Mi'kmaq
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Micmac, Miqmaq, Mikmaq, Tarrantiner |
Die Mi'kmaq (auch Míkmaq, Micmac oder Mic-Mac) sind ein indianisches Volk, das im östlichen Nordamerika lebt. Im 17. Jahrhundert hießen sie zeitweilig auch Tarrantiner. Heute gibt es 28 separate Mi'kmaq-Gruppen in Kanada, aber nur eine Gruppe in den USA, bezeichnet als Aroostock Band of Micmac. Ihr ehemaliges Wohngebiet umfasste die maritimen Provinzen Kanadas, nämlich Neuschottland, Prince-Edward-Island, Teile Neubraunschweigs und die Gaspé-Halbinsel in Québec.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Name
Die Herkunft des Stammesnamens ist ungewiss, obwohl in einigen Quellen behauptet wird, er bedeute Verbündete. Er könnte eine geografische Bedeutung haben. Die heutige Form ist sehr verbreitet; zu den früheren Varianten gehören auch Migmagi, Mickmaki und Mikmakique. Untergruppen gab man oft besondere Namen; so sind zum Beispiel die Gaspesians of Le Clercq und Souriquois of the Jesuit Relations wirklich unterschiedliche Mi'kmaq-Gruppen, die im östlichen Quebec beziehungsweise im zentralen und südlichen Neuschottland lebten. Ein englischer Name für die Mi'kmaq aus dem 17. Jahrhundert ist Tarrantine. Der bekannteste Name heute ist Micmac, obwohl Mi'kmaq die korrekte Schreibweise darstellt.
[Bearbeiten] Sprache
Mi'kmaq ist die nördlichste der östlichen Algonkin-Sprachen. Die Sprache wird noch in Teilen der Gebiete gesprochen, welche die Mi'kmaq einst durchstreiften, obwohl sie heute auf ungefähr 15 größere Reservate und ein weiteres Dutzend kleinere verteilt sind. Durch den Verlust der traditionellen Lebensweise spielt die Sprache der Mi'kmaq eine identitätsbildende Rolle. Die Mi'kmaq kannten keine eigentliche Schrift, sondern benutzten Symbole, die sie auf Birkenrinde oder Leder zeichneten.
Im 17. Jahrhundert wurde eine Art von Hieroglyphen, die als Gedächtnishilfe für Gebete und Bibeltexte dienen sollte, vom römisch-katholischen Missionar Chrétien Le Clercq entwickelt und von Abbé Antoine Maillard weitergeführt; sie sind aber nicht mehr in Gebrauch. Die Mi'kmaq ihrerseits entwickelten heimlich im späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert eine der Lautschrift ähnliche Orthographie mit Hilfe des lateinischen Alphabets. So wurden die Grundsteine zur Lautbuchstaben-Zuordnung der Mi'kmaq-Sprache gelegt, in der elf Konsonanten (p, t, k, q, j, s, l, m, n, w, y) und sechs Vokale (a, e, i, o, u, ə (shwa)) in langer und kurzer Betonung auftreten.
Nachdem diese eine weite Verbreitung gefunden hatte, wurde sie von Pater Pacifique etwas modifiziert und für die Übersetzung der heiligen Schrift, für Lehrbücher und zur Veröffentlichung der Zeitung The Micmac Messenger verwendet, die 17 Jahre lang in der Sprache der Ureinwohner erschien. Die traditionelle Orthographie war bei einigen älteren Mi'kmaq noch in den 1970er Jahren in Gebrauch. Im Jahre 1974 entwickelte Paul Proulx eine systematischere, phonemische Version derselben Orthographie, die man im März bei der Zeitung der Vereinigten Indianer von Neubraunschweig unter dem Titel Agenutemagan einführte.
[Bearbeiten] Wohngebiet
Im 17. Jahrhundert besiedelten die Mi'kmaq die Region südlich und östlich der Bucht des Sankt-Lorenz-Stroms, das heißt, die maritimen Provinzen Kanadas und die Gaspé-Halbinsel. Dieser Landstrich war stark bewaldet, flach, mit zahlreichen Seen und vielen Flüssen, die in natürlichen Häfen entlang der langen, zerklüfteten Küste mündeten. Die Winter waren streng und die kurze Jahreszeit des Wachstums ließ den Anbau von Getreide oder Feldfrüchten zum Risiko werden. Das ausgedehnte Flusssystem machte einen raschen Transport mit dem Kanu möglich und trug so zur Bewahrung einer ethnischen Identität der etwa 4.000 Ureinwohner bei. Das Volk nannte sich selbst Elnu, das bedeutet heute Indianer, und verteidigte sein Land gegen verschiedene andere Stämme. Sie kämpften gegen die Saint-Lawrence-Irokesen und später gegen die Mohawk um die Gaspé-Halbinsel, während sie sich an ihrer südlichen Grenze besonders im Tal des Saint John's River in Neubraunschweig mit den Maliseet und Penobscot auseinandersetzen mussten. Mi'kmaq-Jäger besuchten gelegentlich Anticosti Island und sie erreichten sogar die Küste von Labrador, wo sie die Eskimos angriffen. Mit der Inbesitznahme von Neufundland ging die frühzeitige Ausrottung der Beothuk einher, bei der sie eine wichtige Rolle spielten.
Durch die Betonung der marginalen Unterschiede zwischen den Küstenstämmen wurden die ethnischen Grenzen erhalten, obwohl die Mi'kmaq-Sprache und -Kultur derjenigen der Maliseet, Penobscot und Passamaquoddy wirklich sehr ähnlich war, mit denen sie sich später in der Abenaki-Konföderation verbanden.
Die Beziehungen zu den Irokesen waren überwiegend feindlicher Art, aber dieser Umstand hielt die Micmac des 17. Jahrhunderts nicht davon ab, Teile der irokesischen Kriegsbräuche zu übernehmen, wozu auch die Folter der Gefangenen durch Frauen gehörte. Durch ihre Teilnahme an der Abenaki-Konföderation wurden noch andere irokesische Elemente übernommen, zum Beispiel der rituelle Gebrauch des Wampum.
Vor der Ankunft der Europäer waren die Mi'kmaq Jäger und Fischer. Sie bauten außer Tabak keine Feldfrüchte an. Während des Herbstes verteilten sie sich in kleine Gruppen, um Elche und Karibus zu jagen. Zu den entsprechenden Zeiten des Jahres-Zyklus jagten und fingen sie auch Rebhühner, Wassergeflügel, Robben, Biber, Kaninchen, Otter und Stachelschweine, zum einen wegen ihres Fleisches und zum anderen wegen ihrer Federn, Häute oder Stacheln. Wenn im Frühling Schellfisch, laichender Stint, Hering und Lachs in großen Mengen leicht zu fangen waren, versammelten sie sich erneut in Gruppen von 200 oder mehr Personen, jede an ihrem eigenen traditionellen Lagerplatz an der Küste oder entlang der Flüsse. Eine politische Einheit auf Stammesebene wurde aber offenbar niemals erreicht. Der Mi'kmaq-Stamm war und ist eine ethnische Gruppe, deren Grenzen durch eine gewisse Anzahl kultureller Merkmale bestimmt werden und die zwar eine gemeinsame Sprache, aber keine politische Zusammengehörigkeit enthält..
