Münchner Straßenschilder
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Die berühmten Münchner Straßenschilder mit ihren charakteristischen Emailtafeln mit weißer Schrift auf blauem Grund hielten schon früh Einzug, vermutlich schon Anfang des 20. Jahrhunderts. Die andernorts weit verbreiteten Zinkgusstafeln gab es entweder überhaupt nicht oder es sind keine mehr erhalten geblieben. Es ist nicht bekannt, ob - und wenn überhaupt - wie die Straßen vor der Einführung der Emailtafeln beschildert waren.
Wenn auch heute der Großteil der Straßennamenschilder in München ein einheitliches Gestaltungsbild aufweist, so gab es im Laufe der Zeit doch erheblich voneinander abweichende gestalterische Typen.
[Bearbeiten] Schilder in Blockschrift
Wohl der älteste, sehr seltene Tafeltyp in Blockschrift.
[Bearbeiten] Bislang bekannte Standorte
Die Namen sind jeweils so wiedergegeben wie auf der Tafel stehend - also z.B. "Straße" oder "Str.", mit oder ohne Bindestrichen usw.
[Bearbeiten] Originalschilder
- ALPEN STR. (Ecke Tegernseer Landstr.)
- AM EINLASS (Ecke Blumenstr.)
- AM MÜHLBACH (Ecke Kupferhammerstr.)
- BLUTENBURG STR. (Ecke Nymphenburger Str.)
- BRIENNER STR. (ggü. Wittelsbacherpl.)
- FLUR STR. (Ecke Kirchenstr.)
- LEONHARD STR. (Ecke Preysingstr.)
- OB. WEIDEN STR. (Ecke Birkenau)
- PAULANER PL. (Ecke Lilienstr.)
- PAULANER PL. (Nordost-Ecke)
- WENDELSTEIN STR. (Ecke St.-Martin-Str.)
[Bearbeiten] Nachahmungen
- PETERS PLATZ (südl. Einmündung zum Rindermarkt / Blockschrift-Nachahmung)
- RINDERMARKT (Ecke Petersplatz)
[Bearbeiten] Übersichtskarte
Legende: rot = aktuelle Standorte, orange = abgebaute Schilder, blau = Nachahmungen (s.a. unten)
[Bearbeiten] Schilder in Antiquaschrift mit ausgeprägten Serifen
Antiquaschrift mit ausgeprägten Serifen, zum Teil vermutlich schon aus der Zeit ab 1910, mit Sicherheit vor dem 1. Weltkrieg.
[Bearbeiten] Schilder in kontrastbetonter Antiquaschrift
Der Kontrast zwischen Haar- und Schattenstrichen ist gegenüber Type 1 viel ausgeprägter, "Straße" ist immer ausgeschrieben. Charakteristisch auch das "ß" mit der Unterlänge rechts.
[Bearbeiten] Schilder in enggesetzter Antiquaschrift
Vermutlich seit Ende der Zwanziger Jahre gebräuchlich. Könnte bis zur Einführung der aktuellen Schrifttype (s. Type 7) in Verwendung gewesen sein, mit Unterbrechung durch die Frakturschrift in Type 4. Das "ß" hat gegenüber demjenigen aus Type 2 eine ausgeprägte Unterlänge links. Die Schrift ist gegenüber Type 2 etwas enger, "Straße" ist ebenfalls immer ausgeschrieben.
[Bearbeiten] Frakturschriftschilder
Schilder in Textur-, Schwabacher- und Frakturschrift, vermutlich ab Ende der Zwanziger oder Anfang der Dreißiger Jahre. Nur noch relativ wenige Schilder im Stadtbild vorhandenen.
[Bearbeiten] Bislang bekannte Standorte
Die Namen sind jeweils so wiedergegeben wie auf der Tafel stehend - also z.B. "Straße" oder "Str.", mit oder ohne Bindestrichen usw.
[Bearbeiten] Originalschilder
- Agnes-Bernauer-Str. (Ecke Fürstenrieder Str. / 2005 abgebaut)
- Albanistraße (Ecke Asamstr.)
- Alfred-Schmidt-Straße (Ecke Pognerstr.)
- Alpenstraße (Ecke Tegernseer Landstr.)
- Am Feuerbächl (Ecke Ohlmüllerstr.)
