Lederhose
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Lederhose ist allgemein die Bezeichnung für eine aus Leder gefertigte kurze oder lange Hose. Größere Verbreitung hat die Lederhose als traditionelle Lederhose, in der Lederszene, als Bikerhose (Schutzfunktion), aber auch als Alltagshose. Die traditionelle Lederhose ist eine Tracht wie Sie in den Mitteleuopäischen Alpenregionen getragen wurde (Südliches Oberbayern, Österreich, Schweiz, Norditalien)
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[Bearbeiten] Traditionelle Lederhose
[Bearbeiten] Formen und Verbreitung
Die Lederhose im besonderen als Teil der bayerischen, Salzburger und Tiroler Gebirgstracht ist in zwei Formen weit verbreitet, als "Kurze" und als "Kniebundhose". Während die kurzen, kniefreien Lederhosen bei der Arbeit und zur Jagd getragen wurden, ist die Kniebundhose eher eine Festtagshose. Typisch für Trachtenlederhosen sind die Bestickung und der Hosenlatz, das Hosentürl, das angeblich auf die Schamkapsel, einen von 1400 bis zur 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts in Europa allgemein üblichen Teil der Männerkleidung zurückgeht. Früher schrieben die Männer in ihrem Hosenlatz die Namen aller Damen mit denen sie eine engere Bindung hatten, was oft Streitigkeiten auf der Toilette zur Folge hatte. Rechts seitlich ist an der Lederhose üblicherweise eine Messertasche angebracht, die den Nicker, ein Jagdmesser, aufnimmt.
Eine Besonderheit die die Herkunft der Ledernen zeigt, ist die sogenannte "Arschnaht". Im Bereich Bayern, Tirol und Oberösterreich wird sie tellerartig über das Gesäß geführt, wohingegen in der Steiermark und Kärnten diese immer senkrecht verläuft.
Zumeist wird zur Lederhose ein lederner Hosenträger mit vorderem Querriegel getragen, zuweilen auch mit einem V-förmige Mitteleinsatz, der vorne angeknöpft ist. In Südtirol werden häufig auch Hosenträger aus Stoff getragen. Zur Kurzen werden meist Haferlschuhe getragen. Zweigeteilte Strümpfe, die Loferl, die aus einem Wadlteil und einem Fußteil bestehen, gehören in vielen Gegenden Oberbayerns ebenfalls dazu. Zur Bundhose trägt man lange Bundhosenstrümpfe, die man bis übers Knie hinaufzieht und dort umschlägt. Erst dann zieht man die Bundhose an, die unter dem Knie zugebunden wird, und so wird der Bundhosenstrumpf daran gehindert, aus dem Hosenbein herauszurutschen.
Zuweilen wird zur Lederhose noch ein federkielbestickter Ranzen, eine Art breiter Gürtel, getragen. Sein früherer Zweck war in erster Linie die Geldaufbewahrung.
Hervorzuheben ist, dass Lederhosen in Deutschland nur im Südbayrischen Raum am Rande der Alpen verbreitet waren (z. B. Allgäu, Oberland, Chiemgau, Berchtesgaden). Nördlich von München und im Rest Deutschlands gehörte sie nicht zur Tracht.
[Bearbeiten] Geschichtliche Entwicklung
Lederhosen waren vor allem Kleidungsstücke der Bauern. Sie waren sehr einfach zu reinigen, und daher gut für die Arbeit geeignet. Dass die Lederhose als eher archaisches Kleidungsstück nicht in Vergessenheit geriet, ist auch der Förderung höherer Kreise zu verdanken. Sowohl der österreichische Kaiserhof (beginnend bei Erzherzog Johann bis zu Kaiser Franz Joseph I.) als auch die Wittelsbacher (König Maximilian II., Prinzregent Luitpold) förderten die Nationaltrachten und die Lederhose im besonderen. Die Tracht war aber auch im Volk tief verwurzelt, wie die Entstehung zahlloser Trachtenvereine (siehe: Trachten in Bayern) es belegt.
In Regionen wie dem Salzkammergut gehört die Lederhose immer noch zur Alltagskleidung. Die Lederhosen aus dieser Region sind handgemacht, mit viel Liebe zum Detail mühevoll hergestellt und ein Leben lang halt- und tragbar. Bei handgemachten Lederhosen gibt es nur Maßanfertigungen, und so kann es schon mal passieren, dass man nicht nur Monate, sondern Jahre auf seine Lederhose wartet.
Die Lederhose ist heute zu einem besonderen Bestandteil von Volksfesten wie des Oktoberfestes geworden und vermittelt den Touristen häufig einen verfälschten Eindruck vom bayrischen Brauchtum. Meist handelt es sich um sog. Landhausmode, die sehr wenig mit der traditionellen Lederhose gemein hat.
[Bearbeiten] Krachlederne
Eine Krachlederne ist eine in den Alpenländern gängige traditionelle Lederhose, die anstelle eines Hosenschlitzes über eine rechteckige Hosentüre verfügt, der urbayrisch auch "Servierbrettl" genannt wird. Der Begriff wird eher umgangssprachlich gebraucht, um eine kurze, bereits speckige Lederhose zu beschreiben. In "Mein liebstes Wort" des bayrischen Rundfunks findet man: Krachlederne - Altbayern: Alte Lederhose mit Speckglanz.
[Bearbeiten] Chaps
siehe Chaps
[Bearbeiten] Moderne Freizeithosen
Es gibt heute auch Lederhosen im typischen Five-Pocket-Schnitt, die wie Jeanshosen als ganz normale Freizeitkleidung getragen werden. Ledershorts bzw. -bermudas werden als Bundfaltenhose oder ebenfalls im Five-Pocket-Style hergestellt. Bei Lederhotpants handelt es sich um enge, kurz geschnittene Shorts.
Bis in die 1970er und 1980er Jahre hinein waren kurze Lederhosen in weiten Teilen Deutschlands als Kinderbekleidung gebräuchlich. Es handelte sich hier nicht um besonders kunstvolle Trachtenkleidung, sondern um einfache, robuste Kleidung, zum Spielen und Toben.
[Bearbeiten] Literatur
- Grieshofer, Franz J,. Brandstätter, Christian und Franz Hubmann: Die Lederhose - Kleine Kulturgeschichte des alpenländischen Beinkleids. Verlag Fritz Molden Edition, Wien-München-Zürich, 1978, 120 S. ISBN 3217009282
- dito: Verlag Wilhelm Goldmann, ISBN 3-442-26901-6
- dito: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1989, ISBN 3-88042-762-3