[Bearbeiten] Gruppen der Mi'kmaq
Gemäß der traditionellen Darstellungen gab es sieben benannte Distrikte innerhalb des Mi'kmaq-Gebietes. Die einzelnen Gruppen setzten sich aus den Leuten zusammen, die gewöhnlich in einem zugewiesenen Distrikt jagten und im Frühling und Sommer zusammen lagerten. Zumindest einige dieser Gruppen hatten charakteristische Symbole - zum Beispiel repräsentierte ein Lachs die Restigouche-Gruppe, und die Figur eines Mannes mit Pfeil und Bogen stand für die Miramichi-Gruppe.
[Bearbeiten] Die sieben traditionellen Distrikte des Mi'kmaq-Landes
Migmagi | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Sigenigt | Gespogoitg | |||||
Gespegoag | Sigenigteoag | Pigtogeoag | Onamag | Esgigeoag | Segepenegatig | Gespogoitnag |
(Gaspesia) | (Memramcook) | (ag Epegoitnag) | (Acadia) | (Shubenacadie) | (Souriquois) |
Onamag oder die Kap-Breton-Insel wurde als der Hauptdistrikt betrachtet. Er war und ist noch immer der Sitz des Großen Häuptlings. Der Große Häuptling spielte einst eine wichtige Rolle bei Entscheidungen des Stammes über Krieg oder Frieden, aber seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind seine Funktionen vollständig zeremonieller Art. Die angrenzenden Distrikte Pigtogeoag und Esgigeoag waren Onamag unterstellt und hatten manchmal sogar keinen eigenen Häuptling.
[Bearbeiten] Haupt-Reservate um 1970
Gruppe | Reservate | ||||
---|---|---|---|---|---|
Gespegeoag | Restigouche | Maria | Eel River | ||
Sigenigteoag | Burnt Church | Eel Ground | Red Bank | Richibucto | Big Cove |
Pigtogeoag ag Epegoitnag | Lennox Island | Pictou Landing | |||
Onamag | Whycocomagh | Nyanza | Membertou | Eskasoni | |
Segepenegatig | Truro | Shubenacadie | |||
Esgigeoag | Esgigeoag | ||||
Gespogoitnag | Gespogoitnag |
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] Lebensunterhalt
Der jährliche Zyklus der Mi'kmaq hatte zwei Hauptphasen, die durch eine offene und eine geschlossene Siedlungsweise gekennzeichnet waren. Der Wechsel von einer zur anderen Phase wurde durch ökologische Faktoren bestimmt und jede Phase hatte mehrere Unterteilungen. Dem Missionar Pierre Briard zufolge wurde jeder der Monde durch eine überwiegend vorkommende Art von Fisch oder Wild charakterisiert. Das war im südlichen Neuschottland folgendermaßen:
- Im Januar war die Robbenjagd.
- Im Monat Februar bis Mitte März war die große Jagd auf Biber, Otter, Elch, Bären, Karibu.
- Mitte März begann der Fisch zu laichen.
- Ende April kam der Hering; zu derselben Zeit kamen Trappen (Kanada-Gänse), Stör und Lachs und dann folgte auf den kleinen Inseln die große Suche nach Eiern der Wasservögel.
- Von Monat Mai bis Mitte September waren sie von allen Nahrungssorgen befreit, denn der Kabeljau erschien an der Küste und außerdem alle möglichen Fische und Schalentiere.
- Im September laichten die Aale.
- Im Oktober und November begann die Jagd auf Wapitis und Biber.
- Im Dezember kam ein Fisch, den sie Ponamo nannten und der unter dem Eis laichte.
Heute, drei Jahrhunderte später, sind die folgenden Monatsnamen überliefert:
Monat | Bezeichnung |
---|---|
Januar | Frostfisch oder Tomcod |
Februar | Schneeblindheit oder schlimme Augen |
März | Frühling |
April | Eierlegen |
Mai | Junge Robben oder Heringsfang |
Juni | Sommer oder junges Laub |
Juli | Seevögel werfen Federn ab |
August | Junge Vögel werden flügge |
September | Elchbrunft |
Oktober | Fette zahme Tiere |
November | Allerheiligen Mond |
Dezember | Häuptlingsmond (Weihnachten) |
Der traditionelle Zyklus begann mit dem Zufrieren der Flüsse, und typisch für die Winter waren Kälte, Eis und Schnee, sowie der Rückzug der Bären in hohle Bäume. Jetzt kam die Periode der Auflösung, in der die Bevölkerung sich in kleinen Gruppen über den gesamten Distikt verteilte und die sozialen Beziehungen auf ein Minimum sanken.
Die einzelnen Haushalte, die man in dieser Zeit als ökonomische Einheiten ansehen konnte, waren oft größer als die Kernfamilien. Das Fallenstellen förderte die territoriale Aufteilung und Ausbeutung durch die Kernfamilien, aber in überlieferten Erzählungen werden häufig Winterjagdgruppen erwähnt, an denen zwei oder mehr erwachsene Männer, entweder Freunde oder Blutsverwandte, teilnahmen. Zusätzlich wurden einige komplexe Haushalte durch Polygynie und den Brauch des Brautdienstes erweitert, bei dem ein junger Mann für zwei oder drei Jahre in die Familie kam, um für seinen zukünftigen Schwiegervater zu arbeiten. Einige der Jagd- und Fischfangtechniken der Mi'kmaq erforderten die Zusammenarbeit von mehreren Männern. Von den Frauen erwartete man, dass sie das Wild ins Lager brachten, wo auch immer es erlegt wurde; sie konnten auch zum Paddeln der Fischerkanus verpflichtet werden. Aber zum Anpirschen an großes Wild auf Schneeschuhen mit Lanzen oder Pfeilen mit Steinspitzen waren ein oder mehrere Begleiter wünschenswert. Auch zum Harpunieren von Robben oder Aufspüren von Bibern in ihren Bauen brauchte man die Zusammenarbeit mehrerer erwachsener Männer.
Das Mi'kmaq-Kanu bestand aus Birkenrinde und war an beiden Enden schmal und geschlossen. Der Körper war wie eine große hohle Wiege und acht bis zehn Fuß lang (2,45 m - 3,05 m) und außerdem so geräumig, dass ein einzelnes Kanu einen vollständigen Haushalt mit fünf bis sechs Personen, mit allen ihren Hunden, Säcken, Fellen, Kesseln und anderem schweren Gepäck aufnehmen konnte.
Obwohl manche Aspekte der Mi'kmaq-Kultur nach der Ankunft der Europäer ihre ursprüngliche Struktur behielten, veränderten sich die meisten mehr oder weniger stark durch europäische Einflüsse, insbesondere durch die Missionare, den Pelzhandel und den bewaffneten französisch-englischen Konflikt. Die folgende Darstellung der Micmac-Kultur basiert vorwiegend auf Quellen aus der Periode zwischen 1610 und 1760, also einer Zeit, in welcher der französischer Einfluss sehr stark war.
