Liebeszauber
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Liebeszauber ist ein in der westlichen Kunst und Literatur wiederkehrendes Motiv, das an archaische Vorstellungen und Praktiken anknüpft, die bis in die Neuzeit, vereinzelt noch bis in die Gegenwart lebendig blieben. Der Liebesszauber beruht auf der Vorstellung, dass Menschen durch Verabreichung bestimmter, meist flüssiger Substanzen (Liebestrank, in der Antike Philtron) oder Anheften bestimmter Gegenstände (Amulette) veranlasst werden können, sich in einen anderen zu verlieben. Beim Liebeszauber geht es um die Erzeugung eines echten Affekts bei der begehrten Person, nicht um die Steigerung der eigenen oder fremden sexuellen Potenz oder Genussfähigkeit, wie sie mit der Verwendung eines Aphrodisiakums angestrebt wird.
Wissenschaftlich unumstritten ist, dass Geruchswahrnehmungen zum Beispiel in der Form von Pheromonen auch beim Menschen - oft unbewusste - Einflüsse ausüben können. Eine Technik, die sich bis heute beim Parfüm findet.
In Literatur und Kunst wird das Motiv des echten Liebeszaubers öfter aufgegriffen und zum Ausgangspunkt tragischer Fehlschläge und Verwicklungen gemacht. Die vielleicht älteste Erscheinungsform des Themas in der westlichen Welt ist die Geschichte von Herakles und Deianeira. Die bekannteste Bearbeitung des Themas ist Richard Wagners Oper Tristan und Isolde, die ihrerseits auf das gleichnamige Epos Gottfrieds von Straßburg zurückgeht. Weitere Beispiele für die Verwendung des Liebeszauber-Motivs sind Donizettis Oper Der Liebestrank (L'elisir d'amore) und Frank Wedekinds Schwank Der Liebestrank.
- Liebeszauber ist auch der Titel eines Films von Carlos Saura.
- Liebeszauber ist auch der Titel eines Songs von Subway To Sally.