Kolpingwerk
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Das Kolpingwerk ist ein internationaler katholischer Sozialverband mit Sitz in Köln, der von Johann Gregor Breuer 1846 in Elberfeld gegründet wurde. Adolph Kolping (1813 - 1865) wurde sein zweiter Präses und gründete in Köln einen weiteren Gesellenverein. Später wurde dieses nach ihm benannt und ist gegenwärtig in 57 Ländern der Erde tätig . Mit seinen 500.000 Mitgliedern, die in weltweit etwa 6.000 Kolpingsfamilien beheimatet sind, zählt das Kolpingwerk zu den großen Sozialwerken der Katholischen Kirche.
Das Kolpingwerk in Deutschland hat aufgrund seiner Geschichte und mit einer Zahl von 275.349 Mitgliedern (Stand 15. Oktober 2004) weltweit die größte Bedeutung. Hier sind etwa 26.000 ehrenamtliche Vorstandsmitglieder in 2.734 Kolpingsfamilien tätig. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es 260 Kolpinghäuser, 200 Einrichtungen der Kolping-Bildungswerke und mehr als 810 öffentliche Straßen und Plätze mit Namen "Adolph Kolping".
Kernstück und Schwerpunkt der verbandlichen Arbeit des Kolpingwerkes ist das Engagement mit und für die Familie, als deren Anwalt sich das Werk versteht. Die Internationalität des Verbandes gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Davon zeugen das Entstehen und Wachsen der Nationalverbände sowie die kontinentalen und interkontinentalen verbandlichen Partnerschaften (Vernetzung).
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[Bearbeiten] Geschichte
Das Kolpingwerk begann als katholische Gemeinschaft für wandernde Handwerksgesellen. 1847 wurde Kolping zweiter Präses des 1846 von Johann Gregor Breuer gegründeten katholischen Gesellenvereins, 20 Jahre später waren es bereits über 200 Gesellenvereine, die auf Kolping zurückgehen. Schon bald wurden eigene Spar- und Krankenkassen gebildet und Gesellenheime gebaut. 1871 war die Bezeichnung "Kolpingsfamilie" erstmals offiziell zu hören. Es entstand ein ganz Deutschland umspannendes Netzwerk. In der Weimarer Republik öffneten sich auch politische Möglichkeiten für den demokratisch organisierten Verein, 1922 wurde der erste Gesellentag in Köln abgehalten. Als Reaktion auf den Erfolg in Deutschland bildeten sich in ganz Europa und auch auf anderen Kontinenten weitere Nationalverbände. Das Kolpingwerk wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zwar eingeschränkt, entging aber einem Verbot.
[Bearbeiten] Gegenwart
Heute engagieren sich die Kolpingsfamilien unter anderem für humanitäre Projekte in der Dritten Welt und in der katholischen Jugend- und Seniorenarbeit. Die Kolpingjugend wird von allen Mitgliedern bis 29 Jahre gebildet und hat in Deutschland rund 50.000 Mitglieder. Von 1986 bis 2004 war Heinz Schemken (MdB) Vorsitzender des Kolpingwerkes Deutschland, seit 2004 ist es Thomas Dörflinger (MdB). Seit 1997 ist Alois Schröder Präses des Kolpingwerkes Deutschland.
[Bearbeiten] Zitate Adolph Kolpings
- "Anfangen ist oft das Schwerste, treu bleiben aber das Beste!"
- "Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen; wir können Großes, wenn tüchtige Kräfte sich vereinen."
- "Das Schicksal der Familie nämlich ist über kurz oder lang das Schicksal des Landes."
- "Der Mangel an wahrer Familienliebe und gesunder Familienhaftigkeit ist unsere größte Armut bei Hoch und Niedrig."
- "Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist."
- "Wer Menschen gewinnen will, muss das Herz zum Pfande einsetzen."
- "Anfangen, wirklich anfangen, das ist die Hauptsache, anderen Mut machen, selber tapfer vorangehen und Gott wird helfen."
- "Die wahre Frömmigkeit ist demütig und bescheiden."
- "Ich brenne vor Verlangen, diesen Verein noch im ganzen katholischen Deutschland eingeführt zu sehen." (1848)