[Bearbeiten] Ernährung
Die Mi'kmaq waren Jäger und Fischer. Sie aßen auch verschiedene Arten wilder Wurzeln, Nüsse und eine Anzahl von Beeren, die zerstampft und zu runden Kuchen getrocknet wurden. Sie kannten viele Heilpflanzen. Der größte Anteil ihrer Nahrung bestand aus tierischem Fleisch, frisch oder geräuchert. Das Fett wurde vorsichtig von einer heißen Brühe abgeschöpft oder durch Erhitzen auf einem ausgehöhlten Stein gewonnen und danach in Birkenrinde-Behältern oder in tierischen Gallenblasen gelagert. Fische und Aale röstete man an Spießen. Fleisch wurde durch Braten oder durch Kochen in großen hölzernen Wannen zubereitet, die man aus ausgehöhlten Stämmen umgestürzter Bäume fertigte, später auch in Kupferkesseln, einem sehr begehrten Handelsobjekt. Elch- und Hundefleisch wurde gekocht und auf Birkenrindentellern serviert. Eine hilfreiche Erfindung beim Rösten bestand aus einer aufgedrehten Kordel, an der das Fleisch auf einem Rost über dem Feuer rotierte.
Sehr zur Überraschung der Franzosen zeigten die Mi'kmaq anfangs kein Interesse an Brot. Wenn sie es überhaupt annahmen, zogen sie es vor, das Brot im heißen Sand unterhalb einer Feuerstelle zu backen. Sie tauschten gerne ihre Felle gegen Werkzeuge aus Metall und gegen getrocknete Erbsen, Bohnen und Pflaumen ein, wobei diese wahrscheinlich in ihrer eigenener Art und Weise zubereitet wurden.
[Bearbeiten] Waffen, Werkzeuge und Jagdmethoden
Jäger setzten sowohl verschiedenen Schlingen und Fallen, als auch den Speer und den einfachen Bogen ein. Vergiftete Pfeile brauchte man nur im Krieg. Mittels der Hunde wurden großes Wild und Biberbauten aufgespürt. Zum Anpirschen an Elche verwendete man manchmal Tarnkleidung; die großen Tiere wurden mittels Birkenrinde und anderen Techniken angelockt. In dunklen, bewölkten Nächten während der Brunftzeit wurde der Ruf eines weiblichen Elches imitiert.
Man verwendete Fackeln bei der Jagd auf Wasservögel und zum Anlocken der Lachse, die mit Speeren mit Widerhaken erlegt wurden. Knöcherne Angelhaken und Netze verwendete man, um Kabeljau, Forelle, Lachs und Stint zu fangen, und Wehre wurden zum gemeinsamen Fischfang eingesetzt, wobei man den Fang gleichmäßig unter den Erbauern des Wehres verteilte. In manchen Gegenden wurden Robben mittels Ködern und Tarnung gejagt; man erlegte sie mit Keulen oder Harpunen. Die Tümmlerjagd im 19. und frühen 20. Jahrhundert war vorwiegend kommerzieller Art; der vorzügliche Tran wurde extrahiert und an Händler verkauft.
Vor dem 17. Jahrhundert stellte man vielerlei Werkzeuge aus Holz, Stein, Knochen und Muscheln her; doch Metall ersetzte bald Stein und Knochen bei Schneidwerkzeugen und die Muskete wurde schnell zur Standardwaffe. Behältnisse bestanden aus Leder und Birkenrinde, wobei die letzten kunstvoll genäht und mit Stachelschweinborsten dekoriert oder mit Elchhaar bestickt waren. In der Präkontaktzeit stellte man mittels Fichtenwurzeln geflochtene Körbe her, doch die kunstvollen Spankörbe, die man in vielen Reservaten als Touristenandenken findet, werden mit Werkzeugen von eindeutig europäischer Herkunft hergestellt.
[Bearbeiten] Wohnkultur
Die Standardwohnung war ein kegelförmiger Wigwam mit rundem oder ovalem Grundriss, der mit Birkenrinde, Fellen, gewebten Matten oder gelegentlich mit immergrünen Zweigen bedeckt wurde und eine einzelne Großfamilie beherbergte. Der umbaute Raum war in mehrere funktionelle Flächen eingeteilt. In der Mitte befand sich die Feuerstelle, das Zubehör war außen an den Rändern gelagert. Der Boden war mit Zweigen bedeckt, über den man zum Schlafen Felle legte. Aus einer frühen Quelle geht hervor, dass ein langes, offenes Sommerhaus von mehreren Familien bewohnt wurde. Außerdem gibt es zwei frühe Hinweise auf palisadengeschützte Siedlungen, eine auf Cape Breton Island und die andere in Richibucto. Noch um 1850 wohnten die meisten Micmacs in Neuschottland in Rindenwigwams.
Die Sommersiedlungen der Ureinwohner scheinen keine charakteristische Form gehabt zu haben, obwohl sich jede von ihnen sehr ähnlich entlang eines Küstenabschnitts oder am Flussufer erstreckte. Französische Missionare ermunterten die Mi'kmaq, Kapellen zu errichten und Häuser für das ganze Jahr zu bauen; trotzdem bestand das Nomadenleben weiter bis ins 19. Jahrhundert, sogar noch als das Fallenstellen in den meisten Gegenden nicht mehr profitabel war. Die Winterlager bestanden aus einem oder mehreren Wigwams, die im eigenen Jagd- oder Fallengebiet in der Nähe einer zuverlässigen Wasserquelle errichtet wurden. Im Notfall diente ein umgekipptes Kanu mit einem kleinen Feuer darunter als Unterschlupf für einige Jäger.
[Bearbeiten] Kleidung und Schmuck
Beide Geschlechter trugen ihr Haar lang. Sie kleideten sich ähnlich mittels tierischer Häute; die Männer trugen jedoch einen sorgfältig gegerbten Lendenschurz unter ihrem schweren Gewand, während die Frauen ihre Kleidung eher mit zwei Gürteln zusammenhielten. Leggings und Mokassins wurden aus Elch- oder Hirschleder gefertigt, die Riemen aus Leder oder Sehnen hatten. Mokassins wurden an beiden Enden zusammengenäht, so dass sie an Ferse und Zehen gleich aussahen, obwohl sie vorn auf der Oberseite doppelt umgeschlagen und sorgfältig eingefasst waren. Es gab zwei verschiedene Arten von Schneeschuhen: beide waren vorn quadratisch, aber die eine Sorte war groß und für den Gebrauch auf leichtem lockeren Schnee geeignet, während der andere kleinere Typ auf Schnee mit einer gefrorenen Kruste verwendet wurde. Zur Zeit des ersten Kontaktes mit Europäern gingen beide Geschlechter barhäuptig, aber schon wenig später übernahmen sie Mützen aus Fell und Rinde, an denen man Geschlecht und Rang erkennen konnte. Die traditionelle hohe und spitze Mütze der Frauen aus dunkelblauem, mit Perlen besetzten und bestickten Tuch, war eine viel spätere Entwicklung.
