Martinet
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Das Martinet ist eine mehrriemige, kleine Peitsche, die in Frankreich vor allem zur körperlichen Züchtigung von Kindern und Jugendlichen und zur Erziehung von Haustieren genutzt wird. Sie besteht aus einem Holzstiel und bis zu 20 dünnen Lederriemen und wird traditionell in Zoohandlungen verkauft, ihr eigentlicher Gebrauch ist aber bekannt. Der Name stammt von dem für seine strenge Disziplin berüchtigten ersten französischen Generalinspekteur der Armee (intendant de l´armée). Dieses Amt wurde unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. (1643-1715) geschaffen. Da in Frankreich die elterliche Züchtigung nach wie vor legal ist, wird auch das Martinet noch benutzt, wenngleich Behörden einen maßvollen Umgang mit „die körperliche Strafe verschärfenden Mitteln“ empfehlen. Tatsächlich gilt das Martinet sogar als schmerzhafter als der weiter verbreitete Rohrstock oder als das in den USA angewandte Paddle. Gegner der elterlichen Züchtigung verweisen auf die Demütigung, die durch diese hervorgerufen wird und kämpfen seit langem für entsprechende Änderungen der Gesetze.
In Deutschland bekannte Formen des Martinet sind die Klopfpeitsche und der Westfälische Siebenstriemer.