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Maastricht - Wikipedia

Maastricht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschreibt die niederländische Stadt. Für die geologische Zeitstufe siehe Maastrichtium; für den Maastrichter Vertrag siehe Vertrag über die Europäische Union
Gemeinde Maastricht
Flagge der Gemeinde Maastricht Wappen der Gemeinde Maastricht
(Flagge von Maastricht) (Wappen von Maastricht)
Lage der Gemeinde Maastricht in den Niederlanden
Provinz Limburg
Bürgermeister Gerd Leers
Sitz der Gemeinde Maastricht
Fläche
 - Land
 - Wasser
etwa 62 km²
etwa 59 km²
etwa 3 km²
Einwohner

 - Bevölkerungsdichte
120.137
(2006)

k.A. Einwohner/km²
Koordinaten Koordinaten: 50° 50′ 57" N, 5° 41′ 21" O 50° 50′ 57" N, 5° 41′ 21" O
bedeutender Verkehrsweg A2, A79
Vorwahl 043
Postleitzahlen 62xx
Offizielle Website www.maastricht.nl


Maastricht, bis ins 20. Jahrhundert auch Maestricht [maːˈstrɪxt], (auf Limburgisch und im Maastrichter Dialekt Mestreech [meːstrɛxˈ]) ist die Hauptstadt der Provinz Limburg. Mit Nimwegen wetteifert die Stadt um den Titel älteste Stadt der Niederlande. Maastricht liegt im äußersten Südosten der Niederlande zwischen Belgien und Deutschland, an beiden Seiten der Maas. Der Name der Stadt ist aus dem lateinischen Traiectum ad Mosam und Mosae Traiectum ("Maasübergang") überliefert, welcher auf die Brücke zurückgeht, die unter Augustus von den Römern errichtet wurde. Das Stadtwappen zeigt einen silbernen, fünfzackigem Stern auf rotem Grund mit einer goldenen Krone gekrönt und von einer Engelsgestalt im blauen Gewande gehalten (s. Weblinks).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die zur Herrschaftszeit des Kaisers Augustus errichtete Brücke bildete die Ausgangsbasis für eine erste römische Handelsniederlassung. Später, im 3. Jahrhundert, wurde die Niederlassung zu einem Kastell ausgebaut. Die Überfälle durch Germanenstämme waren wahrscheinlich auch der Grund, der den Bischof von Tongern, Servatius, dazu bewog, seinen Bischofssitz nach Maastricht zu verlegen. Dort in der Sicherheit des befestigten Kastells gründete er eine christliche Gemeinschaft.

Die christliche Diözese verlor die Stadt im 8. Jahrhundert an die nahegelegene Stadt Lüttich. Maastricht entwickelte sich im Mittelalter zu einer Stadt unter Doppelherrschaft, die sich der Bischof von Lüttich und der Herzog von Brabant teilten, der die Stadt 1202 zum Lehen bekam. Die Rechte beider wurden in der Alde Caerte festgelegt.

Im 13. Jahrhundert wurde die erste Stadtumwalllung (1229-1300) errichtet, nachdem Herzog Heinrich I. von Brabant, genannt "der Mutige", an Maastricht das Stadtrecht verliehen hatte. In der Zeit wurde auch die 160 m lange Sankt-Servatius-Brücke (Sint Servaasbrug) gebaut(Fertigstellung 1280), die damals der nördlichste Übergang über die Maas war und Maastricht mit dem rechtsseitigen Stadtteil Wyck verband. Die Brücke ist immer noch vorhanden, wurde allerdings 1932 verbreitert, und 1940 und 1945 bei Kämpfen im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt.
Weitere Stadterweiterungen, verbunden mit dem Bau neuer Tore und Stadtmauersegmente, erfolgten um 1350 hauptsächlich im Norden und Westen und um 1516 im Süden.

Sankt Servatiusbrücke
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Sankt Servatiusbrücke

Seit 1632 wurde die Rolle der Herzöge von den niederländischen Generalstaaten übernommen, nachdem Friedrich Heinrich die Stadt von den Spaniern befreit hatte. Die Dualität blieb, bis die Eroberung und Annexion durch die Franzosen diesem Zustand 1794 ein Ende setzte.
Nach der Übernahme wurde die Festung Maastricht auf Kosten der Generalstaaten modernisiert. Unter Leitung des Baumeisters Dumoulin entstand die so genannte Linie von Dumoulin.

Während des Französisch-Niederländischen Krieges (1672-1679) im Zuge der Belagerung der Stadt durch Ludwig XIV. fiel am 25. Juni 1673 um die Mittagszeit der Musketier des Königs Charles de Batz-Castelmore D'Artagnan vor der Stadtmauer in der Nähe des Tongerner Tores (Tongersepoort) im Südwesten der Stadt (Jekerviertel) infolge eines Musketenschusses in die Kehle. Im Jahr 2003 wurde an dieser Stelle ein Denkmal errichtet. Dieser Stadtteil - das Jekerquartier, benannt nach dem Maaszufluß Jeker, der ein eigenes "Wassertor" (Waterpoort "De Reek") als Passage durch die Stadtmauer hatte - wurde im Zuge der Einnahme durch die Franzosen völlig zerstört und musste neu erbaut werden. Um dieses in der Zukunft zu verhindern, wurde 1701/1702 das Fort Sint Pieter auf dem Sint Pietersberg gebaut.

