John Charles Fremont
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
John Charles Fremont (bekannt auch als The Pathfinder) (* 21. Januar 1813 in Savannah, Georgia, † 13. Juli 1890 in New York City) war ein US-amerikanischer Entdecker und Offizier. Er führte fünf der wichtigsten Expeditionen des 19. Jahrhunderts zur Erforschung der USA durch. Sein Verdienst als Entdecker liegt vor allem in der Erforschung des Gebirgsteils der USA sowie günstiger Überlandwege, die später von der Eisenbahn oder als Trails genutzt werden. Über seine Reisen und sein Leben schrieb er mehrere Bücher.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
John C. Fremont wurde als uneheliches Kind unter den Namen John Charles Fremon geboren.
Ab 1838 war er im US-Armeekorps als topografischer Ingenieur tätig, und vermaß von 1838 bis 1839 in Begleitung des französischen Geographen Joseph Nicollet das Gebiet zwischen den Flüssen Mississippi River und Missouri River. 1841 heiratete Fremont heimlich Jessie Benton, die Tochter des US-Senators aus Missouri Thomas Hart Benton. Danach erhielt er vom US-Kriegsministerium den Auftrag, die Rocky Mountains zu erkunden.
Mit seiner Mannschaft gelang es ihm, vom Mai bis Oktober 1842 den South Pass des Gebirges zu erreichen, seine Lage, und die weiterer Punkte zu bestimmen und so den wichtigsten Verkehrsweg der Rocky Mointains in der Mitte des 19. Jahrhunderts festzustellen, an dem sich alle Handels- und Siedlerwege (Oregon Trail, California Trail und Mormon Trail) bündelten.
Auf einer zweiten Expedition nach Oregon überschritt er die Rocky Mountains weiter nördlich, und berichtete über den großen Salzsee von Utah. Er stellte dabei fest, dass der Green River nicht, wie bis dahin angenommen, dem Großen Salzsee entspringt. 1843-1844 durchforschte er mit 25 Mann, schlecht ausgerüstet, neun Monate lang durch Schnee und Eis Oberkalifornien, die Sierra Nevada und die Ebene des Sacramento-Tals.
Nach der Eroberung Kaliforniens, im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg an welcher er sich als Offizier einer Freiwilligen Armee beteiligte, geriet er in einen Konflikt mit General Stephen Watts Kearny und dem Kommodore Stockton, die ihn beschuldigten, den Gehorsam verweigert und versucht zu haben, sich zum Gouverneur von Kalifornien zu machen.
Fremont wurde verhaftet, nach Washington (D.C.) abgeführt, wo er vor einem Kriegsgericht gestellt, und unehrenhaft aus der Armee entlassen wurde. Obwohl er vom Präsidenten James K. Polk begnadigt wurde, nahm er seinen Abschied und brach im Oktober 1848 abermals nach Westen auf, durchzog das Gebiet der Apatschen und gelangte nach einer 300tägigen Reise an das Flussufer des Sacramento River, wo er ein Stück Land in Mariposa kaufte, kurz darauf wurden dort große Goldvorkommen entdeckt, das Fremont zu einem reichen Mann machte. Die Kalifornier wählten Fremont im Dezember 1849 zum US-Senator in den US-Kongress.
1856 trat er als erster Präsidentschaftskandidat der gerade neu gegründeten republikanischen Partei auf, unterlag jedoch gegen den Kandidaten der demokratischen Partei, James Buchanan. Fremont behielt seinen Wohnsitz in Kalifornien. Im Frühjahr 1861 wurde er im Sezessionskrieg zum Majorgeneral der Nordstaaten ernannt, doch verlor er sein Kommando infolge eines Streits mit einem untergebenen Offizier. Fremont war später bei verschiedenen Eisenbahngesellschaften an der Pazifikküste beteiligt und wurde von betrogenen französischen Aktionären, verklagt und vom Pariser Tribunal wegen Betrugs, in Abwesenheit verurteilt. Seine finanzielle Situation verschlechterte sich derart, dass er sich in Washington (D.C.) um ein Amt bewerben musste. 1878 bis 1881 war er Gouverneur vom Arizona Territorium und lebte später in New York City, wo er 1890 in einem Hotel an Peritonitis starb.
