Michael Kongehl
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Michael Kongehl (* 19. März 1646 in Kreuzberg/Ostpreußen, heute Krzyżna Góra; † 1. November 1710 in Königsberg, heute Kaliningrad) war ein deutscher lyrischer Dichter und Dramatiker der Barockzeit.
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[Bearbeiten] Leben
Kongehl erfuhr seine Schulbildung in Ostpreußen und immatrikulierte sich 1661 an der Theologischen Fakultät der Universität Königsberg. Eine dreijährige Bildungsreise durch ganz Deutschland brachte ihn in Kontakt mit den Nürnberger Pegnitzschäfern, die ihn im September 1673 mit dem Beinamen „Prutenio“ als Mitglied aufnahmen. Auch in den beiden folgenden Jahren hielt Kongehl sich wieder in Nürnberg auf, wo er den Ordenspräsidenten Sigmund von Birken mehrmals besuchte.
Ohne jeden Zweifel war ihr Einfluß bedeutend für Kongehls dichterische Entwicklung. Das pastorale Milieu findet sich nicht nur in seiner Lyrik, sondern auch in seinen zahlreichen Bühnenwerken. Daher wurde er von den ersten Aufklärern besonders hart kritisiert: Erdmann Neumeister nannte sein Werk 1695 als Beispiel für eine besonders misslungene Art des Dichtens. Insgesamt verfasste Kongehl fast 750 Gedichte, mehr als 500 Epigramme, 20 Novellen, sechs Dramen nach englischem und italienischem Vorbild und einen (nicht mehr erhaltenen) Roman.
1683 wieder in der ostpreußischen Heimat, machte er Karriere in der Stadtverwaltung, wurde Ratsherr und kurz vor seinem Tode Bürgermeister der Stadt Königsberg. Seit 1697 war er mit Helena Dorothea Feyerabend verheiratet.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Surbosia, das ist Geschichtsmässiges Helden-Gedicht. Nürnberg 1676
- Belustigung bei der Unlust. 2 Bde. Königsberg 1683-85 (Lieder, Gedichte, Kirchenlieder)
- Jmmergrüner Cypressen-Hayn. Danzig 1694. (Trauerdichtungen)
- Die unvergleichlich-schöne Princessin Andromeda. Ann Arbor 1980 (Ndr. d. Ausg. Königsberg 1695
[Bearbeiten] Literatur
- Andreas Keller: Michael Kongehl (1646-1720): transitorische Textkonstitution und persuasive Adressatenlenkung auf der Basis rhetorischer Geneseprinizpien im Gesamtwerk des Pegnitzschäfers in Preußen. Berlin: Weidler 2004 ISBN 3-89693-150-4
[Bearbeiten] Werk- und Literaturverzeichnis
- Gerhard Dünnhaupt: "Michael Kongehl (1646-1710)", in: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 4. Stuttgart: Hiersemann 1991, S. 2407-14. ISBN 3-7772-9122-6