Blick über die Maas auf die Altstadt
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Blick über die Maas auf die Altstadt

Nach der Napoleonischen Zeit wurde Maastricht im Jahr 1815 Teil des Vereinigten Königreichs der Niederlande. Als sich 1830 die südlichen Provinzen des Landes vom Norden unabhängig erklärten und den Staat Belgien gründeten, hielt die Garnison in Maastricht loyal zum niederländischen König Wilhelm I. und wurde 1839 mit dem östlichen Teil des Herzogtums Limburg trotz der Nähe zu Belgien endgültig niederländisch. Wegen seiner Randlage innerhalb der heutigen Niederlande war und ist Maastricht jedoch eher auf Belgien und Deutschland ausgerichtet als auf den Rest der Niederlande, was der Stadt einen wenig niederländisch wirkenden Charakter verleiht. Auch die 1976 gegründetete Universität Maastricht gibt sich ein betont internationales Profil und hat in einigen Studiengängen zu mehr als der Hälfte ausländische - zumeist deutsche - Studenten.

1992 wurde im "Gouvernement", dem Sitz der Provinzialregierung von Limburg, der Vertrag von Maastricht unterzeichnet, der zur Gründung der Europäischen Union führte. Dieser Vertrag trat im November 1993 in Kraft.

[Bearbeiten] Kultur

Boschstraat mit Minckeleersstatue, Maastricht
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Boschstraat mit Minckeleersstatue, Maastricht

In Maastricht findet jährlich die internationale Kunstmesse The European Fine Art Fair statt.

[Bearbeiten] Verkehr

Maastricht ist durch Eisenbahnverbindungen mit Eindhoven und Venlo über Sittard und Roermond sowie mit Lüttich (Belgien) verbunden; über Heerlen auch mit Aachen. Außerdem verkehrt zwischen den Hauptbahnhöfen von Maastricht und Aachen eine Buslinie.

Die A 2 verbindet Maastricht mit Amsterdam und Lüttich, die A 79 mit Heerlen und weiter über die A 76 / A 4 (D) mit Aachen. In Maastricht fängt die Autoroute du Soleil an (Richtung Belgien).

Etwa 10 Kilometer nördlich des Stadtzentrums befindet sich der internationale Flughafen Maastricht Aachen Airport.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Bonnefantenmuseum
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Bonnefantenmuseum
  • Bonnefantenmuseum
  • Rathaus
  • Vrijthof mit dem Sankt-Servatius-Dom (Sint Servaaskerk) und der Sankt-Johannis-Kirche
  • Liebfrauenplatz mit -kirche (Onze Lieve Vrouwekerk, im romanischen Stil))
  • Servatiusbrücke
  • Jekerquartier
  • Bonbonnière (altes Stadttheater)
  • Generaalshuis (neues Stadttheater)
  • Linie von Dumoulin
  • Kasematten
  • Dinghuis (mittelalterliches Gerichtsgebäude)
Höllentor (Helpoort) mit Stadtmauerrest und Mauerturm
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Höllentor (Helpoort) mit Stadtmauerrest und Mauerturm
  • Helpoort (dt. Höllentor); um 1230 mit der ersten Stadterweiterung erbautes mittelalterliches Stadttor (mit Stadtmauerrest erhalten); bis um 1516 Teil der Verteidigunganlage, durch die dritte Stadterweiterung im Süden der Stadt außer Funktion; der Niederlande ältestes Stadttor und Maastrichts einziges, noch bestehendes Tor (von mehr als 12 Toren); rechteckiges Doppeltor mit hohen, halbrunden Flankentürmen auf der Feldseite, das Kerngebäude überragend.
  • Grotten am Sint Pietersberg und Cannerberg:
Südlich der Stadt liegt der Sint Pietersberg mit dem Fort Sint Pieter (gebaut 1701-1702) und die Grotten von Sint Pieter mit über 20.000 Gängen. In den Höhlen herrscht eine konstante Temperatur von 10 °C und sie sind Überwinterungsplätze für Fledermäuse. Zu bestimmten Zeiten werden Führungen angeboten, im Hochsommer auch in deutscher Sprache.
Beim benachbarten Cannerberg gibt es ebenfalls ein mehr als 10 km langes Höhlensystem. Bis in die 1960er Jahre arbeiteten Jesuitenmönche in der Freizeit in einigen der Gänge und haben zahlreiche Kunstwerke an den Kalksteinwänden hinterlassen. Geführte Besichtigungen sind möglich.
Ein kleiner Teil des Höhlensystems dient dem benachbarten Chateau Neercanne als Weinkeller, ein grösserer beherbergte von 1954 bis 1992 die NATO-Einrichtung JOC Maastricht. Hier war das Hauptquartier für den Ernstfall des Hauptquartiers Mönchengladbach untergebracht.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften


[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Maastricht – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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