[Bearbeiten] Ehrung
- Nach John C. Fremont wurden in den USA mehrere Orte benannt.
- Die 8. US-Infanteriedivision bekam zu Ehren Fremonts, den Spitznamen PATHFINDER DIVISION.
[Bearbeiten] Werke
- Report of the Exploring Expedition to the Rocky Mountains and to Oregon and North California ISBN 1417907150 (engl.)
- Memoirs of My Life and Times ISBN 0815411642
[Bearbeiten] Literatur
- John Charles Fremont, der Republikaner-Candidat für die Präsidentur der Vereinigten Staaten, in: Republikanisches Handbuch fur die Millionen Deutsche in den Verein. Staaten. J. P. Jewett and Company, Boston 1856, S. 9–16 (Digitalisat)
- Natalie Nelson-Hernandez, Claudia Nolan:Mapmakers of the Western Trails, Adventures with John Charles Fremont ISBN 1885852312 (engl.)
- Harold Faber: John Charles Fremont: Pathfinder to the West (Great Explorations) ISBN 0761414819 (engl.)
- Andrew Rolle: John Charles Fremont: Character as Destiny ISBN 0806131357 (engl.)
- Tom Chaffin: Pathfinder: John Charles Fremont and the Course of American Empire ISBN 0809075563 (engl.)
- Ned Harris, Edward D. Harris, William H. Goetzmann: John Charles Fremont and the Great Western Reconnaissance (World Explorers) ISBN 079101312X (engl.)
- Charles Wentworth Upham: Life, Explorations and Public Services of John Charles Fremont ISBN 141796734X (engl.)
[Bearbeiten] Film
- Dream West - Das abenteuerliche Leben des John Charles Fremont (USA 1986) mit Richard Chamberlain
Arizona-Territorium (1863–1912):
John Goodwin | Richard McCormick | James P. T. Carter | Anson Safford | John Hoyt | John Charles Frémont | John Gosper | Frederick Tritle | Conrad Zulick | Lewis Wolfley | John Irwin | Nathan Murppy | Louis Hughes | Charles Bruce | Benjamin Joseph Franklin | Myron McCord | Nathan Murphy | Alexander Brodie | William Nichols | Joseph Kibbey | Richard Sloan | George W. P. Hunt
Bundesstaat Arizona (seit 1912):
George W. P. Hunt | Thomas Edward Campbell | George W. P. Hunt | John Calhoun Phillips | George W. P. Hunt | Benjamin Moeur | Rawghlie Stanford | Robert Taylor Jones | Sidney Orborn | Dan Garvey | John Pyle | Ernest McFarland | Paul Fannin | Samuel Pearson Goddard | John Williams | Raul Hector Castro | Wesley Bolin | Bruce Babbitt | Evan Mecham | Rose Mofford | Fife Symington | Jane Hull | Janet Napolitano
Militärgouverneure (1846–1849):
John Drake Sloat | Robert Field Stockton | John Charles Frémont | Stephen Watts Kearny | Richard Barnes Mason | Persifor Frazer Smith | Bennett Riley
Bundesstaat Kalifornien (seit 1849):
Peter Burnett | John McDougall | John Bigler | John Neeley Johnson | John Weller | Milton Latham | John Downey | Leland Stanford | Frederick Low | Henry Haight | Newton Booth | Romualdo Pacheco | William Irwin | George Perkins | George Stoneman | Washington Bartlett | Robert Waterman | Henry Markham | James Budd | Henry Gage | George Pardee | James Gillett | Hiram Johnson | William Stephens | Friend Richardson | Clement Young | James Rolph | Frank Merriam | Culbert Olson | Earl Warren | Goodwin Knight | Edmund Brown sen. | Ronald Reagan | Edmund Brown jun. | Courken Deukmejian | Pete Wilson | Gray Davis | Arnold Schwarzenegger
Personendaten | |
---|---|
NAME | Fremont, John Charles |
ALTERNATIVNAMEN | Fremont, John Charles |
KURZBESCHREIBUNG | US-Amerikanischer Entdecker |
GEBURTSDATUM | 21. Januar 1813 |
GEBURTSORT | Savannah (Georgia), USA |
STERBEDATUM | 13. Juli 1890 |
STERBEORT | New York City, USA |