[Bearbeiten] Lebenszyklus
[Bearbeiten] Geburt
Die Geburt fand traditionell außerhalb des Wigwams statt, indem sich die Mutter niederkniete und nur von älteren Frauen unterstützt wurde. Unmittelbar danach nahm sie ihre Tätigkeit wieder auf, was auch immer sie gerade gemacht hatte. Das Neugeborene wurde in kaltem fließendem Wasser gewaschen, musste Bären- oder Robbenfett schlucken und wurde auf ein verziertes Wiegenbrett gebunden, das nur seinen Kopf frei ließ. Kinder wurden zwei bis drei Jahre lang gestillt; die Mutter verhinderte oder beendete weitere Schwangerschaften, bis das Kind entwöhnt war. Die erste feste Nahrung wurde von den Eltern vorgekaut.
[Bearbeiten] Kindheit und Jugend
Die Kinder lernten geschlechtsbezogene Aufgaben und Verhalten durch Nachahmen und Ermahnung. Sie behandelten alte Leute und ihre Eltern respektvoll; andererseits waren Kinder sehr erwünscht und bekamen viel Zuwendung und Liebe. Es gab kleine Zeremonien, wenn bei einem Knaben der erste Zahn durchbrach, er seinen ersten Schritt machte, sein erstes Wild erlegte. Er wurde nur dann zum Mann, wenn er seine Fähigkeit bewies, großes Wild wie den Elch zu erlegen. Brüdern und Schwestern wurde beigebracht, sich schon von frühem Alter an aus dem Wege zu gehen. Kleine Mädchen halfen ihrer Mutter bei der Hausarbeit, also beim Aufbau des Wigwams, nachdem der Vater den Platz ausgesucht und den Grundriss markiert hatte, beim Sammeln des Feuerholzes, beim Wasser herbeischaffen, beim Kochen, beim Vorbereiten der Tierhäute, sowie beim Anfertigen der Kleidung und Herstellen der Rindenbehälter. Männer waren für das hölzerne Werkzeug und für das Herbeischleppen des Wildbrets aus den Wäldern zuständig. Diejenigen, die besonders tüchtig waren, waren häufig schon in der Pubertät verlobt.
[Bearbeiten] Brautdienst, Hochzeit und Ehe
Vor der ersten Ehe war der Bräutigam gewöhnlich in den Zwanzigern und man erwartete von ihm, dass er den Brautdienst im Wigwam des zukünftigen Schwiegervaters ableistete. Zwei oder mehr Jahre lang musste er nun unter der Leitung des älteren Mannes arbeiten und jagen, um seine Fähigkeit als Ernährer zu erproben. Während dieser Zeit waren sexuelle Beziehungen zu dem Mädchen streng verboten.
Wenn die Probezeit des künftigen Ehemannes zu Ende war, verbrachte er mehrere Tage bei der Jagd, um genügend Wildbret für das Hochzeitsmahl zu erlegen. Am festgelegten Tag hielten der Schamane, die Eltern und ältere Verwandte lange Reden an das junge Paar und alle nahmen am Fest teil, das mit Tänzen endete. Die Quellen stimmen nicht darin überein, wie hoch der eigene Einfluss auf die Wahl des Partners war. Ein Mädchen wurde selten in eine wirklich ungewünschte Ehe gezwungen, doch arrangierte Ehen waren noch im 19. Jahrhundert üblich. Die frühen Aufzeichnungen der Missionare betonen die damalige Tugendhaftigkeit der Mi'kmaq-Frauen und beklagen bitterlich die Korruption durch den Branntweinhandel und die eher gleichgültige Haltung der Indianer gegenüber der Ehescheidung. Sogar, als der katholische Glaube über die Unauflösbarkeit der Ehe von den Mi'kmaq übernommen worden war, kam es häufig zu Trennungen und zufälligen Liebesverhältnissen. Seitdem die Männer keinen Anspruch mehr auf das Eigentum ihrer Ehefrauen hatten und die Großeltern gewöhnlich bereit waren, für die Kinder zu sorgen, hatte die öffentliche Behinderung bei einer Trennung nachgelassen. Die Geburt unehelicher Kinder wurde eher als ein Zeichen von Fruchtbarkeit als ein Makel angesehen; dennoch wurden die Kinder oft im Haushalt der Eltern der Mutter aufgezogen. Die lokale Gruppe übernahm die Verantwortung für Vollwaisen; der Häuptling kümmerte sich darum und brachte sie im Haushalt eines guten Jägers unter. Die zweite Heirat eines Mannes oder einer Frau, ob polygynisch oder nicht, wurde selten mit einem öffentlichen Fest gefeiert. Das Levirat war nicht obligatorisch, aber wenn die Witwe kinderlos geblieben war, konnte dies vorkommen, um Nachkommen desselben Blutes wie der Verstorbene zu zeugen.
[Bearbeiten] Lebensende und Begräbnis
Ebenfalls nicht eindeutig berichten die Quellen über die Art und Weise, wie alte Leute behandelt wurden. Es ist allgemein anerkannt, dass man Ältere respektierte und ihnen bei Versammlungen zuhörte, und alte Frauen offen über Probleme in der Gemeinschaft sprechen konnten. Aber während einige Quellen über fürsorgliche Pflege der alten Eltern sprechen, berichten andere über nachlässige oder absichtliche Preisgabe derjenigen, die nicht die Wanderungen eines Haushalts mitmachen konnten. Sicher ist, dass es beim Sterben einer Person wenig Anstrengungen gab, sie am Leben zu halten: Einige alte Männer hatten Spaß daran, ihr eigenes Begräbnisfest vorzubereiten. Wenn ein Schamane eine Krankheit diagnostizierte, die zum Tode führte, bekam der Kranke nichts mehr zu essen, und möglicherweise wurde kaltes Wasser auf seinen Nabel geschüttet, um sein Ableben zu beschleunigen.
Die Trauernden schwärzten ihre Gesichter und klagten drei Tage lang. Boten wurden ausgesandt und Freunde kamen aus anderen Siedlungen. Am dritten Tag gab man ein Festessen und bei der Beerdigung beteiligte sich jeder Gast an den Grabbeigaben. Verschiedene Arten der Bestattung sind überliefert, die von der Verbrennung bis zur Aussetzung reichen; aber die häufigste ist die Beerdigung mit verschiedenen Opfern und Grabbeigaben. Auf der Gaspé-Halbinsel und Neubraunschweig wurde der Leichnam auf einer unbewohnten Insel, in Rinde gehüllt und in einem tiefen Grab sitzend, zusammen mit seinen Waffen, Werkzeugen, Hunden und persönlicher Habe beerdigt. Die Praxis der Aussetzung auf hohen Plattformen könnte auf Cape Breton Island begrenzt gewesen sein. Die Trauerzeit dauerte ein Jahr, in dem die Trauernden ihr Haar kurz trugen und es Witwen verboten war, wieder zu heiraten. Wenn jedoch die vorgeschriebene Zeit vorüber war, wurde die Trauernden darin bestärkt, ihren Kummer zu vergessen.
[Bearbeiten] Soziopolitische Organisation
Die soziale Organisation der Micmac scheint flexibel gewesen zu sein. Innerhalb des Stammes waren die einzigen organisierten Einheiten der Haushalt, die lokale Gruppe und der Stamm. Der Stamm kam nur während des Sommerlagers und in Kriegszeiten zusammen.
