Liechtenstein-Museum
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Das Liechtenstein-Museum in Wien (Bezirk Alsergrund, Fürstengasse 1) wurde in der heutigen Form am 29. März 2004 eröffnet. In den Räumen des barocken Palais Liechtenstein wird die private Kunstsammlung des Fürstenhauses Liechtenstein ausgestellt, eine der größten Privatsammlungen der Welt.
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[Bearbeiten] Gebäude
1687 erwarb Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein einen Garten mit benachbarten Wiesen des Grafen Weikhard von Auersperg in der Roßau (Wien)Roßau. Im südlichen Teil des Grundstücks ließ der Fürst ein Palais errichten, im Norden gründete er eine Brauerei und eine Grundherrschaft, aus der sich die Vorstadt Lichtental entwickelte. Für den Bau des Palais startete von Liechtenstein 1688 ein Wettbewerb, an dem unter anderem auch der junge Johann Bernhard Fischer von Erlach teilnahm. Dessen wenig funktionales "durchlässiges" Projekt wurde vom Fürsten aber verworfen, stattdessen durfte er jedoch immerhin ein Garten-Belvedere in der der Alserbachstraße 14 bauen, das allerdings 1872 abgebrochen wurde.
Der Wettbewerb ging an Domenico Egidio Rossi, der aber schon 1692 durch Domenico Martinelli ersetzt wurde. Gebaut wurde eine Mischung aus Stadt- und Landhaus im römischen Stil, ein Palazzo in villa. Die Gliederung ist klar und die Bauweise sehr blockhaft mit einem betonten Mittelrisaliten, wie es dem konservativen Geschmack des Fürsten entgegenkam. Nach der Vorschrift des Architekturtraktates von Johann Adam Andreas' Vater, Karl Eusebius wurde das Palais dreistöckig und mit 13 Fensterachsen an der Haupt- bzw. sieben Fensterachsen an der Seitenfront ausgeführt. Zusammen mit den Vorbauten bildet es einen Ehrenhof.
1700 war der Rohbau vollendet. Für die malerische Ausstattung wurde ursprünglich der Bologneser Marcantonio Franceschini engagiert, von dem einige Deckenmalereien im ersten Stock stammen. Da er dem Fürsten zu langsam war, wurde Antonio Belucci aus Venedig engagiert, der den Rest des Stockwerkes ausmalte. Das Deckengemälde im Großen Festsaal (dem Herkulessaal) besorgte allerdings Andrea Pozzo. Da diese Künstler aber starben (Pozzo) oder nach Italien zurück gingen, hatte der Fürst nun keinen Maler für das Erdgeschoß.
Nach längerer Suche wurde schließlich Johann Michael Rottmayr für die Ausmalung des Erdgeschoßes engagiert - ursprünglich eine Notlösung, da der Fürst der Ansicht war, dass nur italienische Künstler buon gusto d'invenzione hätten. Da Rottmayr in die ursprüngliche Planung nicht involviert gewesen war, passen seine Malereien nicht ganz mit der Stukkatur zusammen.
Die plastische Ausstattung besorgte Giovanni Giuliani, die Stukkatur Santino Bussi.
[Bearbeiten] Garten
Der Garten wurde im Sinn eines klassischen Barockgartens angelegt. Die Vasen und Statuen wurden nach Plänen von Giuseppe Mazza von dem ortsansässigen Giovanni Giuliani ausgeführt. Um 1820 wurde er nach Plänen von Joseph Kornhäusel im klassizistischen Sinn umgestaltet. In der Fürstengasse gegenüber des Palais befand sich die 1700 erbaute Orangerie.
[Bearbeiten] Sammlung
Die Sammlung umfasst Gemälde und Plastiken aus vier Jahrhunderten, wobei der Schwerpunkt - dem Ambiente des Gebäudes entsprechend - auf dem Barockzeitalter liegt, vor allem auf dem Werk von Peter Paul Rubens. Der zeitliche Rahmen geht aber von der Renaissance bis zum Biedermeier. Im Erdgeschoß ist auch der Prunkwagen des Fürsten Johann Adam Andreas ausgestellt, mit dem er auf diplomatischer Mission nach Paris reiste.
Bei der Sammlung handelt es sich um eine der größten und wertvollsten privaten Kunstsammlungen der Welt, deren Hauptstützpunkt allerdings nach wie vor in Vaduz (Liechtenstein) ist. Wie das Palais, so ist auch die Sammlung im Besitz der Stiftung Fürst Liechtenstein.
[Bearbeiten] Literatur
- Wolf, Alfred: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien 1981
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 48° 13′ 21″ N, 16° 21′ 34″ O