Kollegiale Fallberatung
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Die Kollegiale Fallberatung (oder Intervision) ist eine Beratung unter beruflich Gleichgestellten, bei der nach Lösungen für ein konkretes Problem gesucht wird.
In der Schule wurde kollegiale Fallberatung in informeller Form schon immer praktiziert. Derzeit wird von Meta-Pädagogen ein formalisierter Beratungsprozess propagiert, der an Methoden der Supervision angelehnt ist. Wenn ein Problem auftritt (zum Beispiel Konflikte unter Schülern, zwischen Schüler(n) und Lehrer, zwischen Lehrer und Schulleitung), wendet sich der Kollege an den Beratungslehrer oder die Beratungsgruppe. Vielleicht gibt es auch an der Schule eine Gruppe, die sich regelmäßig trifft, um Fälle zu lösen. Der Prozess der Beratung kann sich beispielsweise in folgende Phasen aufteilen:
- Der Fall wird vom Ratsuchenden dargestellt.
- Durch Rückfragen von der Gruppe werden Unklarheiten beseitigt.
- Die Gruppe bearbeitet den Fall. Hier arbeitet der Ratsuchende nicht mit. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Bearbeitung. Zum Beispiel
- Eine Identifikationsrunde: Jeder Kollege versetze sich in einen der am Konflikt Beteiligten und paraphrasiert dessen vermutete Sicht der Dinge: "Ich als .. denke/fühle/würde/ ..."
- Ein Rollenspiel oder ein Standbild
- Zwischenrückmeldung des Ratsuchenden, in dem dieser erklärt, was ihm besonders wichtig erschien.
- Lösungssuche ohne Beteiligung des Betroffenen. Dies kann mit einem Brainstorming geschehen. Die Lösung kann im Rollenspiel vorgeführt werden.
- Zum Schluss erklärt der Ratsuchende, was er von den Lösungsvorschlägen annehmen will und welche Erkenntnisse er gewonnen hat.
Eine strukturierte Variante bietet das "Heilsbronner Modell", das auch online zur Verfügung steht.
[Bearbeiten] Literatur
- Spangler, G. (2005): Kollegiale Beratung - Das Heilsbronner Modell; mabase Verlag, Nürnberg
[Bearbeiten] Weblink
Kollegiale Beratung auf dem NRW Bildungsserver