Bis die jungen Männer verheiratet waren, kümmerten sie sich wenig um ihre eigenen Angelegenheiten: Sie durften keine eigenen Hunde halten und mussten dem Sagamore alles übergeben, was sie gejagt hatten. Nach der Heirat gaben sie ihm nur noch einen Teil, aber wenn sie seine Gruppe eine Zeit lang verließen, brachten sie ihm bei der Rückkehr Geschenke mit. Einzelne oder ganze Haushalte konnten ohne weiteres von einer zur anderen lokalen Gruppe wechseln, um ihre Situation zu verbessern, obwohl sie dabei oft ein schlechtes Gewissen hatten. Jeder Sagamore hatte Land, das er wirkungsvoll überwachte und das gewöhnlich an einer kleinen Bucht oder an einem Fluss lag. Er gewährte manchen Besuchern Gastfreundschaft und tauschte Geschenke mit anderen Sagamore aus.
Die Sagamore oder Häuptlinge hatten soviel Autorität, wie ihnen von ihren eigenen Frauen und Kindern und ihren sonstigen Abhängigen zugestanden wurde. Die Ankunft der Franzosen und besonders der Pelzhandel könnte diese Autorität verstärkt haben. Im späten 17. Jahrhundert, so berichtet Chrétien Le Clercq, teilten die Häuptlinge auf der Gaspé-Halbinsel jeder Familie Fallenstell-Gebiete zu und beanspruchten Anteile aus dem Erlös der Felle. Kenntnisse in Französisch verhalfen einigen dieser Häuptlinge zu großen Vorteilen durch ihren Einsatz als Vermittler, und dieses Vorbild überlebte bis ins 20. Jahrhundert. Die Mi'kmaq-Gesellschaft ist im Grundsatz auf Gleichheit angelegt und obwohl die Häuptlingssöhne zweifellos einige Vorteile beim Erlangen politischer Macht hatten, waren Prüfungen und Gegengewichte in das System der Mi'kmaq eingebaut, die sogar die europäische Intervention nicht ganz beseitigen konnte.
[Bearbeiten] Religion
[Bearbeiten] Tabus
Der Glaube und die Werte der Mi'kmaq ähnelten denen der anderen nördlichen Jäger. Es gab keine generellen Tabus bei der Nahrung, aber sie mieden bestimmte Fleischarten: zu diesen gehörten Schlangen, Amphibien und Stinktiere. Früher wurden gewissenhafte Menstrual-Tabus beobachtet und das Verbot, über die Beine oder die Waffen der Jäger zu schreiten. Von menstruierenden Frauen wurde außerdem erwartet, dass sie die Regeln zur respektvollen Behandlung von Tieren besonders sorgfältig beachteten - zum Beispiel Knochen und sogar Stöcke, die sie beim Kochen von Fleisch benutzten, durften nicht einfach fortgeworfen werden, sondern man behandelte sie mit Sorgfalt. Biberknochen wurden niemals den Hunden gegeben oder in den Fluss geworfen. Den Bären behandelte man mit besonderem Respekt. Es gab den Glauben, dass sich Tiere in andere Arten verwandeln konnten, zum Beispiel, dass alte Elche ins Meer zogen und zu Walen wurden.
[Bearbeiten] Gluskap
Gluskap veränderte auf seinen Reisen die Landschaft an wichtigen Stellen und verwandelte die Tiere zusätzlich in ihre heutige Gestalt, indem er dem Biber seinen Schwanz und dem Frosch seine Stimme gab. Gluskap war ein mächtiger Krieger, der die Mi'kmaq wichtige Fertigkeiten lehrte und die Zukunft vorhersagte. Er ist fortgegangen, aber er wird zurückkehren, um den Mi'kmaq in der Stunde der Not beizustehen. Obwohl er seine Hauptrolle in der Legende als Zauberer und Verwandler spielt, erscheint er in manchen Geschichten zusammen mit europäischen oder christlichen Erzähl-Elementen.
[Bearbeiten] Kinap
In seiner Zeit sind mächtige Männer erschienen, Kinap genannt, von denen einige übernatürliche Kräfte hatten, und alle von ihnen vollbrachten wunderbare mächtige Taten zur größten Überraschung von Nicht-Mi'kmaq, die sie verspottet hatten. Der Kinap nutzte seine Macht für gute Taten, schlimmstenfalls für Streiche.
[Bearbeiten] Puwowin
Bedrohlicher ist der Puwowin, eine Hexe oder ein Hexer, der mit magischen Sprüchen oder Zaubertränken arbeitet. Der Puwowin ist der legendäre Nachkomme eines Schamanen aus dem 17. Jahrhundert namens Bohinne. Wie sein Vorbild ist der moderne Puwowin fähig, die Zukunft vorherzusagen, unter oder auf dem Wasser zu gehen oder einzelne Personen und ganze Siedlungen vor bösen Einflüssen zu bewahren, möglicherweise Ausstrahlungen eines anderen Puwowin. Er sagt nicht mehr den Ort voraus, wo Wild zu finden ist, er veranstaltet keine ausführlichen Heilzeremonien mehr, in denen er mit den Geistern kämpft und die Krankheit aus dem Körper heraussaugt; aber es gibt weiterhin eine Menge Aberglauben bezüglich der Kraft des Puwowin, der jemand aus der Ferne mit einem bösen Wunsch Schaden zufügen kann, zum Beispiel eine Krankheit, ein Unfall oder sogar ein größerer Schicksalsschlag. Europäische Elemente kann man in den meisten der Puwowin-Erzählungen finden, aber diese sind immer an den indianischen Gesichtspunkt angepasst. Zum Beispiel ist das Campbellton-Feuer aus dem Jahre 1910 von einigen als von einem Puwowin ausgesandte Strafe, vielleicht unter Mithilfe von Gluskap für diejenigen angesehen worden, welche die Indianer verspottet und betrogen haben. Die Häuser der Einwohner, die sich wohl verhalten hatten, waren angeblich verschont geblieben.
[Bearbeiten] Sketekemuc und andere
Der Sketekemuc ist ein gefürchteter, gespenstähnlicher Geist, der oft den nahenden Tod ankündigt. Zu den übernatürlichen Geschlechtern gehören die Mikemuwesu und die Pukeletemuc. Die letzten sind zwergenähnliche Wesen, von denen man glaubt, sie kleiden sich und leben wie die Indianer in alten Zeiten, essen nur Fleisch von Wild und nützen oder schädigen jemanden je nach Laune. Neuerdings haben sie einige Züge der französisch-kanadischen Lutins angenommen, indem sie Streiche um das Haus oder die Scheune herum spielen und Pferde reiten, die sie mit eng geflochtener Mähne und Schwanz zurücklassen. In diesem Falle werden die Geister mit Weihwasser oder Palmwedeln von Palmsonntag beschworen.
[Bearbeiten] Wertesystem
Grundlage all dieser Fragmente ist ein einheitlicher Glaube und ein Wertesystem, das nur schwer zurückverfolgt werden kann. Die ursprünglichen Micmacs glaubten offenbar an einen Großen Geist, einen Schöpfer, der dem der Zentral-Algonkin entsprach. Doch die Jesuiten-Missionare gebrauchten seinen Mi'kmaq-Namen Mentu für den Teufel, und wählten für den christlichen Gott den Namen Niskam, Allergrößter, Lord. Die Mi'kmaq unterschieden sich jedoch von den anderen Algonkin durch ihre Identifikation des Schöpfers mit der Sonne. Mehrere Quellen bestätigen diese zweimal-tägliche Sonnenverehrung. Nach dieser Anrufung wurde zum Beispiel eine große Menge gesammelter Pelze als Opfergabe für die Sonne verbrannt.
