung.
[Bearbeiten] Filmografie
Regie, wenn nicht anders angegeben:
- 1921 – Der kleine Muck (Wilhelm Prager) – Drehbuch
- 1921 – Tischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack/Tischlein deck dich (Wilhelm Prager) – Drehbuch
- 1921 – Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel (Kurzspielfilm; Harry Jäger) – Drehbuch
- 1922/23 – Der Schwiegersohn mit den dicken Kartoffeln. Eine ländliche Begebenheit (Kurz-Dokumentarfilm; Willy Achsel) – Drehbuch
- 1924 – Horrido
- 1924/25 – Wunder der Schöpfung (Dokumentarfilm mit Spielszenen; Hanns Walter Kornblum) – Co-Regie (Spielszenen)
- 1925 – Der Wilderer (mit Carl de Vogt und Helga Thomas) – Drehbuch, Regie
- 1928 – Schuldig (mit Bernhard Goetzke und Jenny Hasselqvist)
- 1929 – Hochverrat (mit Gerda Maurus und Gustav Fröhlich)
- 1930 – Der Tiger
- 1930 – Das Rheinlandmädel/Vier Mädchen suchen das Glück (mit Gretel Bernd und Werner Fuetterer)
- 1930 – Die blonde Nachtigall (mit Else Elster und Arthur Hell)
- 1931 – Zwei himmelblaue Augen (mit Charlotte Ander und Hermann Thimig)
- 1931 – Hilfe! Überfall (mit Gerda Maurus und Hans Stüwe)
- 1931 – Aschermittwoch (mit Claire Rommer und Karl Ludwig Diehl)
- 1932 – Unter falscher Flagge (mit Charlotte Susa und Gustav Fröhlich)
- 1932 – Ich bleib’ bei Dir (mit Hansi Arnstaedt, Jenny Jugo und Kurt Lilien)
- 1932 – Eine von uns (mit Brigitte Helm und Gustav Diessl)
- 1932 – Traum von Schönbrunn/Schuld an allem ist die Liebe (mit Marta Eggerth und Hans Henninger)
- 1933 – Die kleine Schwindlerin (mit Harald Paulsen und Dolly Haas)
- 1933 – Die schönen Tage von Aranjuez (mit Brigitte Helm und Gustaf Gründgens)
- 1933 – Adieu les beaux jours (mit Brigitte Helm und Jean Gabin) – Regie (mit André Beucler)
- 1933 – Es gibt nur eine Liebe/Abenteuer aus Liebe (mit Louis Graveure, Heinz Rühmann und Jenny Jugo)
- 1934 – Der Flüchtling von Chicago (mit Gustav Fröhlich und Lil Dagover)
- 1934 – Schwarzer Jäger Johanna/Der Spion des Kaisers
- 1934 – Das Erbe von Pretoria/Das Erbe in Pretoria (mit Charlotte Susa und Paul Hartmann)
- 1934 – Ihr größter Erfolg/Therese Krones (mit Marta Eggerth und Leo Slezak)
- 1935 – Henker, Frauen und Soldaten (mit Hans Albers und Charlotte Susa)
- 1936 – Die unmögliche Frau/Die Herrin von Campina (mit Dorothea Wieck und Gustav Fröhlich)
- 1937 – Fridericus/Der alte Fritz
- 1937 – Das große Abenteuer (mit Maria Andergast und Albrecht Schoenhals)
- 1938 – Rätsel um Beate (mit Lil Dagover, Albrecht Schoenhals und Sabine Peters)
- 1938 – Diskretion – Ehrensache (Verwechslungslustspiel mit Heli Finkenzeller und Hans Holt)
- 1938 – Dreizehn Mann und eine Kanone
- 1939 – Ehe in Dosen (mit Leny Marenbach und Johannes Riemann) – Drehbuch, Regie
- 1939 – Dein Leben gehört mir (Kriminalfilm mit Karin Hardt, Dorothea Wieck und Karl Martell)
- 1939 – Der singende Tor/La casa lontana (Kriminalfilm mit Beniamino Gigli und Kirsten Heiberg)
- 1941 – Männerwirtschaft (Bauernschwank mit Volker von Collande und Karin Hardt)
- 1942 – Ein Zug fährt ab (Verwechslungslustspiel mit Leny Marenbach und Ferdinand Marian)
- 1942 – Stimme des Herzens (Liebesfilm mit Marianne Hoppe und Ernst von Klipstein)
- 1943 – Wildvogel (Liebesfilm mit Leny Marenbach und Volker von Collande)
- 1944 – Die heimlichen Bräute (Verwechslungslustspiel mit Magda Schneider und Rudolf Prack)
- 1945 – Rätsel der Nacht (Kriminalfilm; Überläufer) - Drehbuch, Regie
- 1948 – Blockierte Signale (Kriminalfilm mit Carl Voscherau und Wolfgang Lukschy)
- 1949 – Diese Nacht vergess ich nie (Komödie mit Winnie Markus und Gustav Fröhlich)
- 1950 – Dreizehn unter einem Hut (Liebeskomödie mit Ruth Leuwerik, Volker von Collande und Inge Landgut)
- 1950 – Furioso/Opfer des Herzens/Kreuzweg der Leidenschaften (Ehefilm mit Ewald Balser und Kirsten Heiberg)
- 1951 – Das fremde Leben/Zwischen Herz und Gewissen (Frauenschicksalsfilm mit Winnie Markus und Viktor Staal; Überläufer)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Meyer, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Drehbuchautor und Filmregisseur |
GEBURTSDATUM | 13. August 1888 |
GEBURTSORT | Brieg, Schlesien |
STERBEDATUM | 25. Januar 1976 |
STERBEORT | Marburg |