Max W. Kimmich
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Max Wilhelm Kimmich (* 4. November 1893 in Ulm; † 16. Januar 1980 in Icking) war ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
[Bearbeiten] 1893 - 1933
Der Sohn des Kunstmalers Prof. Karl Kimmich und seiner Frau Christine, geb. Autenrieth, besuchte nach dem Abitur Kadettenschulen in Karlsruhe und Berlin und diente im Ersten Weltkrieg als Berufsoffizier. Nach 1918 studierte er zunächst einige Semester Medízin, ehe er dann Anfang der 20er Jahre zum Film stieß. Er arbeitete anfangs als Dramaturg und Assistent für die Deutsche Lichtspielgesellschaft in verschiedenen Sparten. Danach war er als Produktionsleiter und Produzent für die Rochus-Gliese-Film AG (ab 1923 Eulag-Film AG) tätig. In seiner eigenen Produktionsfirma entstand 1924 der Zweiakter Unter heißer Sonne. Zwischen 1924 und 1929 arbeitete Kimmich auch als Drehbuchautor und Regisseur. Während dieser Zeit (1924-1929) stand er bei der Universal Pictures Corporation in Hollywood unter Vertrag, konnte dort aber nicht dauerhaft Fuß fassen. (Filmtitel aus dieser Zeit sind nicht überliefert). Zurück in Europa, drehte er zunächst mit Viktor Brumlik die tschechisch-deutsche Co-Produktion Kennst du das kleine Haus am Michigan-See?, zu der er auch das Drehbuch schrieb. 1930 komponierte er die Musik zu dem Abenteuerstreifen Wellen der Leidenschaft, seinem ersten Tonfilm. Später verfasste er mit wechselnden Partnern Drehbücher zu Spionage-Filmen wie Unter falscher Flagge (1931/1932), Die unsichtbare Front(1932) oder On Secret Service (1933).
[Bearbeiten] 1933 - 1945
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten erfuhr die Karriere Kimmichs einen steilen Aufschwung, erst recht, nachdem er im Februar 1938 die jüngste Schwester von Propagandaminister Joseph Goebbels geheiratet hatte. Er verfasste die Drehbücher zu mehreren Abenteuerfilmen (Der Flüchtling aus Chicago, 1933/1934), zum Teil mit nationalistischem Tenor (Henker, Frauen und Soldaten, 1935) und arbeitete für Regisseure wie Harry Piel und Paul Wegener. Nach einigen Kurzspielfilmen und Assistenzen bekam er 1938 bei der Tobis mit dem Kriminalfilm Der Vierte kommt nicht die erste Spielfilmregie anvertraut, das Drehbuch dazu wurde am 18. März 1939 vom Reichssender Breslau als Hörspiel übertragen. In dieser Zeit wurde Kimmich auch zum Spezialisten für anti-englische Propagandafilme wie dem 1940/1941 gedrehten Mein Leben für Irland. 1942 folgte seine fünfte Langfilm-Regie: Der zwar von der zeitgenössischen (nationalsozialistischen) Kritik hoch gelobte, nach Meinung heutiger Filmkritiker aber eher schwächlich inszenierte Afrika-Streifen Germanin, der die Entwicklung eines Bayer-Medikaments gegen die Schlafkrankheit zeigt, mit ebenfalls anti-britischen Tendenzen. Der 1944 bei der Wien-Film geplante Film Kleinigkeiten konnte aufgrund des Kriegsendes nicht mehr realisiert werden.
