Kundus (Provinz)
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Kundus (auch: Kunduz, Qhunduz) ist eine Provinz im Nordosten von Afghanistan. Hauptstadt ist Kundus.
Die Provinz wurde hauptsächlich im späten 19. Jahrhundert unter Sher Khan Nasher bevölkert. Sher Khan gründete zu dieser Zeit auch die Spinzar Cotton Company, die Kundus bis zur sowjetischen Invasion zur reichsten Provinz Afghanistans machen sollte. Um Kundus werden heute Baumwolle, Reis, Mais, Weizen und Melonen angebaut. Darüber hinaus soll in der Provinz auch Schlafmohn angebaut werden aus dem Opium gewonnen wird.
Die Infrastruktur der Region ist durch die Taliban Herrschaft und den Afghanistan Krieg stark beeinträchtigt. Straßenbau und Trinkwasserversorgung gehören zu den drängensten Aufgaben. Die Stadt Kundus wird mit Elektrizität aus Tadschikistan beliefert. In weiten Teilen der Provinz jedoch fehlt die Stromversorgung. Kundus verfügt über einen Flughafen, der teilweise noch zerstört ist, aber angeflogen werden kann.
Nach dem Bundestagsmandat vom 24. Oktober 2003 können bis zu 450 Bundeswehrsoldaten für den Wiederaufbau in der Region Kundus als Bestandteil des ISAF-Einsatzes der Vereinten Nationen zur Verfügung gestellt werden. Bereits am 25. Oktober machte sich ein Vorauskommando der Bundeswehr nach Kundus auf den Weg. Zurzeit sind dort etwa 300 Soldaten stationiert.
Die Spinzar Cotton Company, die die wirtschaftliche Grundlage der Provinz war, hat ihren Betrieb wieder aufgenommen.
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