Lubań
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Lubań | |
Basisdaten | |
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Staat: | Polen |
Woiwodschaft: | Niederschlesien |
Landkreis: | Lubań |
Fläche: | 16,12 km² |
Geographische Lage: | Koordinaten: 51° 07' N, 15° 18' O 51° 07' N, 15° 18' O |
Höhe: | 212 m |
Einwohner: | 22.392 (31. Dez. 2004) |
Postleitzahl: | 59-800 |
Telefonvorwahl: | (+48) 75 |
Kfz-Kennzeichen: | DLB |
Wirtschaft & Verkehr | |
Straße: | Görlitz - Breslau |
Nächster int. Flughafen: | Breslau |
Verwaltung (Stand: 2006) | |
Bürgermeister: | Konrad Rowiński |
Adresse: | ul. 7 Dywizji 14 59-800 Lubań |
Webpräsenz: | www.luban.pl |
Lubań [ˈlubaɲ] (deutsch Lauban) ist eine polnische Kreisstadt (Powiat Lubański) in der Woiwodschaft Niederschlesien. Lauban liegt 24 Kilometer östlich von Görlitz am nördlichen Abhang des Isergebirges am linken Ufer des Flusses Queis im seit 1945 polnischen Teil der Oberlausitz. Die Stadt hat über 22.000 Einwohner und gehört der Euroregion Neiße an.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Gegründet um 1220 wurde Lauban erstmals im Jahr 1268 urkundlich erwähnt. Jedoch geht die erste Besiedlung nach der Meinung mancher Forscher bis ins 7. Jahrhundert zurück. Das Stadtrecht erhielt Lauban in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wahrscheinlich auf Grundlage des Magdeburger Rechts. Seit 1346 war die Stadt zusammen mit Görlitz, Löbau, Bautzen, Zittau und Kamenz Mitglied des Oberlausitzer Sechsstädtebundes.
1415 war Lauban Stadt im Bann, im Mai des Jahres 1427 wurde Lauban erstmals von einem hussitischen Heer erobert. Bei dem anschließenden Massaker an rund 1000 Katholiken, darunter vielen aus Böhmen vertriebenen Priestern und aus Prag geflüchteten Studenten erlitt auch der Priester Johannes Rimer das Martyrium. Er wurde von der katholischen Kirche als Heiliger anerkannt. 1431 wurde Lauban erneut von einem hussitischen Heer erobert und zerstört.
Als um 1540 die Bürger der Stadt die Reformation annahmen, blieb das Magdalenerinnenkloster katholisch. Fortan teilten sich die evangelischen Bürger und die katholischen Nonnen die Kirche. Lauban war damit neben Bautzen die zweite Stadt in der Oberlausitz, in der es eine Simultankirche gab, die Protestanten und Katholiken gemeinsam nutzten.
Im Schmalkaldischen Krieg 1546/47 verlor Lauban im Pönfall seine bis dahin zehn Kammerdörfer. 1632 von Kaiserlichen Truppen erobert, 1641 Eroberung durch die Schweden. 1707 besuchte Karl XII. von Schweden für einige Tage in der Stadt. 1757 preußische Besetzung im Siebenjährigen Krieg. In den Jahren 1487, 1554, 1559, 1670, 1696, 1760 durch Stadtbrände zerstört. In den Jahren 1812 bis 1813 Durchzug bayrischer und italienischer Truppen, Brandschatzung durch fliehende französische Truppen. Mit den Verträgen des Wiener Kongresses 1815 ging auch Lauban mit dem gesamten Osten der Oberlausitz an die preußische Provinz Schlesien.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum der Textilindustrie, besonders spezialisierte sich die Stadt auf die Produktion von Taschentüchern. So wurden vor dem Zweiten Weltkrieg etwa 95% aller deutschen Taschentücher in der Stadt am Queis hergestellt. In dieser Zeit entstand der Werbeslogan Lauban putzt der Welt die Nase.
Während der Verteidigung im ausgehenden Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt im Februar und März 1945 zu rund 60 Prozent zerstört. Im Februar 1945 war die Stadt bereits von der Roten Armee eingenommen worden, wurde aber von den Deutschen noch einmal zurückerobert. Deshalb inszenierte der Reichspropagandaminister Joseph Goebbels in Lauban seinen letzten Wochenschauauftritt mit den damals üblichen Durchhalteparolen. Nachdem die Deutschen die Stadt im März 1945 endgültig verloren hatten, wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben.
In den 1950er Jahren wurde der im Krieg nur gering beschädigte quadratische Häuserblock in der Ringmitte bis auf den Krämerturm abgerissen. Von 1997 - 2002 wurde die Bebauung jedoch wieder hergestellt und mit Geschäften ausgestattet. Ebenso wurde die Kursächsische Postmeilensäule auf dem Ring rekonstruiert.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Skjern (Dänemark) seit 1992
- Kolín (Tschechien) seit 1997
- Löbau (Deutschland) seit 1998, das ebenfalls zum Oberlausitzer Sechsstädtebund gehörte.
- Prienai (Litauen) seit 1999
[Bearbeiten] Gemeinde
Die Landgemeinde (gmina wiejska) Lubań umfasst ein Gebiet von 142 km² und hat 6330 Einwohner. Zu ihr gehören folgende 12 Orte:
- Henryków Lubański (Katholisch Hennersdorf, 1937-39 Hennersdorf, 1939-45 Ziethen-Hennersdorf)
- Kościelnik (Holzkirch)
- Kościelniki Dolne (Nieder Steinkirch)
- Mściszów (Seifersdorf)
- Nawojów Łużycki (Sächsisch Haugsdorf)
- Olszyny (Nieder Langenöls)
- Pisarzowice (Schreibersdorf)
- Radogoszcz (Wünschendorf)
- Radostów Dolny (Nieder Thiemendorf)
- Radostów Górny (Ober Thiemendorf)
- Radostów Średni (Mittel Thiemendorf)
- Uniegoszcz (Alt Bertelsdorf, 1936-45 Bertelsdorf)
Die Stadt Lubań ist nicht Teil der Gmina Lubań, sondern bildet eine eigenständige Stadtgemeinde (Miasto).
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Martin Behm (*1557), Kirchenliederdichter
- Johann Knöfel (*um 1525-30-nach 1617), Komponist
- Jakob Bartsch (* 1600], Astronom
- Konrad Gottlob Anton (*1745), Sprachwissenschaftler und Orientalist
- Friedrich Wilhelm Alexander von Mechow (*1831), Afrikaforscher
- Karl Hanke (*1903), NS-Politiker
- Otto Kuss (*1905), Theologe
- Heinz Keßler (*1920), Politiker der DDR
- Albrecht Lehmann (*1939), Volkskundler
- Hans Geisler (*1940), Politiker
- Konrad Weiß (*1942), Regisseur und Bürgerrechtler
- Helmut Bakaitis (*1944), Schauspieler
[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten
- Johann Samuel Petri (1738-1808), Kantor und Komponist
- Arno Schmidt (1914-1979), Schriftsteller
[Bearbeiten] Literatur
- Bena, Waldemar: Luban wczoraj i dziś (Lauban gestern und heute), Urząd Miasta w Lubaniu, Lauban 2005
- Berkel, Paul: Historia miasta Luban (Geschichte der Stadt Lauban),Wroclaw : Typoscrift, 1992, ISBN: 83-85417-01-X
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage der Stadt Lubań
- Website mit Vorkriegsaufnahmen der Stadt
- Privates Webarchiv für Stadt und Kreis Lauban
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