Kanaltal
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Das Kanaltal (italienisch: Val Canale, slowenisch: Kanalska dolina, furlanisch: Val Cjanâl) ist ein 23 km langes Tal im Dreiländereck Italien-Österreich-Slowenien mit dem Zentrum Tarvis. Es grenzt im Norden an Österreich und im Osten an Slowenien. Der westliche Teil entwässert über die Fella in die Adria, bei Camporosso liegt die unscheinbare Wasserscheide zur Gailitz hin. Nach der Auflösung des Herzogtums Kärnten im frühen Spätmittelalter gehörte das Kanaltal zum Bistum Bamberg, später zu Habsburg. Das Gebiet war bis 1918 mancherorts mehrheitlich slowenisch, mancherorts mehrheitlich deutsch besiedelt und gehörte innerhalb des Kaisertums Österreich zu Kärnten. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs musste es aufgrund des Vertrags von Saint-Germain zusammen mit dem Tal von Fusine sowie dem Bergbauort Raibl an Italien abgetreten werden und gehört seither zur Region Friaul-Julisch Venetien. Noch im Jahre 1910 hat es praktisch keine italienischen Einwohner im Kanaltal gegeben. Das Kanaltal trennt die Karnischen von den Julischen Alpen und den Karawanken und ist eine wichtige Bahn- und Straßenverbindung von Kärnten nach Italien; seit der EU-Osterweiterung verläuft hier eine der Haupttransportachsen Mitteleuropas von Rom, Bologna und Venedig nach Wien, Prag und Budapest.
Die Ortschaften des Kanaltales sind von Osten nach Westen:
- Tarvisio (Tarvis)
- Camporosso (Saifnitz)
- Valbruna (Wolfsbach)
- Ugovizza (Uggowitz)
- Malborghetto (Malborgeth)
- Bagni di Lusnizza (Lussnitz)
- Laglesie San Leopoldo (Leopoldskirchen)
- Pontebba (Pontafel). Durch Pontebba verlief bis 1918 die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien.
[Bearbeiten] Literatur
- Marko Simić: Auf den Spuren der Isonzofront, Mohorjeva Hermagoras, Klagenfurt-Laibach-Wien 2004; ISBN 3-85013-884-4