- Anglerstraße (Ecke Ganghoferstr.)
- Baldurstraße (ggü. Dantestr.)
- Bayersdorferstraße (Ecke Klugstr.)
- Bernhard-Borst-Straße (Ecke Hildebrandstr. / Sonderschrifttyp)
- Birkenfeldstraße (Ecke Simmernstr.)
- Birkenfeldstraße (im Übergang zur Heidelberger Str.)
- Brosamerstraße (Ecke Sandrartstr.)
- Brosamerstraße (ggü. Sturmstr.)
- Chiemgaustraße (Ecke Schwanseestr.)
- Dachauer-Straße (Ecke Lampadiusstr.)
- Dudweilerweg (Ecke Josef-Beiser-Str., Ostseite)
- Dudweilerweg (Ecke Josef-Beiser-Str., Westseite)
- Echelsbacher Str. (Ecke Treffauerstr.)
- Eibseestraße (Ecke Waldfriedhofstr.)
- Ennemoserstraße (Ecke Wimmerstr.)
- Esebeckstraße (Ecke Klugstr.)
- Fachnerstraße (Ecke Perkhoferstr.)
- Fockensteinstraße (Ecke Bayrischzeller Str.)
- Franziskanerstraße (Ecke Rosenheimer Platz)
- Friedenheimer Str. (Ecke Camerloherstr.)
- Fürstenrieder Str. (Ecke Agnes-Bernauer-Str. / 2005 abgebaut)
- Geigerstraße (Ecke Agricolastr.)
- Graswanger Str. (Ecke Linderhofstr.)
- Grosjeanstr. (Ecke Rudliebstr.)
- Gunzenlehstraße (Nähe Camerloherstr.)
- Harmatinger Str. (Ecke Schongauerstr.)
- Heinr.=Goebel=Str. (Ecke Becherstr.)
- Hildebrandstraße (Ecke Pickelstr.)
- Holbeinstraße (Ecke Beetzstr.)
- Holmbergstraße (Ecke Zuccalistr.)
- Hornsteinstraße (über Isarring)
- Ismaninger Straße (ggü. Händelstr. / 2006 abgebaut)
- Ismaninger Straße (ggü. Siebertstr.)
- Karl-Theodor-Straße (Ecke Belgradstr. / 2005 abgebaut)
- Krumbadstraße (Ecke Bad-Kreuther-Str.)
- Laurinplatz (Nähe Langobardenstr.)
- Lenzfrieder Str. (Nähe Simeonistr.)
- Linderhofstr. (ggü. Farchanter Str.)
- Linderhofstr. (Ecke Wessobrunner Platz)
- Löfftzstraße (Ecke Bernhard-Borst-Str.)
- Mangfallplatz (Ecke Oberbiberger Str.)
- Marktstraße (Ecke Hesseloherstr.)
- Martin-Luther-Straße (Ecke Weinbauernstr.)
- Mauerkircherstraße (Ecke Felix-Dahn-Str.)
- Merzbacherstraße (Ecke Klugstr.)
- Mondstraße (Nähe Voßstr.)
- Mozartstraße (Ecke Herzog-Heinrich-Str.)
- Mühlbaurstraße (Ecke Stuckstr.)
- Neumarkter Str. (über Leuchtenbergring)
- Oberauer Str. (Ecke Franz-Senn-Str.)
- Oberbiberger Straße (Ecke Methfesselstr.)
- Oberländerstraße (Ecke Danklstr.)
- Ohlmüllerstraße (Ecke Falkenstr.)
- Paulsdorfferstraße (ggü. Peter-Henlein-Str.)
- Penzberger Str. (Ecke Fernpaßstr.)
- Perkhoferstraße (Ecke Fachnerstr.)
- Peter Henlein Straße (Ecke Paulsdorfferstr.)
- Pickelstraße (Ecke Dachauer Str.)
- Pilgersheimer Str. (ggü. Kühbachstr.)
- Pilgersheimer Str. (Ecke Waldeckstr.)
- Pöhlmannstraße (Ecke Lutzstr.)
- Pollinger Str. (Ecke Schongauerstr.)
- Poschingerstraße (Nähe Kolbergerstr.)
- Ramungstraße (Ecke An der Stemmerwiese)
- Rappstraße (Ecke Agricolastr.)
