Kardanwelle
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Kardanwelle ist eine Sonderform der Gelenkwelle und wird zur Übertragung einer Drehbewegung genutzt. Der Name leitet sich ab von dem Mathematiker und Arzt Gerolamo Cardano, der die in zwei Ebenen um 90 Grad gekreuzte Aufhängung für astronomische Instrumente und den Kompass erstmals beschrieben hatte (Kardanische Aufhängung).
Die Kardanwelle besteht in der Regel aus einer Hohlwelle, die die Strecke zwischen Drehmomenterzeugung und dem Ort, an dem das Drehmoment benötigt wird, verbindet.
An den Enden wird die Kardanwelle oft mit Kreuzgelenken angeschlossen. Die Vorteile einer Kardanwelle gegenüber einer Antriebskette sind der geringe Wartungsaufwand und das geringe Spiel. Zudem können während der Drehung beide Wellenenden ihren Abstand ändern. So ändert sich z.B. die Lage des mit der Antriebsachse bewegten Differentials zum Getriebe durch die Federung des Fahrzeuges. Diese Längenänderung wird mit einem Schiebestück ermöglicht. Nachteilig wirken sich aber das höhere Gewicht und die höheren Kosten aus.
Für geringe Drehmomente können statt Kreuzgelenken auch elastische Scheiben verwendet werden, die als Kardanscheiben oder Hardyscheiben bezeichnet werden. Diese Art ist einfacher herzustellen im Vergleich zum Kardangelenk und somit kostengünstiger. Sie wird auch in der Fahrzeugtechnik verwendet.
Neben vielen Anwendungen in stationären Maschinen wird eine Gelenkwelle beim Traktor zum Antrieb von Nebenaggregaten wie Mähmaschine, Sämaschine oder anderem verwendet, da diese Aggregate teils beweglich am Traktor befestigt werden und ihre Lage ändern können.
Die Gelenk- bzw. Kardanwelle stellt eine Komponente des Antriebsstrangs im Fahrzeug dar.
Siehe auch: Kardanantrieb