Es ist unmöglich, die komplette Weltanschauung aus historischen Quellen oder heutigen Nachforschungen zu rekonstruieren, aber einige generelle Leitlinien, die offenbar im Gedankengut der Mi'kmaq fortbestehen, können zurückverfolgt werden.
[Bearbeiten] Leitlinien der Mi'kmaq
- 1. Leben gibt es überall - sichtbar und unsichtbar, unter dem Erdboden und unter dem Meer. Unterschiedliche Lebensformen können sich in andere verwandeln. Einige Tierarten und einige Leute sind nicht das, was sie zu sein scheinen.
- 2. Die Vorfahren waren große Jäger - stark, würdevoll und gesund. Sie waren gerecht, großzügig und mutig. Ihr Verhalten sollte ein Vorbild sein für ihre Nachfahren.
- 3. Indianer haben Kräfte, die sich von denen der Nichtindianer unterscheiden. Sie können übernatürliche Helfer haben, die ihnen Botschaften oder Geschenke zukommen lassen. Einige besitzen Indianerglück oder Keskamizit, das sie in Lage versetzt, Dinge schnell und mit großer Zuverlässigkeit zu tun, zu finden oder auszuführen.
- 4. Menschen sind gleich - oder sollten es sein. Niemand sollte sich über den anderen stellen, obwohl die Häuptlinge mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die den traditionellen Vorbildern in Großherzigkeit, Mut und Anständigkeit folgen, und mit Führungsaufgaben ausgestattet werden sollten.
- 5. Maßhalten ist zumeist besser als Unmäßigkeit. Zu viel von jedem kann schädlich sein; jeder aber sollte sich gelegentlich aus Zwängen befreien und ungewöhnliche Dinge tun.
Diese Prinzipien sind sicher nicht einzigartig für die Mi'kmaq, aber sie fassen die Einstellung des Menschen und seinen Platz in dieser Welt zusammen, und sie spielen bei den Mi'kmaq weiterhin eine Rolle, um sich den verändernden Bedingungen der Gegenwart anzupassen.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] 17. und 18. Jahrhundert
Während der französischen Periode (1600-1760) konnte man viele Veränderungen in der Kultur der Mi'kmaq verzeichnen. Die wichtigsten davon waren die direkten und indirekten Folgen des Pelzhandels und der Beteiligung am Konflikt zwischen Franzosen und Engländern. Aber sogar schon früher, zur Zeit der sporadischen Kontakte mit europäischen Fischern, begannen die Mi'kmaq Interesse für verschiedene Arten von Handelsgütern zu entwickeln, besonders für Messer aus Metall, Äxte und Kessel. Sie infizierten sich mit Krankheiten der europäischen Fischer.
Nach der Niederlage der Franzosen im Franzosen- und Indianerkrieg hatten die Mi'kmaq nur eine kurze Atempause, bevor die britischen Kolonisten kamen. Nicht alle Mi'kmaq schlossen 1761 Frieden mit den Briten und es kam wiederholt zu feindlichen Zusammenstößen bis zum Jahre 1779. Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg hielten die Micmac zu den Amerikanern, in der Hoffnung, diese würden siegen und die Franzosen wieder die Herrschaft in Kanada übernehmen. Nach Ende des Krieges wurde englischen Loyalisten, deren Leben in Neuengland unerträglich geworden war, Land in den maritimen kanadischen Provinzen bewilligt. 1783 verließen 14.000 britische Loyalisten die jungen Vereinigten Staaten, um in Neubraunschweig zu siedeln.
Die britischen Gouverneure errichteten Indianer-Reservate, verbunden mit einer Reihe vertraglicher Vereinbarungen. Häuptlinge wählte man weiterhin übereinstimmend auf Lebensdauer, aber die Auswahl wurde von den Priestern beeinflusst und von nichtindianischen Offiziellen bestätigt. In vielen Fällen wurde das Land, das man zum Nutzen und Wohl einer Gruppe von Indianern reserviert hatte, später wieder zugunsten von Nicht-Indianern beschnitten, die Quellen und Wasserrechte für kommerzielle Zwecke brauchten. In den Kolonial- und Provinzarchiven dieser Zeit bleibt eine Menge zu forschen, aber der generelle Hintergrund der Geschehnisse ist klar. Die Bemühungen der Kolonisten zielten darauf hin, den Pelzhandel zu kontrollieren, dessen Monopol die Franzosen für so lange Zeit besessen hatten. Als das Land der Indianer immer kleiner wurde und die Zahl der pelztragenden Tiere abnahm, wurden die Mi'kmaq nach und nach halb sesshaft; die Frauen und Kinder blieben in den Siedlungen, während die Männer periodisch außerhalb arbeiteten oder im Reservat lebten, wo sie Körbe und handwerkliche Holzgegenstände herstellten und Sozialhilfe von der Kolonialregierung erhielten.
Einige Männer arbeiteten weiterhin als Fallensteller, aber die meisten verdingten sich als Holzarbeiter, Jagdführer und kommerzielle Fischer, wo sie zumindest etwas von ihrer traditionellen Erfahrung und ihrem Geschick einsetzen konnten.
[Bearbeiten] 19. Jahrhundert
Die Mitte des 19. Jahrhunderts war eine Zeit beträchtlicher ökonomischer Aktivitäten in den maritimen kanadischen Provinzen; es wurden Segelschiffe, Straßen und Sägewerke gebaut. Auch Mi'kmaq-Männer arbeiteten dort mit, obwohl sie oft von dauerhaften Jobs bei Sägewerken und im Straßenbau ausgeschlossen wurden. Versuche verschiedener Regierungsbeamter schlugen fehl, sie für die Landwirtschaft zu interessieren. Nach und nach gerieten die Mi'kmaq in ein ländliches Proletariat - als ungelernte oder angelernte Arbeiter arbeiteten sie in saisonalen oder periodischen Jobs, die kein anderer für diesen Lohn annahm. Die Delfin-Jagd, die über mehrere Generationen hinweg in der Street of Canso und der Bay of Fundy ausgeübt wurde, ist ein gutes Beispiel dafür. Diese Jagd endete, als Petroleum das Delfin-Öl beim industriellen Bedarf ersetzte. Als der kommerzielle Kartoffelanbau in Maine und Neubraunschweig begann, beteiligten sich die Indianer bei der Ernte als Wanderarbeiter. Einige blieben in Neuengland als Arbeiter in Holzfällerlagern, beim Hausbau oder in der Industrie, doch die meisten kamen regelmäßig wegen Arbeitslosigkeit in die Reservate zurück oder wegen der Aussicht, mit der Familie und Freunden zusammen zu sein.