- Rauchstraße (Ecke Ismaninger Str.)
- Rosenheimer Pl. (Ecke Franziskanerstr.)
- Saint=Privat=Straße (Ecke Prinzregentenstr.)
- Schloß=Berg=Straße (Ecke Hohenschwangauplatz, Ostseite)
- Schloß=Berg=Straße (Ecke Hohenschwangauplatz, Westseite)
- Schyrenstraße (Ecke Claude-Lorrain-Str.)
- Seefelder Str. (Ecke Cimbernstr.)
- Simmernstraße (Ecke Hörwarthstr.)
- Steinhauser Straße (Ecke Zaubzerstr.)
- Sturmstraße (Ecke Veit-Stoß-Str.)
- Valleystraße (Ecke Aberlestr.)
- Veit-Stoß-Str. (Ecke Sandrartstr. / Sonderschrifttyp)
- Voitstraße (Ecke Dachauer Str.)
- Waxensteinstraße (ggü. Eschenloher Str.)
- Werinherstraße (Ecke Herzogstandstr.)
- Werneckstraße (Ecke Feilitzschstr.)
- Wessobrunner Pl. (Ecke Linderhofstr.)
- Wessobrunner Platz (Ecke Werdenfelsstr.)
- Wilderich-Lang-Str. (Ecke Donnersbergerstr.)
- Wimpfener Str. (Ecke Valpichlerstr.)
- Wollanistraße (Ecke Weiskopfstr.)
- Zenettistraße (Ecke Adlzreiterstr.)
[Bearbeiten] Nachahmungen
- Bäckergaßl (im Schwester-Adelmunda-Weg) [kein offizieller Straßenname, schwarze Schrift auf weißem Grund]
- Clemensstraße (Ecke Bismarckstr.)
- Entenbachstraße (Ecke Ohlmüllerstr.)
- Föhlinger Weg (Einfahrt Rotfuchsweg 18) [kein offizieller Straßenname]
- Ohlmüllerstraße (Ecke Entenbachstr.)
- Landsberger Str. (Ecke Grasserstr.)
- Liebigstraße (Ecke St.-Anna-Str.)
- Neuturmstraße 1 (Ecke Bräuhausstr.)
- Pater-Emmeram-Allee (Kirchhof St. Theresia, Eingang Fuetererstr.) [kein offizieller Straßenname]
- Pechdellerstr. (Ecke Haselburgstr.)
[Bearbeiten] Standort-Übersichtskarte
Legende: rot = aktuelle Standorte, orange = abgebaute Schilder, blau = Nachahmungen (s.a. unten)
[Bearbeiten] Schilder in Antiquaschrift ohne Zierrahmen
Einführungsdatum liegt möglicherweise in den Fünfziger Jahren. Weist bereits die aktuelle Schrift (s. Typ 7) auf, doch ist das Blau sehr dunkel. Überdies ist der weiße Zierrahmen nicht vorhanden.
[Bearbeiten] Groteskschriftschilder
Tafeln sind nicht aus Email, nicht bombiert und mit abgerundeten Ecken. Eine Groteskschrift, anlässlich der Olympischen Spiele in München kurz vor 1972 eingeführt.
In dieser Schrift (Univers) wurden bis vor kurzem auch U-Bahn-Beschriftungen, Zielschilder von Trambahnen usw. ausgeführt, bis die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) um 2002 die "Vialog"-Schrift einführte. Vor allem die Altstadt, Neuperlach (inzwischen nicht mehr) und die Gegend um den Olympiapark wurden großzügig mit diesem Schildertyp bestückt. Später forderten die konservativen Münchner aber ihre alten Emailtafeln zurück, so dass diese Type schon lange nicht mehr das Straßenbild dominiert.
[Bearbeiten] Schilder in aktueller Antiquaschrift
Die aktuelle Type, vermutlich ab Mitte der Fünfziger Jahre, mit Unterbrechung durch Type 6.
[Bearbeiten] Schild in blockgesetzter Groteskschrift
Eine Sondertype, die bislang nur an einer Stelle festgestellt werden konnte:
- CHORHERRSTR. (Ecke Johannispl.)
[Bearbeiten] Weitere Schildertypen
Über obige Typen hinaus gibt es eine Vielzahl offensichtlich privater Straßenschilder, die hier nicht alle aufgeführt werden können.
