Nidder
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Nidder | |
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Länge: | ca. 60 km |
Quelle: | Herchenhainer Höhe, Vogelsberg |
Quellhöhe: | 733 m ü. NN |
Mündung: | Bei Bad Vilbel in die Nidda |
Mündungshöhe: | 110 m ü. NN |
Höhenunterschied: | 623 m |
Einzugsgebiet: | 153,6 km² (oberhalb Pegel Glauburg) |
Städte: | Schotten, Hirzenhain, Ortenberg, Altenstadt, Nidderau, Bad Vilbel |
Die Nidder ist ein linker Nebenfluss der Nidda im Bundesland Hessen, Deutschland.
[Bearbeiten] Verlauf
Die Nidder entspringt im Vogelsberg, am Rande der Herchenhainer Höhe (733 m ü. NN) im niederschlagsreichen Oberwald. Der kleine Bach fließt über Sichenhausen und Kaulstoß nahe an Gedern vorbei und wird vom Wasser aus dem Gederner See gespeist. In Hirzenhain fließt die Nidder durch einen Vorstau, der Teil eines Kraftwerkskomplexes ist. In Ortenberg-Lißberg fließt die Nidder am Ausgleichsweiher des Pumpspeicherwerk Ortenberg-Lißberg vorbei. Das von der Nidder abgeleitete Wasser sowie der Hillersbach fließen ihr hinter dem Weiher zu. Vorbei am NSG Nidderauen bei Glauburg erreicht die Nidder Lindheim, wo der aus dem Büdinger Raum kommende Seemenbach mündet. Mit der Unterquerung der A 45 erreicht die Nidder die Wetterau. Nach Altenstadt, Höchst und Eichen fließt die Nidder nach Nidderau. Der Name der Stadt wurde nach den Flussauen der Nidder gewählt. Weiter über Schöneck, an Niederdorfelden vorbei, fließt die Nidder Richtung Bad Vilbel und mündet beim Stadtteil Gronau in die Nidda.
[Bearbeiten] Allgemeines
Im Gegensatz zur künstlich begradigten und in ein „Korsett“ gezwungenen Nidda fließt die Nidder in den meisten Bereichen noch in ihrem ursprünglichen Flussbett. Dies sieht man besonders bei dem alljährlichen herbstlichen und winterlichen Hochwasser, bei dem die Nidder in vielen Abschnitten über die Ufer steigt und zwischen Altenstadt, Nidderau und Schöneck eine großflächige Seenplatte bildet.
Durch das zunehmende Umweltbewusstsein der Bevölkerung und den Bau von Kläranlagen ist der Fischbesatz der Nidder wieder sehr artenreich. Die Nidder weist im Verlauf größtenteils die Gewässergütestufe II auf.
Im Mittelalter hatte der Fluss eine wirtschaftliche Bedeutung durch Mühlen an seinem Lauf, z. B. in Eichen, Heldenbergen, Niederdorfelden oder Windecken. In Betrieb, allerdings ohne Wasserkraft ist noch in Schöneck die Philippi-Mühle und die Thylmann-Mühle, in denen Mehl gewonnen wird.
Zudem liegt bei Ortenberg-Lißberg das Wasserkraftwerk Lißberg. In Hirzenhain und am Hillersbach wird das Wasser aufgestaut, und das natürliche Gefälle wird zur Stromerzeugung genutzt. Der Ausgleichsweiher hinter dem Kraftwerk beherbergt eine Vogelinsel. Am Weiher wird auch ein Mühlgraben abgeleitet. Eine der Mühlen erzeugt auch Strom zum Eigenbedarf.
Im Tal der Nidder verlaufen auch Verkehrsströme: Zum einen nutzt die von Frankfurt am Main nach Glauburg-Stockheim, vor Jahren auch über Gedern, Grebenhain nach Lauterbach verlaufende Niddertalbahn den Platz für ihre Gleise; zum anderen folgen die B 521 sowie die B 275 im Verlauf vieler Kilometer ihrem Flussbett.
Bei Wanderern, Inline-Skatern und Radfahrern ist das Niddertal ebensfalls beliebt: Zum Großteil auf dem ehemaligen Bahnstreckenabschnitt von Glauburg nach Lauterbach verläuft der Vulkanradweg.