[Bearbeiten] 20. Jahrhundert
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohnten die meisten Mi'kmaq in etwa 60 Reservaten, einige mit mehreren hundert und andere mit nicht mehr als einem Dutzend indianischen Bewohnern. Auf einigen der größeren Reservate gab es katholische Kirchen mit angestellten Missions-Geistlichen, die oft auch Regierungsbevollmächtigte waren. Das größte Reservat war Restigouche, laut der Volkszählung von 1910 mit 506 Indianern bevölkert. In diesem Reservat befand sich auch ein Kapuziner-Mönchskloster, in dem Pater Pacifique lebte und arbeitete, und eine Klosterschule der Schwestern vom Heiligen Rosenkranz, die in vier Klassen in der Sprache der Ureinwohner lehrten.
Zur selben Zeit traten in vielen Reservate politische, erzieherische und wirtschaftliche Veränderungen ein, die den kulturellen Wechsel der neuen Zeit ankündigten. Nach und nach sorgte man für eine bessere medizinische Versorgung der Mi'kmaq, die zu einem rapiden Wachstum der Bevölkerung beitrug und sich in den 1970er Jahren nahezu verdoppelte hatte. Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis 1942 war der Indianeragent in Restigouche auch ein Arzt. Nach den Bestimmungen des Federal Indian Act wurden Häuptlinge und Ratsmitglieder für zwei oder drei Jahre gewählt, doch ihre Macht war extrem eingeschränkt, so dass die meiste Verantwortung für die Reservatsverwaltung beim Indianeragenten und dem Department of Indian Affairs lag.
Man eröffnete Schulen in oder nahe bei den Reservaten. Der Besuch war unregelmäßig. Mädchen heirateten noch immer jung, aber allmählich erlernten beide Geschlechter die Grundzüge von Schreiben und Rechnen. Im Ersten Weltkrieg dienten Mi'kmaq aus vielen Reservaten in der kanadischen Armee, und kamen so erstmalig in Kontakt mit kanadischen Indianern und ethnischen Gruppen aus anderen Landesteilen. Die Kriegswirtschaft sorgte für Jobs in den maritimen Provinzen und einige Indianer nahmen lange Wege in Kauf, um Arbeit und Abenteuer zu suchen. Andere hofften auf eine Karriere beim Sport: Eishockey war populär und Baseball wurde der Lieblingssport der Mi'kmaq. Aber die Weltwirtschaftskrise brachte das Ende mancher Hoffnung. Sie führte in den 1930er Jahren zu großer Arbeitslosigkeit in den gesamten maritimen Provinzen und die Indianer wurden besonders hart getroffen. Sozialarbeiter empfahlen ihnen, Kartoffel- und Gemüsegärten anzulegen, aber es war öffentliche Hilfe notwendig, um eine richtige Hungersnot zu verhindern.
Die Bevölkerung wuchs weiterhin und der Zweite Weltkrieg brachte einen kurzlebigen Wohlstand. Den heimkehrenden Mi'kmaq-Veteranen bot man Beihilfe beim Bau oder der Renovierung ihrer Häuser an. Es folgten weitere öffentliche Programme, die das Erscheinungsbild der Reservate modernisieren sollten. Gleichzeitig kam die Elektrifizierung, Radios und Fernsehen. Ebenso wichtig waren Fortbildungsprogramme: Neben neuen Schulen wurden Transport- und Bildungsmöglichkeiten angeboten, die den Kindern und Jugendlichen ermöglichten, sich auf Beruf und Studium vorzubereiten. Man bot Lehrgänge in Führungsaufgaben und Stammes-Management an, und ausgebildeten jungen Indianern wurde angeboten, in das Department of Indian Affairs einzutreten. Trotzdem stieg wieder die Zahl der Arbeitslosen. Viele Mi'kmaq konnten nur durch Regierungsprogramme geförderte Arbeit oder Jobs in den Städten Neuenglands finden und sie erfuhren, dass sowohl ausgebildete als auch nicht ausgebildete Indianer diskriminiert wurden.
Unter diesen Umständen ist es kaum überraschend, dass die Kriminalitätsrate der Indianer anstieg. Die Massenmedien zeichneten ein Bild vom Leben, das sich erheblich von dem unterschied, was sich die meisten Mi'kmaq leisten konnten. Manche Veteranen, die viel von der Welt gesehen hatten, empfanden die Reservate als zu beengend; sie übergaben ihre neugebauten Häuser an Verwandte und gingen fort, um anderswo ihr Glück zu suchen. In den späten 1940er Jahren verkündete das Department of Indian Affairs in Neuschottland ein Zentralisations-Programm, das die in Dutzenden kleiner Reservate lebenden Indianer veranlassen sollte, in größere Siedlungen umzuziehen, besonders nach Shubenacadie in Zentral-Neuschottland und Eskasoni auf Cape Breton Island. Ihnen wurden neue Häuser und bessere Ausbildungs- und Verdienstaussichten versprochen; doch es stellte sich heraus, dass die einzigen Arbeitsstellen in diesen Reservaten aus einem öffentlichen Gebäude und öffentlichen Arbeitsprogrammen bestanden, die kaum besser bezahlt wurden als die Sozialhilfe.
Das wichtigste Ergebnis des überarbeiteten Indianer-Gesetzes von 1951 war die Änderung der politischen Struktur in den Reservationen. Stammesräte wurden erweitert und bekamen mehr Einfluss auf die Angelegenheiten der Gemeinde, obwohl das Department weiterhin sein Veto einlegen konnte. Dies war Teil einer generellen Politik, welche die Reservationen auf die Selbstbestimmung vorbereiten sollte. Das Zentralisations-Programm trug dazu bei, dass in den neuerdings größeren Reservationen Zwietracht entstand, und einige Familien zogen in ihre alten Häuser zurück. Mancher Stammesrat war darüber frustriert, dass die ihnen übertragene Verantwortung ohne wirkliche Macht ausgestattet war. Einige Anführer arbeiteten hart für Programme zum Nutzen ihrer Reservate; aber andere fühlten sich zwischen den Forderungen des Volkes und der trägen Bürokratie gefangen, mit der Folge, dass sie so viel Vergünstigungen wie möglich für sich selbst und ihre Verwandten erreichen wollten.
[Bearbeiten] Heutige Situation
Während der 1960er Jahre begannen viele der früher eingeleiteten wirtschaftlichen, politischen und erzieherischen Veränderungen reale Auswirkungen zu zeigen. Arbeitslosigkeit bestand weiter in großem Umfang, doch Mi'kmaq-Männer entdeckten einen Beruf, der gut bezahlt wurde und in dem sie erwünscht waren: sie arbeiteten beim Bau von Wolkenkratzern wie schon vor ihnen die Mohawk in den 1930er Jahren. Um 1970 hatte mindestens ein Drittel der arbeitenden Männer in Restigouche einige Zeit am Bau von Hochhäusern gearbeitet, gewöhnlich in Boston. Die Ausbildung in Berufsschulen hatte einigen dieser Männer ermöglicht, gefragte Fähigkeiten wie Schweißen und Rohrlegen zu erlernen. Aber der Hauptgrund, weshalb diese gefährliche Arbeit so beliebt war, bestand darin, dass sie verfügbar war, gut bezahlt wurde und mit den Wertvorstellungen der Mi'kmaq vereinbar war. Als die Arbeit am Bau populär wurde, sank das Interesse an der Holzarbeit und an der Kartoffelernte. Auch Mi'kmaq-Frauen erlernten neue Fertigkeiten. Frauen aus Reservaten in der Nähe von nichtindianischen Siedlungen hatten schon immer in weißen Haushalten gearbeitet; doch die Berufsausbildungsprogramme ermöglichten einigen, sich als Krankenschwestern, Lehrerinnen, Sekretärinnen oder Sozialarbeiterinnen zu qualifizieren. Manche wurden auch in der Stammespolitik aktiv.