Bei den folgenden Schildern hingegen wird vermutet, dass diese auch Bestandteil offizieller Typen gewesen sein könnten:
[Bearbeiten] Schwabinger Antiqua
Bislang bekannte Standorte:
- Feilitzsch-Str. (ggü. Gunezrainerstr.)
- Kefer-Str. (Nähe Jungwirthstr.)
- Klug-Str. (Ecke Paschstr.)
- Marschall-Str. (Ecke Marktstr.)
- Occam-Str. (Ecke Haimhauser Str.)
[Bearbeiten] Venezianische Renaissance-Antiqua
Bislang bekannte Standorte:
- Cimbernstraße (ggü. Zirler Str.)
- Kopernikusstraße (Ecke Keplerstr.)
[Bearbeiten] Groteskschrift in Metallguss
Bislang bekannte Standorte:
- Dompfaffweg (Ecke Adlerstr.)
- Georgenschwaigstr. (Ecke Knorrstr.)
- Osserstraße (Ecke Böhmerwaldplatz)
- Pronnerpl. (Ecke Von-der-Pfordten-Str.)
[Bearbeiten] Nordwest-Groteske
Bombierte Schilder in Groteskschrift, die bislang überwiegend im Münchner Westen und Nordwesten festgestellt werden konnten. Diese besitzen offensichtlich einen historischen Bezug, da sie zumeist an Gebäuden angebracht sind, die vor dem 2. Weltkrieg erbaut wurden.
Bislang bekannte Standorte:
- Horwerkstraße (Ecke Sandrartstr.)
- Korbinian-Beer-Straße (Nähe Rueßstr., Ostseite)
- Korbinian-Beer-Straße (Nähe Rueßstr., Westseite)
- Marktstraße (Ecke Haimhauser Str.)
- Planegger Str. (ggü. Ebenböckstr.)
- Sankt-Johann-Straße (Ecke Franz-Nißl-Str.)
- Scharnhorststraße (Ecke Feldmochinger Str.)
- Weißenburger Platz (Ecke Metzstr.)
[Bearbeiten] Wohnbau-Groteske
Von der Gestaltung den Schildern der Nordwest-Groteske sehr ähnlich, jedoch nicht bombiert und fast ausschließlich an Nachkriegs-Mietshäusern angebracht. Vermutlich werden diese von der entsprechenden Wohnbaugesellschaft und nicht von der Stadt München angebracht.
Bislang bekannte Standorte:
- Ayingerstraße (Ecke Führichstr.)
- Bayrischzeller Straße (Ecke Walchenseeplatz)
- Bernrieder Str. (Ecke Ettalstr.)
- Dientzenhoferstraße (ggü. Humannweg)
- Ettalstraße (Ecke Waldfriedhofstr.)
- Fischbachauer Straße (Ecke Perlacher Str., Ostseite)
- Fischbachauer Straße (Ecke Perlacher Str., Westseite)
- Geroltstraße (Ecke Tulbeckstr.)
- Geroltstraße (Ecke Gollierstr.)
- Gleichmannstraße (Ecke Pasinger Bahnhofsplatz)
- Kidlerstrasse (Ecke Lindwurmstr. [nicht sicher])
- Lalidererstraße (Ecke Piusplatz)
- Landlstraße (Ecke Deisenhofener Str.)
- Landlstraße (Ecke Rotwandstr.)
- Landlstraße (Ecke Walchenseeplatz)
- Perlacher Straße (Ecke Untersbergstr.)
- Pfänderstraße (Ecke Hilblestr.)
- Preysingplatz (Nähe Eggernstr.)
- Rißbachstraße (Ecke Herzogstandstr.)
- Rottacher Straße (Ecke Perlacher Str.)
- Rottacher Straße (Ecke Walchenseeplatz)
- Untersbergstraße (Ecke Landlstr.)
- Valeppstraße (Ecke Perlacher Straße)
- Walchenseeplatz (Ecke Bayrischzeller Str.)
- Wollanistr. (2006 abgebaut)
[Bearbeiten] Neue Wohnbau-Groteske
Bislang bekannte Standorte:
- Bayrischzeller Str. (Ecke Valeppstr.)
- Valeppstraße (Ecke Perlacher Str.)