Le Charivari
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Le Charivari (lärmende Veranstaltung) war eine satirische Zeitschrift, die in Paris zwischen 1832 und 1937 herausgegeben wurde.
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[Bearbeiten] Die Zeitschrift
Zwei Jahre nachdem der Karikaturist Charles Philipon bereits die Zeitschrift La Caricature herausgebracht hatte, erschien im Dezember 1832 erstmalig die Zeitschrift Le Charivari. Während La Caricature auf hochwertigeren Papier gedruckt wurde, einen größeren Blattumfang hatte und eher anti-monarchistisch ausgerichtet war, sollte die neue Zeitschrift mit höherer Auflage und unpolitischeren Themen das finanzielle Risiko des Herausgebers mindern und von der Zensur unabhängiger sein. In Le Charivari erschienen auf insgesamt vier Seiten Rezensionen, Spottbilder bekannter Persönlichkeiten und weniger brisante politische Karikaturen. Nachdem Verbot aller politischer Karikaturen im Jahr 1835 wurden vermehrt Satiren des täglichen Lebens publiziert. Die Besitzer wechselten wegen der Zensur und den damit verbundenen Bußgeldern häufig. 1864 übernahm die Position des Herausgebers Louis Adrien Huart. Die Zeitschrift erschien bis 1926 täglich und wurde dann bis 1937 als Wochenzeitschrift fortgeführt.
Bereits am 15. Dezember 1832 veröffentlichte Le Charivari eine Zeichnung von Honoré Daumier. In über vierzig Jahren folgten 3.900 Lithografien und Hunderte Holzstiche des Künstlers. Der bekannste Artikel der Zeitschrift ist eine Ausstellungskritik von Louis Leroy aus dem Jahr 1874. Die Ausstellung der Künstlervereinigung Société anonyme coopérative des Artiste peintres, sculpteurs, graveurs, etc. in den Räumen des Fotografen Nadar betitelte er am 25. April mit der Überschrift Exposition des Impressionistes. Abgeleitet von Claude Monets Bild Impression - Soleil levant (Impression - Aufgehende Sonne) war der Artikel als Schmähschrift gegen die Künstler und ihren Malstil gedacht und gab ungewollt dem Impressionismus seinen Namen.
[Bearbeiten] Mitarbeitende Künstler
Durch Lithografien, Holzschnitte und (nach 1870) mit Gillotagen waren vertreten:
- Honoré Daumier
- Paul Gavarni
- Grandville (Jean Ignace Isidore Gérard)
- Achille Devéria
- Alexandre-Gabriel Decamps
- Cham (Amédée de Noé)
- Gustave Doré
- Albert Wolff unter Pseudonym Charles Brissac
Textbeiträge erschienen beispielsweise von:
- Louis Desnoyers
- Albert Cler
- Jaime
- Huart
- Henri Rochefort
[Bearbeiten] Zeitschriften gleichen Namens
Von 1838 bis 1841 erschien eine belgische Ausgabe unter dem Namen Charivarie Belge, welche in Brüssel herausgegeben und gedruckt wurde. In den 1850er Jahren folgte dann Le Charivari - Édition Belge. Neben Honoré Daumier und anderen steuerte in Belgien auch Félicien Rops Zeichnungen zur Illustration bei.
In London erschien 1841 erstmals die Zeitschrift Punch welche in Anspielung auf das französische Vorbild den Untertitel The London Charivari führte.
Darüberhinaus existierten noch eine Charivari de Lyon und eine deutsche Ausgabe, welche allerdings keine wirkliche Bedeutung erlangen konnten.
Von 1957 bis 1967 gab es einen neuen Versuch unter dem Namen Charivari eine Satirezeitschrift in Frankreich zu etablieren.
[Bearbeiten] Literatur
- Pierre-Paul Sagave: Le Charivari, Die Geschichte einer Pariser Tageszeitung im Kampf um die Republik (1832-1882), Köln 1984.