Niedere Weihe
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In der Katholischen Kirche zählt die Priesterweihe zu den Sakramenten. Als Vorstufe auf diese Weihe gab es bis zur Neuordnung durch Papst Paul VI. im Jahr 1968 die so genannten niederen Weihen. Diese stammen aus einer Zeit, als die Kirche für jede liturgische Funktion eine eigene Beauftragung ("Weihe") benannte. Lektorat und Akolythat wurden mit der Neuordnung in einer "Beauftragung" zu diesen Ämtern für Kandidaten des priesterlichen Dienstes fortgeführt, wobei der Akolyth auch Funktionen des früheren Subdiakons übernimmt. Der Exorzist ist heute ein Priester, der von seinem Bischof beauftragt wird, einen Exorzismus zu beten. In den Orthodoxen Kirchen vor allem des byzantinischen Ritus existieren die entsprechenden Ämter der niederen Weihen bis heute. Der Subdiakon, der dort zu den niederen Weihen zählt und nicht mit der Zölibatsverpflichtung verbunden ist, wird dort Hypodiakon genannt.
Im Einzelnen sind dies:
- Ostiarier (Niedrigster Weihegrad, seit 3. Jahrh.)
- Aufgaben:
- Bewachen der Kirchentüren (während der Eucharistie durften keine Ungetauften eintreten, dazu kam während der römischen Christenverfolgungen die Warnung vor sich nähernden Soldatentrupps)
- Läuten der Glocken
- Lektor (seit 4. Jahrh.)
- Aufgaben:
- Vorlesen aus der Heiligen Schrift
- Exorzist (seit 3. Jahrh.)
- Aufgaben:
- Mit Erlaubnis des Bischofs Besessene heilen
- Akolyth (seit 3. Jahrh.)
- Aufgaben:
- Sorge für das Licht und den Wein
- Helfer des Subdiakons und des Diakons
- Subdiakon (seit 3. Jahrh.)
- Diese Weihe zählte in der Katholischen Kirche bereits zu den höheren Weihen (siehe die drei Stufen des Weihesakraments) und war mit dem Versprechen des Zölibats verbunden.
- Aufgaben:
Heute werden die niederen Weihen innerhalb der römisch katholischen Kirche noch von den Gemeinschaften gespendet, die den Alten Ritus pflegen.
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