Kaserne
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Eine Kaserne ist grundsätzlich eine militärische oder polizeiliche Gebäudeanlage, in der Soldaten bzw. Polizisten abrufbereit untergebracht (kaserniert) sind. Im Übrigen wird das Wort auch (abwertend) als Wohnungsmöglichkeit (Mietskasernen) gebraucht.
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[Bearbeiten] Etymologie
Die Herkunft des Begriffes ist unklar. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die angelsächsischen Bezeichnungen wie camp, fort oder barracks keine Gemeinsamkeiten mit „Kaserne“ aufweisen, wird allgemein ein romanischer Ursprung des Wortes angenommen. Mögliche Varianten sind:
- französische Ableitung „caserne“ aus dem lateinischen „quaderna“, ein vulgärsprachlicher Begriff für ein Wachlokal mit 4 Soldaten
- Ableitung vom spanischen „caserna“, was „geräumiges Haus“ bedeutet
- Verballhornung des italienischen „casa d'arma“, was „Haus der Waffen“ bedeutet
In Österreich-Ungarn wurde früher für Kasernen und Militärunterkünfte die Bezeichnung Ubikation (von lat. ubi wo) gebraucht.
[Bearbeiten] Geschichtliche Entstehung
Kasernen sind bereits seit der römischen Kaiserzeit bekannt. Damals beinhalteten die Kasernen noch alles, was die Mannschaften zum täglichen Leben benötigten. So gab es dort Bäcker, Schuhmacher und andere Arten von Handwerkern.
In der Neuzeit begann der Kasernenbau gegen Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Aufkommen von sogenannten stehenden Heeren insbesondere in Frankreich unter Ludwig XIV.. Zuvor waren die Soldaten in Bürgerquartieren untergebracht.
Ab dem 18. Jahrhundert wurden in größerem Umfang Kasernen gebaut, die in Deutschland (besonders Preußen) jedoch zumeist nicht als Mannschaftsunterkünfte, sondern als Wohnhäuser für Soldaten und ihre Familien eingerichtet waren. Darin hatte jede Familie eine Stube und eine Kammer, in der der Soldat mit seiner Frau und Kindern sowie gelegentlich weitere junge Soldaten lebten.
Im 19. Jahrhundert wurden Kasernen in größeren Anlagen errichtet, die ausschließlich zur Unterbringung der Soldaten dienten. Dabei wurden Versuche mit Gebäuden unterschiedlicher Größen gemacht, die von der Kompanie- bis zur Bataillonsstärke reichten. Häufig war jeweils ein Stockwerk für eine Kompanie vorgesehen, wobei sich an den Treppenaufgängen jeweils die Zimmer der Unteroffiziere befanden, um die Soldaten besser bewachen zu können.
[Bearbeiten] Kasernen heute
Bei neueren Kasernen liegen die Unterkunftsräume meist in Einzelblöcken in ein bis zwei Kompaniestärken. Die Verwaltungs- und Wirtschaftsräume befinden sich in anderen Gebäuden. Angegliedert ist den meisten Kasernen ein Übungs- oder auch Exerzierplatz sowie eine Turnhalle und ein so genannter Kasernenhof. Dort herrscht der redensartlich gewordene Kasernenhof-Ton, eine raue, befehlende und militärisch prägnante Rede- und Sprechweise. es gibt zum Beispiel in Kerpen die Boelckekaserne,wo die Soldaten ausgebildet werden um die Tornados zu fliegen,welche in Nörvenich stationiert sind.
[Bearbeiten] Siehe auch
Wiktionary: Kaserne – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |