Luise Henriette von Oranien
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Luise (Louise) Henriette von Oranien (* 27. November oder 7. Dezember 1627 in Den Haag ; † 8. oder 18. Juni 1667 in Cölln), eine geborene Gräfin von Nassau-Oranien und Tochter des niederländischen Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien, war die erste Ehefrau des Großen Kurfürsten.
Luise (Louise) Henriette ließ im Städtchen „Bötzow“ anstelle des dort vorhandenen alten Jagdschlosses des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II "Hektor" (1505-1571) ein neues Schloss im holländischen Stil bauen, das 1652 den Namen Die Oranienburg erhielt und der Stadt Oranienburg den Namen gab. Schon ein Jahr später, 1653, wurde das Schloss in das Stadtsiegel aufgenommen. Im Jahr 1663 ließ Louise Henriette hier das erste europäische Porzellankabinett einrichten - sie orientierte sich dabei an der Gepflogenheit ihrer holländischen Heimat, Kaminmäntel mit Porzellanen zu schmücken. Zwei Jahre später gründete sie in Oranienburg das erste Waisenhaus (für 24 Vollwaisen) in deutschen Landen aus Dankbarkeit über die erfolgreiche Geburt Karl Emils. Die vier vorher geborenen Geschwister ließen ihr Leben allesamt bereits im Kindesalter.
Um 1650 ließ der große Kurfürst den Westflügel der Klausur im Kloster Lehnin verlängern und zum Jagdschloss erweitern, was zu einem bescheidenen höfischen Leben in dem ehemaligen Zisterzienser-Kloster in der Zauche führte, zumal Luise (Louise) Henriette Lehnin zu ihrer bevorzugten Sommerresidenz machte. Am 9. Mai 1667 nahm die kurfürstliche Familie hier von der schwer erkrankten Henriette Abschied, wenige Wochen später starb sie in Berlin. Der Name der Kurfürstin lebt im heutigen kirchlichen Luise-Henrietten-Stift auf dem Klostergelände fort.
Richard George schrieb 1899 im Stil der Zeit über Luise (Louise) Henriette und ihre Ehe: ... eine Frau von innerer Frömmigkeit, wahrer Herzensgüte, echt weiblicher Sanftmut und scharfem Verstande. Ihr Rat war dem Kurfürsten bald unentbehrlich in allen Regierungsangelegenheiten, und die überaus glückliche Ehe des kurfürstlichen Paares wurde ein Vorbild für das ganze Land. Unermüdlich wirkte Luise (Louise) Henriette überall, wo es galt, die Not zu lindern und die Wunden zu heilen, die der Krieg dem Lande geschlagen. Im besonderen Maße ist ihre Thätigkeit dem Städtchen Bötzow zu gute gekommen, das ihr zu Ehren den Namen Oranienburg erhielt und in dem das Andenken Luise (Louise) Henriettes bis auf den heutigen Tag als ein gesegnetes fortlebt.
Die Kurfürstin ist in der Gruft des Berliner Doms bestattet.
[Bearbeiten] Quelle
Richard George, Die ersten Regierungsjahre des Großen Kurfürsten, in: Hie gut Brandenburg alleweg!, Richard George (Hrsg.), Verlag von W. Pauli's Nachf., Berlin 1900, Zitat Seite 378.
[Bearbeiten] Literatur
Ulrike Hammer, Kurfürstin Luise Henriette. Eine Oranierin als Mittlerin zwischen Branndenburg-Preußen und den Niederlanden, Waxmann, Münster, New York u.a. 2001.
Personendaten | |
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NAME | Oranien, Luise Henriette von |
ALTERNATIVNAMEN | geborene Gräfin von Nassau-Oranien |
KURZBESCHREIBUNG | Ehefrau des Großen Kurfürsten |
GEBURTSDATUM | 27. November oder 7. Dezember 1627 |
GEBURTSORT | Den Haag |
STERBEDATUM | 8. oder 18. Juni 1667 |
STERBEORT | Cölln |