Maria Leszczyńska
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Maria Leszczyńska (* 23. Juni 1703 in Trebnitz, Schlesien; † 24. Juni 1768 in Versailles, Frankreich) war die Ehefrau des französischen Königs Ludwig XV.
Maria war die Tochter von Stanislaus Leszczynski (der 1704 König von Polen wurde) und von Katharina Gräfin Opalinska. Während einer vorübergehenden Flucht aus Warschau soll das Kind verloren gegangen und im Trog in einem Stall wiedergefunden worden sein; bei einer anderen Gelegenheit wurde sie aus Sicherheitsgründen in einem Ofen versteckt. In seinem Exil fand Stanislaus seine Haupttröstung darin, die Erziehung seiner Tochter zu überwachen.
In jungen Jahren verliebte sich Maria in Ludwig Georg den zukünftigen Markgrafen von Baden, doch dessen Mutter wusste geschickt eine tiefere Beziehung durch eine Wallfahrt nach Rom zu verhindern. Madame de Prie schlug die polnische Prinzessin zunächst als Braut für Ludwig, den Herzog von Bourbon, vor. Sie wurde aber bald – als Konsequenz der Eifersüchtigkeiten zwischen den Häusern Condé und Orléans – mit Ludwig XV. verlobt, was allgemein als Mésalliance für den französischen König betrachtet wurde. Im elsässischen Exil der Familie Lesszczynski aber wurde der Antrag als großes Glück empfunden. Der Legende nach, waren Mutter und Tochter gerade dabei eine Gans zu rupfen, als der Exkönig ins Zimmer stürzte, die Freudennachricht überbrachte und man im Anschluß weinend und betend auf die Knie sank um Gott für diese glückliche Fügung zu danken. Die Hochzeit mit dem fünfzehnjährigen Ludwig fand am 5. September 1725 in Fontainebleau statt.
Mit Marias einzigem Versuch, sich in die Politik einzumischen, begann die zunehmende Entfremdung Ludwigs von ihr. Sie hatte versucht, den Herzog von Bourbon davor zu bewahren, in Ungnade zu fallen. Nach der Geburt ihres siebten Kindes Louise wurde Maria praktisch von Ludwig verlassen, der offiziell seine Liaison mit Louise de Nesle, Comtesse de Mailly, erklärte. Diese wurde im folgenden von ihren Schwestern Pauline, Marquise de Vintimille († 1741), und Marie Anne, Herzogin von Châteauroux († 1744), ersetzt, und schließlich von Madame Pompadour. Nach einer vorübergehenden Versöhnung mit Ludwig während seiner Krankheit in Metz 1744 zog sich Maria in ihren eigenen Freundeskreis zurück.
Sie konzentrierte sich auf ihre Aufgabe als Mutter, galt als gutmütig, anspruchslos, religiös und freigiebig Künstlern und Gelehrten gegenüber. Ihr Sohn, der Dauphin, heiratete später die Enkeltochter August des Starken, der Mann, vor dem sie als Kind so oft und abenteuerlich hatte fliehen müssen.
[Bearbeiten] Nachkommen
Ludwig XV. war mit ihr der Vater von zehn Kindern:
- Louise Elisabeth (Isabelle) (14. August 1727; † 6. Dezember 1759) - verheiratet mit Philipp, Herzog von Parma
- Anne Henriette (14. August 1727; † 10. Februar 1752)
- Marie Louise (28. Juli 1728; † 19. Februar 1733)
- Ludwig (4. September 1729; † 20. Dezember 1765), Dauphin, Vater von Ludwig XVI.
- Philipp Louis, Herzog von Anjou (30. August 1730; † 7. April 1733)
- Marie Adelheid (23. März 1732; † 27. Februar 1800)
- Victoria Louise (11. Mai 1733; † 7. Juni 1799)
- Sophie (27. Juli 1734; † 3. März 1782)
- Therese Felizitas (18. Mai 1736; † 28. September 1744)
- Louise Marie (15. Juli 1737; † 23. Dezember 1787)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Maria Leszczyńska – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Personendaten | |
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NAME | Maria Leszczyńska |
ALTERNATIVNAMEN | Maria Katarzyna Leszczyńska |
KURZBESCHREIBUNG | Ehefrau des französischen Königs Ludwig XV. |
GEBURTSDATUM | 23. Juni 1703 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 24. Juni 1768 |
STERBEORT | Versailles, Frankreich |