Loferer Steinberge
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Loferer Steinberge | |
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Lage der Loferer Steinberge innerhalb der Ostalpen (dunkelgrau hervorgehoben) |
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Lage: | Tirol, Salzburg |
Höchster Gipfel: | Großes Ochsenhorn (2.511 m) |
Die Loferer Steinberge sind eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen. Sie befinden sich in Österreich in den Bundesländern Tirol und Salzburg. In der AVE, der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen, werden die Loferer Steinberge und die südöstlich sich anschließenden Leoganger Steinberge als eine einzige Untergruppe definiert (Loferer und Leoganger Steinberge). Den Loferer Steinbergen westlich vorgesetzt ist der Kirchbergstock. Typisch für die Steinberge sind Plateaustöcke mit steilen Randabstürzen und stark gewellten Hochkaren. Die Steinberge neigen zur Karstbildung. So findet man in den Hochplateaus und Karen sehr häufig tiefe Dolinen, die teilweise mit unterirdischen Höhlensystemen in Verbindung stehen. Eine öffentlich begehbare (nur mit Höhlenführer) Durchgangshöhle der Loferer Steinberge ist die Prax-Eishöhle.
Das Große Ochsenhorn bildet mit 2.511 m Seehöhe die höchste Erhebung. Der Aufstieg zum Loferer Skihörndl (2.286 Meter) ist eine der bekanntesten Skitouren in den Ostalpen überhaupt. Das bekannte Skigebiet der Loferer Alm hingegen befindet sich nicht mehr in den Loferer Steinbergen, sondern in den Chiemgauer Alpen.
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[Bearbeiten] Geologie
Der Sockel der Steinberge ab einer Höhe von 600 m ü. A. wird von Schichten Werfener Schiefers gebildet. Diese Schichten sind wasserundurchlässig, so daß in diesen Schichten viele Quellen zu Tage treten. Die folgende Schicht mit komplexerem Aufbau besteht hauptsächlich aus Dolomit und endet in einer Höhe von etwa 2000 m. Hierauf folgt die finale Schicht, die aus Dachsteinkalk besteht und die bis zu 500 m mächtig ist. Die charakteristischen Hochkare der Steinberge, wie die große Wehrgrube oder die Ulricher Grube sind Produkte der Vergletscherungen der letzten Eiszeit. Aufgrund von Erosion sind diese Kare meist stark verkarstet und weisen viele Dolinen und Höhlen auf. Diese Dolinen können mehrere hundert Meter tief sein (z.B. Loferer Schacht). Da die Kalkschichten wasserdurchlässig sind, sind in den Karstflächen keine Quellen anzutreffen. Die Entwässerung erfolgt unterirdisch.
[Bearbeiten] Erschließungsgeschichte
Die meisten Gipfel wurden wohl schon seit jeher von Jägern und Einheimischen sporadisch bestiegen. Die systematische touristische Erschließung der Steinberge erfolgte ab den 30er Jahren des 19.Jhds. 1833 wurde das Große Hinterhorn von Karl Thurwieser bestiegen. 1888 übernahm die Sektion Passau des deutschen Alpenvereins die Betreuung der Loferer und Leoganger Steinberge, was der Erschliessung neuen Auftrieb gab. Das Große Ochsenhorn wurde 1897 von Cranz bestiegen. 1899 wurde die Schmidt-Zabierow Hütte am Rande der großen Wehrgrube eröffnet. In den Zwischenkriegsjahren, als das Interesse an dem benachbarten, berühmten Kaiser etwas abflaute, rückten die Steinberge in das Interesse einiger Kletterer, so dass einige neue Kletterrouten in dieser Zeit erschlossen wurden. Erwähnenswert wäre hierunter Willy Merkl, der 1934 am Nanga Parbat ums Leben kam. Ab den 60er und 70er Jahren wurden von einheimischen Kletterern und Bergführern eine ganze Reihe neuer Routen erschlossen. Mittlerweile gibt es zwei Klettersteige in den Steinbergen. Insgesamt sind die Loferer Steinberge allerdings immer noch ein alpinistischer Nebenschauplatz, was unter anderem daran liegt, dass es keine Lifte gibt, die den Aufstieg erleichtern, und die Zustiege durchwegs lang und etwas mühselig sind.
[Bearbeiten] Gipfel der Loferer Steinberge
- großes Ochsenhorn 2.511 m
- Mitterhorn (großes Hinterhorn) 2.506 m
- großes Reifhorn 2.480 m
- Breithorn 2.413 m
- Geislhorn 2.291 m
[Bearbeiten] Talorte
[Bearbeiten] Benachbarte Gebirgsgruppen
Die Loferer Steinberge grenzen an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen:
- Chiemgauer Alpen (im Norden)
- Berchtesgadener Alpen (im Osten)
- Leoganger Steinberge (im Südosten)
- Kitzbüheler Alpen (im Südwesten)
- Kaisergebirge (im Westen)
[Bearbeiten] Tourismus
[Bearbeiten] Hütten des Alpenvereins
In den Loferer Steinbergen gibt es nur eine Alpenvereinshütte.
- Schmidt-Zabierow-Hütte: Höhe: 1.966 m, bewirtschaftet von Mitte Juni bis Anfang Oktober, 11 Betten, 56 Matratzenlager, Talort: Lofer, Gehzeit von Lofer: 3,75 Stunden.
Zusätzlich wurde auf Privatinitiative eine Biwakschachtel in der Schneegrube unterhalb des Ochsenhorns errichtet. Höhe: 1.750 m, Gehzeit von St. Martin: 3,5 Stunden.
[Bearbeiten] Bergwanderungen und Tourenmöglichkeiten
- Überregional bekannt ist der Nuaracher Höhenweg über die westlichen Gipfel der Loferer Steinberge.
- Nackter-Hund-Klettersteig auf das Mitterhorn/gr. Hinterhorn
- Der Aufstieg zur Schmidt-Zabierow-Hütte und der Nuaracher Höhenweg sind Teil des europäischen Fernwanderwegs E4 Alpin.
[Bearbeiten] Weblinks
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