[Bearbeiten] 1945 - 1980
Nach Kriegsende zog Max W. Kimmich mit der Familie nach Icking in Oberbayern. Er schrieb in den folgenden Jahren gelegentlich für Hörfunk und Fernsehen, arbeitete als Romanautor und war bis Ende der 50er Jahre auch für die Defir (Deutscher Film-Ring GmbH) tätig. Seine Filme Germanin - Die Geschichte einer kolonialen Tat, Mein Leben für Irland und Der Fuchs von Glenarvon wurden von der alliierten Militärzensur zwar zunächst aus den Kinoprogrammen entfernt, erhielten Anfang der 50er Jahre aber trotzdem die FSK-Freigabe der deutschen Filmwirtschaft. 1949 kam zudem sein Film Moskau-Shanghai unter dem Titel Der Weg nach Shanghai in die bundesdeutschen Kinos. Am 16. Januar 1980 starb er im Alter von 86 Jahren in Icking.
[Bearbeiten] Filmographie
Stummfilme
- Brüder/Zwischen Himmel und Erde (Drama/Fantasy, 1922, Prod.-Ltg.)
- Im Namen des Königs (1923, Prod.-Ltg.)
- Winterstürme (1924, Prod.-Ltg.)
- Unter heißer Sonne (1924, Prod.)
- Liebfraumilch (1928, Drb.)
- Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (Abenteuerfilm, 1928/1929, Prod.-Ltg.)
- Znás onen malý domek u jezera (Kennst du das kl. Haus am Michigansee?), (1929, Co-R., Drb.)
Tonfilme
- Kurs auf die Ehe/Wellen der Leidenschaft (Abenteuerstreifen, 1930, Musik)
- Unter falscher Flagge (Spionagefilm, 1931/1932, Drb.)
- Die unsichtbare Front (Spionagefilm, 1932, Drb.)
- Kleines Mädel - Großes Glück (1933, Drb.)
- On Secret Service (Spionagefilm/Romanze/Kriegsfilm, 1933, Co-Drb.)
- Der Flüchtling aus Chicago (Abenteuerfilm, 1933/1934, Co-Drb.)
- Man nehme (1933/1934, R., Drb.)
- Artisten (Abenteuer/Drama/Liebesfilm, 1934/1935, Drb.)
- Ännchen von Tharau (Liebesfilm, 1935, Drb.)
- Henker, Frauen und Soldaten (Propagandafilm, 1935, Co-Drb.)
- Moskau - Shanghai (Drama, 1936, R.-Ass., Co-Drb.)
- Krach und Glück um Künnemann (1936/1937, Co-Drb.)
- Doppelselbstmord (1937, R.)
- Der Mann an der Wand (1927, R., Drb.)
- Die Fledermaus (1937, R.-Mitarbeit)
- Es leuchten die Sterne ((1937/1938, R.-Ass.)
- Der Vierte kommt nicht (Kriminalfilm, 1938/1939, R., Drb.)
- Der letzte Appell (1939, R., unvollendet)
- Der singende Tor/Casa Lontana (Drama, 1939, Idee)
- Der Fuchs von Glenarvon (Propagandafilm, 1940, R.)
- Mein Leben für Irland (Drama/Propagandafilm, 1940/1941, R., Co-Drb.)
- Nacht ohne Abschied (1942/1943, Buchvorlage)
- Germanin - Die Geschichte einer kolonialen Tat (Forscherbiografie, 1942/1943, R., Co-Drb., Prod.)
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.ddb.de Literatur von und über Max W. Kimmich in der DDB
- Max W. Kimmich in der Internet Movie Database
- Liste der unter der alliierten Militärzensur verbotenen deutschen Filme
- http://www.filmportal.de Liefert auch Inhaltsangaben zu den Filmen von Max Kimmich
[Bearbeiten] Quellen
- Cinegraph: Lexikon zum deutschsprachigen Film. Hrsg. von Hans-Michael Bock. Edition Textkritik. Loseblatt-Ausgabe. 1984ff.
- Wer ist wer? Bd. 13, 1958
- Weniger, Kay: Das große Personenlexikon des Films. Bd. 4, 2004
Personendaten | |
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NAME | Kimmich, Max Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 4. November 1893 |
GEBURTSORT | Ulm |
STERBEDATUM | 16. Januar 1980 |
STERBEORT | Icking |