Mercedarier
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Der Mercedarier-Orden (Ordo Beatae Mariae de Mercede redemptionis captivorum, Orden der Allerseligsten Jungfrau Maria von der Barmherzigkeit zum Loskauf christlichen Gefangenen, Cavalieri della Mercede) war ein 1218 vom Hl. Petrus Nolascus, dem König von Aragon - darum auch häufiger Nolasker genannt - und St. Raimund von Peñafort als königlicher, militärischer, geistlicher und hospitalischer gegründeter Ritterorden.
Als Papst Johannes XXII. 1318 festlegte, dass die höchste Gewalt im Orden einem Priester zu übertragen sei, schieden die Ritter aus dem Orden aus und gingen in dem 1319 gegründeten Ritterorden U.L.F. von Montesa über. Der Mercedarierorden war fortan ein rein geistlicher Männerorden.
Beide Ordenszweige haben sich 2002 unter dem 87. Nachfolger des ersten Generalmagisters St. Petrus Nolascus wiedervereinigt.
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[Bearbeiten] Gründung
Die Gründung fand aufgrund einer Marienerscheinung des Petrus Nolascus und unter tatkräftiger Mithilfe des Dominikaners Raimund von Peñafort statt, der 1222 die Regeln verfasste. Das Stammkloster befand sich in Barcelona. Zu den üblichen drei Gelübden trat jedoch bei ihnen noch ein viertes, nämlich das Gelübde der Loskaufung und Befreiung christlicher Sklaven und dabei nötigenfalls auch die eigene Freiheit als „Lösegeld“ anzubieten.
Nach der Bestätigung als königlicher Ritterorden (Real Compagnia) folgte noch im Gründungsjahr die Bestätigung von Papst Honorius III. als geistlicher Ritterorden. Papst Gregor IX. erlaubte in seiner Bestätigungsbulle 1235 den Orden unter der Augustinerregel.
[Bearbeiten] Ritterorden
Die Ordenstracht der Ritter war ein weißes Skapulier, das über der Rüstung getragen wurde. Die geistlichen Brüder, von denen einige die Priesterweihe empfangen hatten, trugen einen weißen Talar und weißes Skapulier sowie eine weiße Kopfbedeckung nach Art einer Kapuze. An der Spitze des Ordens stand ein Generalmagister, der Ritter war.
[Bearbeiten] Geistliche Ordensgemeinschaft
1318 wurde dem Orden durch Papst Johannes XXII. ein Priester als Generalsuperior aufgezwungen, was dazu führte, dass die meisten Ritter in den Orden Unserer Lieben Frau von Montesa übertraten. Nun nur noch weitgehend aus Priestern und Laienbrüdern bestehend, widmeten sich die Mercedarier der Seelsorge. Seit 1690 den Bettelorden zugerechnet, besitzen die Mercedarier auch einen weiblichen Zweig.
Außerdem gibt es einen Zweig der Mercedarierritter, die damals den Orden - wie die Mehrzahl der Ritter - nicht verlassen hatten und die beispielsweise in der Gefängnisseelsorge, der Armenbetreuung und Krankenpflege tätig sind.
[Bearbeiten] Wiederanschluss
Durch einen Wiederanschluß des Ritterzweiges des Mercadarierordens an den Priesterzweig im Jahre 2002 (in Rom) besteht der Orden - unter Gesamtleitung des 87. Generalmagisters (seit dem Gründer Petrus Nolascus), aus dem Priester- und einem Ritterzweig mit Sitz in Rom.
Die Ritter und Priester des Mercedarierordens sind vor allem in Europa, Afrika, Nord- und Südamerika und Indien tätig.
[Bearbeiten] Bekannte Mercedarier
- Hl. Petrus Nolascus
- Hl. Raimund von Peñafort, 1175-1275
- Hl. Petrus Armengol, 1238-1304
[Bearbeiten] Weblinks
- Mercedarier-Ritterorden: http://www.realmercede.org/
- Die Wiener Mercedarierkommende: http://www.mercedarier.at/