Maya-Schrift
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Die Schrift der Maya gilt als die einzige voll entwickelte Schrift des präkolumbischen Amerika.
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[Bearbeiten] Überblick
Die Maya-Schrift ist eine so genannte logosyllabische Schrift, was bedeutet, dass sich die Schriftzeichen aus Logogrammen und Silbenzeichen zusammensetzen können. Die Zeichen können allerdings auch getrennt voneinander stehen. Insgesamt sind die Hälfte der etwa 700 Schriftzeichen Logogramme bzw. Silbenzeichen. Meistens entsprechen die Logogramme tatsächlich existierenden Gegenständen oder Lebewesen, bei einigen ist jedoch kein Erkennen des eigentlichen Sinnes mehr möglich. Dagegen haben die Syllabogramme eine andere Bedeutung und zwar die der Silbendarstellung. Die meisten Syllabogramme sind im Muster Konsonant - Vokal vorhanden (zum Beispiel "BA"). Wenige stellen nur Vokale dar. Von allen Logogrammen und Syllabogrammen gab es mehrere Varianten, sodass sich der Schreiber die seinem ästhetischen Verständnis am besten angepasste aussuchen konnte. Teilweise geschah dies sogar durch große Wandgemälde, welche nur ein Zeichen darstellen sollten. Syllabogramme dienten auch als phonetisches Komplement, d.h. sie erklärten Synonyme der Logogramme, sodass letztere einer spezifischen Bedeutung zugeordnet werden konnten. Die ältesten gefundenen Schriftzeugnisse datieren von ungefähr 220 v. Chr. evtl. auch ein paar Jahrzehnte früher. Ähnlich alt sind die frühesten Zeugnisse einzelner Schritzeichen der Zapoteken.
[Bearbeiten] Zahlen
siehe auch: Maya-Ziffern
[Bearbeiten] Kodizes
Die Schriftzeichen der Maya fand und findet man vor allem auf alten Gebäuden und Monumenten (zum Beispiel in Tikal) in Form von Wandmalereien (z. B. in Bonampak) oder Epigraphiken. Außerdem gibt es erhaltene Mayakeramik und die vier Kodices, die in Dresden, Paris, Madrid und Mexiko-Stadt zu finden sind.
Einen phonetischen Ansatz zur Entzifferung entwickelte Juri Walentinowitsch Knorosow.
- Der Codex Dresdensis (39 Seiten) befindet sich in der Sächsischen Landesbibliothek.
- Der Codex Grolier (10 Seiten) ist in Mexiko unter Verschluss.
- Der Codex Peresianus befindet sich in der Nationalbibliothek in Paris und
- der Codex Tro-Cortesianus im Museo del Americas in Madrid.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Maria Longhena: Sprechende Steine. 200 Schriftzeichen der Maya – die Entschlüsselung ihrer Geheimnisse. Aus dem Italienischen von Viola Schwanicke. Wiesbaden: Fourier 2003. ISBN 3-932412-55-9
- Michael D. Coe: Das Geheimnis der Maya-Schrift - Ein Code wird entschlüsselt. Aus dem Englischen von Dr. Frauke J. Riese. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1995. ISBN 3-498-00898-6