Klettersicherung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Klettersicherung bezeichnet man beim Klettern die Geräte und Methoden, mit denen ein Fall auf den Boden (Absturz) verhindert werden soll. Wichtigstes Sicherungsgerät ist dabei immer das Berg- oder Kletterseil, durch das der Kletterer bei einem Sturz aufgefangen wird. Das Seil verläuft durch Fixpunkte in oder über der Wand; die Verbindung zum Kletterer erfolgt durch einen Klettergurt (üblicherweise ein Hüftgurt).
Die gebräuchlichste Form der Sicherung ist die Partnersicherung, bei der zwei Kletterer eine Seilschaft bilden. Der eigentliche Kletterer befestigt ein Seilende an seinem Gurt; der Sicherungspartner hält das andere Endes des Seiles von einer sicheren Position aus. Er reguliert die Länge des Seiles und hält den Kletterer bei einem Sturz. Damit der Sichernde das Seil bei einem Sturz des Kletterers festhalten kann, läuft es durch einen Umlenkpunkt mit einen Sicherungsknoten (HMS) oder einem Sicherungsgerät (z.B. ein Abseilachter, des weiteren gibt es noch weitere Sicherungsgeräte von speziellen Herstellern wie z.B. Grigri, Reverso, Tre, ... ). Das Sicherungsgerät erzeugt Reibung im Seil, so dass der Sichernde sein Seilende auch bei einem Sturz problemlos festhalten kann. Die Rollen des Sichernden und des Kletterers werden von den Mitgliedern der Seilschaft abwechselnd übernommen.
Ist das Sicherungsgerät am Klettergurt des Sichernden befestigt, spricht man von einer Körpersicherung; bei einer Fixpunktsicherung ist das Sicherungsgerät mit einem Fixpunkt in der Wand verbunden. Eine Körpersicherung ist im allgemeinen nur möglich, wenn sich der Sichernde auf dem Boden befindet.
Je nach Vorgehen unterscheidet man verschiedene Arten der Sicherung:
- Vorstiegssicherung: Man sichert den ersten Kletterer der das Seil beim Klettern mitführt und sich selbst über Zwischensicherungen sichert.
- vorsteigender Kletterer: Der vorsteigende Kletterer ist an einem Seilende eingebunden und führt damit das Seil mit sich. In möglichst regelmäßigen Abständen nutzt der Vorsteiger Zwischensicherungen (eingebohrte Haken) oder legt selbst welche (mit Klemmkeilen, Friends, Schlingen etc.)
- Sicherungspartner: Der Sicherungspartner steht auf sicherem Terrain am Einstieg der Kletterroute (oder ist bei Mehrseillängenrouten fixiert in einem Standplatz, z.B. mit Mastwurf). Normalerweise wird eine Form von Sicherungsgerät wie Abseilachter und Schraubkarabiner verwendet (bei Mehrseillängenrouten HMS). Mit dem zunehmenden Fortschritt des Kletterers wird mehr und mehr Seil ausgegeben.
- Nachstiegssicherung: Das Seil ist bereits am obersten Haken (im sog. Top-Rope) eingehängt, man sichert den Kletterer durch sukzessives Einnehmen des Seiles.
- Kletterer: Der Kletterer selbst ist durch das bereits über ihm eingehängte Seil vollkommen durch seinen Partner gesichert.
- Sicherungspartner: Der Sicherungspartner steht auf sicherem Terrain am Einstieg der Kletterroute (oder ist am oberen Ende der Kletterroute im Standplatz, z.B. mit Mastwurf). Normalerweise wird eine Form von Sicherungsgerät wie Abseilachter und Schraubkarabiner verwendet (bei Sicherung vom Standplatz mit HMS). Mit dem zunehmenden Fortschritt des Kletterers wird mehr und mehr Seil eingenommen.
[Bearbeiten] Standards
Die beim Sichern eingesetzte Kletterausrüstung muss bestimmten Sicherheitsnormen genügen. Weltweit existieren zwei wichtige Standards:
In Europa muss Kletterausrüstung den Anforderungen des CEN entsprechend der Personal and Protective Equipment (PPE) Directive entsprechen.
[Bearbeiten] Siehe auch
Wikibooks: Informationen zu Sicherungsgeräten im Klettersport – Lern- und Lehrmaterialien |
Wikibooks: Sicherungstechnik – Lern- und Lehrmaterialien |
Klettern, Zwischensicherung, Klemmkeil, Karabiner, Friend, Camalot
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.uiaa.ch/ - UIAA
- http://www.stichel-frei.de/sicherung/index.shtml - Stichel frei (Sicherungstechnik)