Lomustin
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Lomustin, 1-(2-Chlorethyl)-3-cyclohexyl-1-nitrosourea (Synonyme: Semustin, CCNU) ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Alkylantien (Nitrosoharnstoffe).
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[Bearbeiten] Pharmakologie
[Bearbeiten] Wirkmechanismus
Nitrosoharnstoffe wie Carmustin oder Lomustin verändern wie alle Alkylantien das Erbgut und machen es unlesbar. Die betroffenen Zellen teilen sich nicht und sterben nach einer gewissen Zeit ab. Das wirkt sich besonders schwerwiegend auf schnell teilende Zellen und Krebszellen aus. Außerdem haben Nitrosoharnstoffe die Besonderheit, dass sie viele Reparaturmechanismen für die DNA unterbinden und damit die Karzinogenität stark erhöhen.
Lomustin überwindet die Blut-Hirn-Schranke und lässt sich deshalb oft erfolgreich gegen Hirntumoren einsetzen. Kombinationen mit operativer Entfernung und Bestrahlung möglich.
[Bearbeiten] Nebenwirkungen
- Es kommt häufig zu Knochenmarkschäden, einer verminderten Blutplättchen- und Leukozytenzahl, Übelkeit, Haarausfall. Bei Nitrosoharnstoffen treten diese Nebenwirkungen verzögert auf. Deshalb sind ständige Kontrollen der Blutwerte und Behandlungspausen von ca. 6 Wochen nötig.
- Nierentoxizität
- Besonders bei hohen kumulierten Dosen ist das Krebsrisiko, speziell für Leukämie und Harnblasentumore erhöht.
- Selten ist eine Verhärtung des Lungenbindegewebes (Fibrose) oder eine nicht-bakterielle Lungenentzündung (Pneumonitis) feststellbar. Daraus ergibt sich oft Atemnot und Sauerstoffmangel.
[Bearbeiten] Weblinks
- flexicon.doccheck.com - Methyl-Lomustin
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