Lesser Ury
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Lesser Ury (* 7. November 1861 in Birnbaum, Provinz Posen; † 18. Oktober 1931 in Berlin) war ein deutscher Maler, der in seinem Stil dem Impressionismus nahe stand.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Lesser Ury lebte seit 1887 in Berlin, von 1920 bis zu seinem Tode hatte er Atelier und Wohnung am Nollendorfplatz 1 in Berlin-Schöneberg. Zu seinen bevorzugten Motiven gehörten die Straßen Berlins und die Landschaft der Mark Brandenburg. Ury, als Mensch und Maler eher ein Einzelgänger, wurde vom damaligen Präsidenten der Akademie der Künste, Max Liebermann regelrecht blockiert und in seiner künstlerischen Anerkennung behindert. Obwohl er sich in den zwanziger Jahren wegen Angstzuständen fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurückzog, wurde Ury als Maler immer stärker anerkannt. In der Nationalgalerie sollte anlässlich seines 70. Geburtstag (1931) eine große Ausstellung stattfinden. Lesser Ury starb kurz vor der Eröffnung. Nach seinem Tod wurden in seinem Atelier eine Vielzahl von Bildern und 30000 RM entdeckt. Die meisten Bilder wurden in einer Auktion hauptsächlich von Privatleuten ersteigert.
Eine weit verbreitete Legende ist, dass die Hälfte seines Werkes durch die Nazis und den Krieg zerstört wurde. Dies ist zum Glück nicht der Fall. Viele seine Bilder befinden sich heute noch in Privatsammlungen und sind somit leider nur selten zu sehen. Die letzte größere Werkschau fand 1995 im Käthe Kollwitz Museum in Berlin statt.
Das Grab von Lesser Ury befindet sich auf dem jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee.
[Bearbeiten] Werke mit Berliner Motiven (Auswahl)
- 1888, „Bahnhof Friedrichstraße“
- 1889, „Potsdamer Platz“
- 1897, „Blickauf den Grunewaldsee“
- 1902, „Blick über den Nollendorfplatz“
- 1900, „Berlin bei Nacht“
- 1904, „Kaffeehausszene“
- 1908, „Berliner Allee nach dem Regen mit Kutsche und Straßenbahn“
- 1909, "Sonnenuntergang über dem Grunewaldsee" (75x107cm, Privatsammlung)
- 1920, „Straße in Tiergarten“
- 1920, „Herbstlicher Tiergarten mit Reitern“
- 1925, „Nächtliche Berliner Großstadtszene bei Regenwetter“
- 1925, „Unter den Linden mit Brandenburger Tor“
- 1925, „Tiergartenallee mit Siegessäule“
- 1925, „Unter den Linden“
- 1926, „Brandenburger Tor, vom Potsdamer Platz aus gesehen“
[Bearbeiten] Literatur
- Martin Buber: Lesser Ury. In: Ost und West, 2. Jg. 1901, Heft 2, Februar 1901 (Ditigalisat)
- Hermann A. Schlögl, Karl Schwarz, Carl Hermann Ebbinghaus: Lesser Ury. Zauber des Lichts. Ausstellungskatalog, Käthe-Kollwitz-Museum Berlin. Gebr. Mann, Berlin 1995, ISBN 3-7861-1794-2
- Joachim Seyppel: Lesser Ury. Der Maler der alten City. Leben - Kunst - Wirkung. Eine Monographie. Gebr. Mann, Berlin 1987, ISBN 3-7861-1510-9
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Lesser Ury – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Lesser Ury im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Ury, Lesser |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, der in seinem Stil dem Impressionismus nahe stand |
GEBURTSDATUM | 7. November 1861 |
GEBURTSORT | Birnbaum in der Provinz Posen |
STERBEDATUM | 18. Oktober 1931 |
STERBEORT | Berlin |