Keines der Reservate besitzt ein blühendes Aussehen, doch diese Tatsache unterscheidet sie nicht wesentlich von nichtindianischen Gemeinden vergleichbarer Größe in den ländlichen Gebieten der maritimen kanadischen Provinzen. Die Indianer-Häuser sehen durch die Folge der Bundesbauprogramme gleichförmiger aus, aber bei den Inneneinrichtungen kann man die verschiedensten Stilrichtungen entdecken; mit wenigen Ausnahmen sind die Gärten ungepflegt und sind mit nur gelegentlich gejätetem Unkraut bedeckt. Viele alte Hütten hat man stehen gelassen und bei der ständigen Rotation der Bevölkerung zwischen den Reservaten und städtischen Gebieten gibt es keinen Mangel an Wohnraum. Frisch verheiratete Paare, die einst zu einer ihrer Eltern zogen, können heute eine billige eigene Wohnung mieten, bis das Regierungshaus für sie gebaut worden ist. In allen größeren Reservaten gibt es Elektrizität, obwohl einige Indianer an ihrer Kerosin-Lampe festhalten und auch ein Telefon kann man in den meisten Gebieten bekommen. Straßen sind selten; die Provinzial-Regierung will sie nicht instand halten und die Bundesbürokratie reagiert sehr langsam. Aber als die Leute von Restigouche 1969 die Eingänge zu ihrer Reservation blockierten, wurde ihnen schnelle Aufmerksamkeit zuteil.
So sieht heute ein typisches Mi'kmaq-Reservat aus: Eine Kirche, eine Schule, ein Gemeinde-Zentrum, ein Agenturgebäude oder ein Stammes-Regierungsbüro, eine Veteranen-Halle, Lebensmittelläden, ein Wasserleitungs- und ein Kanalsystem.. In einigen Reservaten arbeitet man in besonderen Wirtschaftzweigen. Man bildete in den 1960er Jahren nationale und regionale Organisationen, an denen sich auch Mi'kmaq beteiligten: Quebec Indian Association, Union of the New Brunswick Indians, Union of Nova Scotia Indians. Die letzte Organisation gab die monatlich erscheinende Zeitung Micmac News heraus.
In den Reservaten gibt es wesentliche Unterschiede in Bezug auf Sprache, Bildung und religiöse Praktiken, obwohl es hier schwieriger ist, die Ursachen zu ergründen. Bis zum 20. Jahrhundert war die Mi'kmaq-Sprache ein verbindliches Kennzeichen der ethnischen Identität. Aber es gibt nur sehr wenig Leute, die noch ausschließlich Micmac sprechen, wohingegen der Anteil der Nichtsprecher gewachsen ist. In einigen Reservationen, zum Beispiel in Membertou in der Nähe von Sydney, Cape Breton Island, lernen alle Personen unter 20 Jahren Englisch als erste Sprache. In Restigouche, Provinz Quebec, ist Micmac noch die erste Sprache für den überwiegenden Teil der jungen Leute; aber sogar dort werden vermutlich Fernsehen und englisch-sprachige Schulen bald die Sprachfähigkeiten der jungen Generation einschränken.
Die Schulsituation ist ebenso sehr unterschiedlich in den einzelnen Reservationen. Zu Beginn der sechziger Jahre baute die Bundesregierung Schulen in den Reservationen; tatsächlich besaß die Reservatsschule in Restigouche, von katholischen Schwestern und weltlichen Lehrern geführt, auch Klassen für nichtindianische Kinder aus den umliegenden Gemeinden, von denen manche nur französisch sprachen. Die meisten Mi'kmaq sind noch immer römisch-katholisch, und die höheren Feiertage werden mit angemessenen Zeremonien begangen - besonders der Tag der Schutzpatronin Saint Anne am 26. Juli. Doch Säkularisation und Tourismus haben sogar diesen Micmac-Nationalfeiertag beeinflusst, und manche jungen Leute stehen der Kirche ausgesprochen kritisch gegenüber. Der Protestantismus konnte sich nur sehr beschränkt durchsetzen und traf gewöhnlich auf erheblichen Widerstand.
[Bearbeiten] Demografie
Im Jahre 1616 schätzte Pater Biard die Mi'kmaq-Bevölkerung auf über 3.000 Angehörige. Aber er bemerkte an anderer Stelle, dass es einen großen Verlust im vorigen Jahrhundert gegeben hätte, zum Teil wegen Rippenfellentzündung, Mandelentzündung und Ruhr, von denen sie ausgerottet wurden. Pocken, Kriege und Alkoholismus führten zu weiterer Abnahme der indianischen Bevölkerung, die vermutlich ihren niedrigsten Stand in der Mitte des 17. Jahrhunderts erreichte. Dann folgte eine leichte Erholung und die Population scheint während des 19. Jahrhunderts nahezu stabil geblieben zu sein; eine merkliche Zunahme gab es im 20. Jahrhundert. Das durchschnittliche Wachstum der Jahre 1965 bis 1970 betrug rund 2,5% jährlich.
Jahr | Bevölkerung | Nachweis |
---|---|---|
1500 | 4.500 | Schätzung |
1600 | 3.000 | Schätzung |
1700 | 2.000 | Schätzung |
1750 | 3.000 | Schätzung |
1800 | 3.100 | Schätzung |
1900 | 4.000 | Zählung |
1940 | 5.000 | Zählung |
1960 | 6.000 | Zählung |
1972 | 9.800 | Zählung |
2000 | 20.000 | Schätzung |
[Bearbeiten] Quellen
Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Vol. 15. Northeast. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 1978 ISBN 0-16004-575-4
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Harald E. L. Prins: The Mi'kmaq: Resistance, Accommodation, and Cultural Survival (Case Studies in Cultural Anthropology), Thomson Learning, 1996, ISBN 0030534275
- Stephen A. Davis: Mi'kmaq: Peoples of the Maritimes, Nimbus Publishing (CN), 1998, ISBN 1551091801
- Daniel N. Paul:We Were Not the Savages: A Mi'kmaq Perspective on the Collision Between European and Native American Civilizations, Fernwood Pub., 2000, ISBN 1552660397
- William C. Wicken: Mi'kmaq Treaties on Trial: History, Land, and Donald Marshall Junior, University of Toronto Press Inc., 2002, ISBN 0802076653
- Ruth Holmes Whitehead: The Old Man Told Us: Excerpts from Mi'kmaq History 1500-1950, Nimbus Pub Ltd, 2004, ISBN 0921054831
- Rita Joe, Lesley Choyce: The Mi'kmaq Anthology, Nimbus Publishing (CN), 2005, ISBN 1895900042
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste nordamerikanischer Indianerstämme
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