Kreuzbein
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Das Kreuzbein (lat. Os sacrum) ist ein, beim Menschen in etwa keilförmiger, Knochen, auf dem die Wirbelsäule steht. Es entwickelte sich aus ursprünglich den einzelnen, im Verlauf der Evolution zusammengewachsenen Kreuzwirbeln. Es umschließt den hinteren Abschnitt des Wirbelkanals.
[Bearbeiten] Wirbelzahl
Die Anzahl der verwachsenen Wirbel variiert innerhalb der Säugetiere zwischen 3 (z. B. Hunde) und 5 (Mensch, Pferde). Die einzelnen Wirbel sind durch Verwachsungslinien (Lineae transversae) noch zu erkennen.
Bei wenigen Menschen ist der obere ursprüngliche Kreuzbeinwirbel (S1) nicht wie üblich mit den anderen Kreuzbeinwirbeln verwachsen (sog. Lumbalisation). So scheinen diese Menschen 6 Lendenwirbel anstatt 5 zu haben. Das kann eine geringere Stabilität der Wirbelsäule bedeuten, führt aber in der Regel nicht zu Beschwerden.
Kaudal (beim Menschen nach unten, bei Tieren nach hinten) schließt sich das Steißbein (Os coccygis) bzw. die Schwanzwirbelsäule an.
[Bearbeiten] Anatomie
Das Kreuzbein besitzt trotz der Verschmelzung immer noch alle Grundchrakteristika der Wirbel.
Die ehemaligen Dornfortsätze bilden einen, artlich in der Höhe differerierenden Kamm, die Crista sacralis mediana. Lediglich bei Pferden bleiben gewöhnlich die einzelnen, sehr langen Dornfortsätze (Processus spinosi) isoliert.
Nach oben (bei Tieren vorn) liegt auf einem kleinen Fortsatz (Processus articularis cranialis) beidseitig je eine Gelenkfläche zum letzten Lendenwirbel. Die übrigen Gelenkfortsätze bilden bei einigen Arten (z.B. Mensch, Wiederkäuer) eine leistenartige Erhöhung (Crista sacralis intermedia).
Die Querfortsätze bilden bei allen Säugetieren eine breite Platte, die Pars lateralis ("Seitenteil"). Der vordere Teil des Seitenteils ist bei Tieren zum Kreuzbeinflügel (Ala ossis sacri) vergrößert. Hier liegt bei allen Säugetieren (einschl. Mensch) beidseitig eine ohrförmige Gelenkfläche (Facies auricularis), die mit den gleichnamigen Gelenkflächen der Darmbeine die beiden Iliosakralgelenke (Kreuz-Darmbein-Gelenke) bildet. Sie befestigen das Becken am Rumpf. Die Seitenkante der Pars lateralis wird als Crista sacralis lateralis bezeichnet.
Die Pars lateralis teilt die Öffnungen für die Rückenmarksnerven. So finden sich jeweils rückenseitig davon die Foramina sacralia dorsalia, die den Dorsalästen der sakralen Rückenmarksnerven zum Austritt dienen, und beckenwärts die Foramina sacralia pelvina für die entsprechenden Ventraläste.